Die Gemeinde Würenlingen hat eine vielfältige Vereinswelt. Das wurde letzten Montag in der Dorfschüür offensichtlich als man sich gemeinsam bemühte, einheitliche Regeln für Beiträge an die Vereine zu definieren.
Der Gemeinderat Würenlingen lud von jedem der über 40 im Dorf ansässigen Vereine eine Zweierdelegation ein, um an einem neuen Vereinsreglement mitzuwirken und sich aktiv einzubringen.
Pro Jahr zahlt die Gemeinde eine mittlere fünfstellige Summe an Beiträgen an die ortsansässigen Vereine. Zusätzlich finanziert sie Hallen, Lagerräume sowie andere Räume und Flächen, die von den Vereinen kostenlos genutzt werden können. Wie hoch die Beiträge für die einzelnen Vereine ausfallen, ist historisch gewachsen, intransparent und folgt bisher keinem Reglement. Deshalb hat der Gemeinderat sich vorgenommen, nun ein solches zu erstellen, das die Beiträge an die Vereine künftig einheitlich regeln soll.
Die beiden Gemeinderätinnen Carmen Spuler und Lea Meier haben sich bei Kathrin Härdi von «Härdiberatungen» Unterstützung geholt und zusammen mit einer Vorbereitungsgruppe drei Fragen formuliert, die von 60 Vereinsvertretern am Montag in kleinen Gruppen bearbeitet wurden. Auch Vizeammann Roland Meier und Ammann Patrick Zimmermann mischten sich unter die Teilnehmenden.
Unterschiedlichste Bedürfnisse
Dabei ging es zum Beispiel darum, mit welchem Gegenwert die Nutzung von Räumen zu bewerten ist, ob die Jugendförderung ein spezielles Gewicht erhalten soll, oder wer Vorrang bei der Raumvergabe hat. Solche Fragen wurden eifrig in den Gruppen diskutiert, die ihre Antworten auf grossen Plakaten notierten, die anschliessend eingesammelt und zusammengefasst wurden. Die Stimmung war sehr angeregt, aber auch interessiert, und vielen wurde bewusst, wie unterschiedlich die Bedürfnisse der Vereine in Würenlingen sind.
Den Teilnehmenden wurde schnell klar, dass es keine einfache Aufgabe ist, aus diesen vielen Meinungen und Bedürfnissen ein Reglement zu erstellen, das für alle passt. Einig war man sich am Ende der Veranstaltung, dass es von allen Vereinen mehr Flexibilität und gegenseitige Rücksicht braucht. Eruierte Möglichkeiten waren, Räume zu teilen und sich vermehrt über deren Nutzung auszutauschen und abzusprechen. Sehr unterschiedliche Meinungen gab es darüber, welcher Gegenwert der Nutzung der Räume zugesprochen werden sollte.
Trotz der Meinungsverschiedenheiten und Schwierigkeiten: «Es war ein sehr gelungener Abend», zieht Gemeinderätin Lea Meier Bilanz. Trotz verschiedener Ansichten seien die Diskussionen sehr konstruktiv verlaufen. Bis ein fertiges Reglement vorliegt, das vom Gemeinderat verabschiedet werden kann, sei aber noch einiges an Arbeit notwendig, sind sich die beiden Gemeinderätinnen einig.