CO2-Ausgleich von Twerenbold

Beim Waldrundgang auf dem Schwabenberg wurde das Klimaschutzprojekt des Stadtforstamts und der Twerenbold Reisen AG vorgestellt.
Stadtoberförster Georg von Graefe, Karim Twerenbold (Twerenbold Reisen AG) und Stadtammann Markus Schneider freuen sich auf die Zusammenarbeit. (Bild: pg)

Der Badener Wald, das grüne Herz der Bäderstadt, bedeckt mehr als die Hälfte des Gemeindegebiets. Er steht zu grossen Teilen im Eigentum der Ortsbürgergemeinde und wird seit Jahrzehnten im Dienste der Bevölkerung, der Pflanzen und Tiere sowie der Eigentümerin bewirtschaftet. Jährlich wachsen rund 7000 Kubikmeter Holz nach. Dieser natürliche Rohstoff wird gemäss den Anforderungen an den Naturschutz geerntet und verkauft. Ein grösser werdender Anteil wird vor Ort für die CO2-neutrale Energieerzeugung in Holzschnitzelfeuerungen eingesetzt.

Bewusste Überschüsse
Geerntet wird nur so viel Holz, wie nachwächst. Dadurch können sowohl der Holzvorrat als auch die Menge gebundenen Kohlenstoffs konstant gehalten werden. Die Stadt Baden verzichtet dabei zugunsten der CO2-Speicherung bewusst darauf, das Nutzungspotenzial des Badener Walds voll auszuschöpfen. Um den klimafitten Umbau des Badener Walds zu ermöglichen und den Betrieb des Stadtforstamts klimaneutral zu gestalten, werden für dieses Depot CO2-Zertifikate zum Kauf angeboten, die dem Stadtforstamt dadurch ein Einkommen generieren.

«Aufgrund des Klimawandels ändern sich wichtige Rahmenbedingungen für den Badener Wald laufend. Häufigere und intensivere Hitze- und Trockenheitsperioden im Sommer, vermehrt auftretende Stürme und ein hoher Schädlingsdruck führen zu der Notwendigkeit, die Waldsituation neu zu beurteilen. Das Stadtforstamt passt deshalb die Bewirtschaftung diesen neuen Bedingungen an», so Stadtoberförster Georg von Graefe anlässlich der Medienorientierung letzte Woche auf der Baldegg. In Kooperation mit dem Stadtforstamt Baden unterstützt die Twerenbold Reisen AG mit einem namhaften Betrag das dort vorgestellte enkeltaugliche Waldklimaschutzprojekt. «Diese exklusive Partnerschaft im Waldklimaschutzprojekt mit der Twerenbold Reisen AG ermöglicht dem Stadtforstamt einen CO2-armen Betrieb und die Stärkung der Biodiversität», erklärte Stadtammann Markus Schneider erfreut.

Zweckgebundene Mittel
Der Badener Wald ist ein riesiger Kohlenstoffspeicher. Durch Fotosynthese entziehen Bäume der Atmosphäre Kohlenstoff und speichern diesen als Biomasse. Mit einer angepassten Bewirtschaftung lässt sich dieser Waldspeicher über die Jahre vergrössern. Das Waldklimaschutzprojekt Baden generiert jährlich CO2-Senkenzertifikate, mit denen der Ausstoss von rund 1600 Tonnen CO2 kompensiert werden können. Das entspricht der Speicherleistung von etwa 1250 durchschnittlichen Bäumen.

Diese Zertifikate werden gemäss den Standards des Vereins Waldklimaschutz Schweiz ausgestellt. Sie repräsentieren eine CO2-Menge, die dem durchschnittlichen Ausstoss von 400 in der Schweiz lebenden Personen entspricht. Das Familienunternehmen Twerenbold Reisen AG, das im kommenden Jahr sein 130-jähriges Bestehen feiert, hat exklusiv die gesamten CO2-Zertifikate des Badener Walds erworben. Verwaltungsratspräsident Karim Twerenbold freut sich, dass das Unternehmen in vielen Bereichen eine Vorreiterrolle einnimmt und mit dem Engagement für den Badener Wald gleichzeitig die Verbundenheit mit der Stadt Baden kundtut. «Die daraus resultierenden Mittel fliessen in die weitere Elektrifizierung des Maschinenparks des Stadtforstamts sowie in Projekte wie die Keimversuche mit trockenheitstoleranten Buchen», so Georg von Graef.