«Ich will immer Neues versuchen»

Vor elf Jahren kam Shubhangi Mishawar mit ihrem Mann in die Schweiz und wohnt inzwischen in Baden. Ihr Interesse an der Kunst hat in der neuen Heimat nie nachgelassen.
Die Künstlerin Shubhangi Mishawar ist von Kindern genauso begeistert wie von ihrer Arbeit. (Bild: sim)

Shubhangi Mishawar stammt aus ­Indien und folgte ihrem Ehemann ­Prakash vor rund elf Jahren in die Schweiz. Eine Anstellung als Ingenieur bei Alstom war ausschlaggebend dafür, dass das Ehepaar in der Schweiz gelandet und hier heimisch geworden ist. Ursprünglich stammen die beiden aus der indischen Millionenstadt Hyderabad, entsprechend war die Anpassung an die hiesigen Gepflogenheiten anfangs eine Herausforderung. Bevor sie mit ihrem Ehemann nach Birr kam – inzwischen wohnt die Familie in Baden –, hat sie sich in Indien mit Kunst und Design befasst. Mehrere Wände in ihrem Reihenhaus im Kappelerhof sind mit Bildern geschmückt, die Shubhangi ­Mishawar selbst gemalt und gestaltet hat. Über dem Sofa in ihrem Wohnzimmer prangt ein Ölbild, dass die beiden Söhne des Paars zeigt.

Vielseitig interessiert
Die feingliedrige 38-Jährige begann sich früh für verschiedene Formen der Kunst zu interessieren. Schon in jungen Jahren begeisterte sie sich beispielsweise für Mehndis und deren Gestaltung. Diese sind hierzulande besser bekannt unter dem Begriff Hennatattoos. Aus den zerriebenen Blättern des Hennastrauchs, der in Asien und Afrika angepflanzt wird, lässt sich ein Pulver gewinnen, mit dem man Haare rot färben kann. Auch auf der Haut entfaltet Hennapulver eine Rötung, die jedoch nicht auf eine Reizung zurückzuführen ist, sondern wie ein Farbpigment einwirkt. Die Farbe bleibt je nach Beanspruchung der eingefärbten Körperteile etwa zwei Wochen lang bestehen und verblasst dann, ohne weitere Spuren zu hinterlassen.

Ausgehend von dieser Form der Körperkunst, begann Shubhangi ­Mishawar, mit weiteren Materialien zu experimentieren und sich verschiedenste Techniken anzueignen, um neue und andere Kunstwerke zu kreieren. Inzwischen fertigt die Künstlerin Kunstwerke mit Resin, malt in Acryl, Aquarell- und Ölfarben, beherrscht die Kalligrafie, entwirft und gestaltet kleine Kunsthandwerksgegenstände und ist nach wie vor darum bemüht, sich als Künstlerin weiterzuentwickeln. «Ich will immer Neues versuchen und mache deshalb gerade online einen Master of Arts an einer indischen Universität», erklärt die kunstbegeisterte Badenerin. «Denn wenn ich mein Hobby zum Beruf machen könnte, wäre das klasse.»

Dazu plant Shubhangi Mishawar, ihr Angebot an Kunstworkshops, das sich bis anhin an Freunde und Bekannte richtete, auszubauen und öffentlich zugänglich zu machen. Besonders in der Arbeit mit Kindern findet die Künstlerin Erfüllung. Deshalb plant sie eine erste Reihe von Kunstworkshops für Kinder zwischen acht und zwölf Jahren. «Bei meinen bisherigen Workshops mit Kindern hat mich ihre Begeisterung fürs Malen und Basteln angesteckt», erklärt ­Shuhangi Mishawar. «Deshalb möchte ich gern mehr mit Kindern zusammenarbeiten.»

Kunst im Karussell
Bisher fanden die Workshops der 38-Jährigen hauptsächlich in ihrem Atelier bei sich zu Hause statt. Die kommenden Workshops für Kinder werden dagegen in den Räumen des Familienzentrums Karussell in Baden über die Bühne gehen. Inhaltlich sollen die Kurse vor allem die Kreativität und die Entdeckungsfreude der Kinder anregen und fördern. Die vielseitig versierte Künstlerin wird den Kleinen dabei mit Freude zur Seite stehen, wenn diese nach Herzenslust zeichnen, malen oder basteln. «Alle Kinder sind auf ihre Weise kreativ und haben andere Herangehensweisen», stellt sie fest. Ihr selbst geht es in erster Linie darum, den Kindern ihre Begeisterung für die Kunst und für verschiedene Techniken zu vermitteln. «Ich will damit nicht reich werden», bestätigt Shubhangi Mishawar. «Ich dachte an einen Preis von 20 Franken pro Kind und Kurs.»

Shubhangi Mishawars erste öffentliche Kunstworkshops finden an den ersten drei Dezemberwochenenden unter dem Motto «Bunte Weihnachten auf Leinwand» statt. Interessierte erhalten auf Anfrage per E-Mail an swiss.shubha@gmail.com weitere Auskünfte zu den Workshops. Sollte ihr neues Angebot erfolgreich sein, kann sie sich durchaus vorstellen, künftig Klassen von Kindern wöchentlich in der künstlerischen Entwicklung zu unterstützen.