Auftakt mit Gastspiel aus Berlin

Für die erste Aufführung der Spielzeit 2024/2025 war das Maxim-Gorki-Ensemble aus Berlin zu Gast im Kurtheater Baden.
«Slippery Slope» handelt von Egoismus und der Diskrepanz zwischen der eigenen Absicht und der Wahrnehmung von ­aussen. (Bild: zVg | Esra Rotthoff)

Am Freitag begann die neue Spielzeit 2024/2025 im grössten Aargauer Theater – dem Kurtheater in Baden. Zur Eröffnung der Saison 2024/2025 hatte die Theaterstiftung Region Baden-Wettingen, die das Kurtheater betreibt, eine «Bühnensensation aus Berlin» angekündigt. Vor ausverkauftem Haus zeigte das Maxim-Gorki-Theater das Stück «Slippery Slope – almost a musical».

Noch vor der Aufführung adressierte der Regierungsrat und Vorsteher des Departements Bildung, Kultur und Sport, Alex Hürzeler, das Publikum im beinahe bis auf den letzten Platz besetzten Kurtheater. In seiner Ansprache betonte er die Wichtigkeit des Kurtheaters für den Kulturplatz Region Baden, aber auch für den Kanton Aargau als Ganzes. In Anerkennung dieser überregionalen Bedeutung wird das Kurtheater seit Januar auf der Liste der «kulturellen Leuchttürme» des Kantons geführt (die «Rundschau» berichtete»). Der scheidende Kulturdirektor – Alex Hürzeler trat letzte Woche nach bald 16 Jahren im Regierungsrat nicht mehr zur Wiederwahl an – dankte nicht nur all jenen, die das Kurtheater mit ihrem Interesse und ihren Besuchen lebendig halten, sondern insbesondere dem Team um die Verwaltungsdirektorin Lara Albanesi und den künstlerischen Direktor Uwe Heinrichs, das auf der anderen Seite der Bühne für den Erfolg des Theaters verantwortlich ist.

Uwe Heinrichs nutzte im Anschluss die Gelegenheit, den – meist geladenen – Gästen, darunter zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Gesellschaft, die kommende Saison anzupreisen. In dieser Saison gibt es im Kurtheater wieder fünf Premieren zu sehen, darunter eine Eigenproduktion. Von den bisherigen fünf Hausproduktionen finden sich «Kurgast», «Libsigs Greatest Hitz» und «Der Spieler» erneut im Programm. Der Grund? «Das ist einfach», meinte Uwe Heinrichs, «alle bisherigen Vorstellungen dieser Stücke waren ausverkauft. Wir werden sie einfach so lang zeigen, bis sie alle gesehen haben.»

Die Strategie schient aufzugehen. Die Zahl der abgeschlossenen Abonnemente für das Kurtheater steigt seit Corona kontinuierlich, und in der vergangenen Saison konnte das Badener Theater eine durchschnittliche Auslastung von 81 Prozent verbuchen. «Damit müssen wir uns nicht verstecken», verkündete Heinrichs erfreut.

Graubereiche
Nach den Ansprachen übernahm das Maxim-Gorki-Ensemble aus Berlin die Bühne mit «Slippery Slope – almost a musical». Das Stück von Yael Ronen behandelt eine Vielzahl aktueller gesellschaftlicher Debatten und erforscht die Grenzen zwischen Liebe, Lust, Ehrgeiz, Abhängigkeit und Machtausübung. 

Nach der Inszenierung von Yael Ronen und zur Musik des Komponisten Shlomi Shaban ergründete das Gorki-Ensemble an diesem Abend den sehr menschlichen Wunsch nach einfachen Wahrheiten, die aber fast nie zu finden sind, und die Macht einer guten Erzählstrategie. Das Stück verfehlte seine Wirkung nicht und führte bei den Gästen im Nachgang, beim gemeinsamen Eröffnungsapéro, zu angeregten Diskussionen.

Weitere Informationen zur Spielzeit 2024/2025 im Kurtheater sind unter kurtheater.ch zu finden.