Hauptübung auf dem Schulareal

Am Freitag, 20. September, konnte an einem schönen Spätsommerabend die Feuerwehr Obersiggenthal die Professionalität und die Effizienz ihrer Zusammenarbeit demonstrieren. Zuerst begrüssten die beiden Organisatoren Philipp Puliafito und Kommandant Nicolas Schmassmann die zahlreichen Gäste. Darunter waren viele Familien mit Kindern, die sich das Spektakel nicht entgehen lassen wollten.

Als Übungsobjekt wurde dieses Jahr das Schulhaus in Kirchdorf ausgewählt. Inhaltlich lag der Schwerpunkt der Hauptübung neben dem Löschen des Brands und der Rettung der betroffenen Personen auf der Arbeit des Atemschutzes. Zusätzlich wurde geprobt, wie die Feuerwehr alarmiert werden kann, wenn das Fest- und das Mobilfunknetz ausfallen.

Bei diesem Szenario waren Kinder in dem brennenden Schulhaus gefangen und konnten die Feuerwehr nicht kontaktieren. Im Versuchsaufbau entdeckte erst ein zufällig vorbeikommender Passant den Rauch, der aus dem Gebäude drang, und kontaktierte den nahe gelegenen Feuerwehrposten.

Ausserdem wurde die Hauptübung der Feuerwehr dafür genutzt, den Anwesenden den Zweck des Notfalltreffpunkts näherzubringen. Es wurde vermittelt, wie er funktioniert und wie man agieren sollte, wenn es zu einer Besammlung am Notfalltreffpunkt kommt. Wichtig ist, nicht die Verkehrswege zu blockieren, damit die Feuerwehr und die übrigen Einsatzkräfte ihre Arbeit effizient verrichten können.

Die Übungsleitung hatte eine anspruchsvolle Ausgangslage vorbereitet, bei der ein Brand im Erdgeschoss des Schulhauses mit diversen Rettungen in den Obergeschossen simuliert wurde. Nach Eingang des Notrufs dauerte es nur wenige Minuten, bis die Feuerwehr mit einem Grossaufgebot am Brandplatz eintraf. Innert ­kürzester Zeit formierten sich die Rettungsabteilungen, das Einsatzkommando wurde aufgebaut, die Wasserschläuche ausgelegt und die verschiedenen Rettungsleitern am Schulhaus aufgestellt. Das simulierte Feuer und der Rauch breiteten sich über das Treppenhaus rasch ins erste und zweite Obergeschoss aus, wo diverse Personen eingesperrt waren.

Wegen der starken Rauchentwicklung war der Atemschutz der Feuerwehr gefragt. Einige Angehörige der Feuerwehr begannen mit der Rettung der Personen durch das Treppenhaus, während andere von aussen über die Leitern zu den eingeschlossenen Personen gelangten. Gleichzeitig wurde ein Hochleistungslüfter eingesetzt, um den dichten Rauch in dem Gebäude zu bekämpfen. Eine weitere Herausforderung war, dass ein Kind sich nicht traute, aus dem Fenster zu klettern, da es Höhenangst hatte. Deshalb mussten die Angehörigen des Atemschutzes das Kind durch das Treppenhaus befreien.

Üben bis zur Perfektion
Während des ganzen Einsatzes arbeiteten die Feuerwehrleute ruhig, koordiniert und effizient zusammen und brachten so das Übungsszenario zu einem erfolgreichen Abschluss.

Das Publikum verfolgte die Hauptübung gespannt und zeigte sich beeindruckt vom Ablauf. Die Übung war – trotz fehlendem Feuer – derart realistisch, dass bei einigen Kindern im Publikum Zweifel aufkamen, ob das Geschehen auf dem Gelände der Schule tatsächlich nur eine Übung sei. Sie wurden von ihren Eltern aber schnell wieder beruhigt und verfolgten die restliche Übung ehrfürchtig aus sicherer Distanz.

Bei der Besprechung stellten die Übungsleiter dem Kader und der Mannschaft ein gutes Zeugnis aus. Zudem wurden die Spezialisten für ihre Arbeit an den verschiedenen Posten gelobt. Trotzdem machten die Übungsleiter Verbesserungspotenzial bei den einzelnen Abteilungen aus. Auf diese Bereiche wird an kommenden Übungen besonderes Gewicht gelegt. Gesamthaft verlief die diesjährige Hauptübung der Feuerwehr Obersiggenthal aber zufriedenstellend und erfolgreich.

Im Anschluss waren die Angehörigen der Feuerwehr und die anwesenden Gäste zu einem Apéro eingeladen, um auf die gelungene Übung anzustossen und den Abend ausklingen zu lassen.