In Begleitung des Pianisten Emanuel Steffen und mit Kerzen in der Hand marschierte am Sonntagabend der rund 40-köpfige Chor singend in die reformierte Kirche in Windisch ein, deren Bänke bis in die hinterste Reihe voll besetzt waren. Unter dem Motto «That’s Christmas to Me» hielten die Vindonissa Singers unter der Leitung des Dirigenten Ueli Nyffeler ein abwechslungsreiches Programm bereit, das mit dem «Ding, dong, ding, dong» von «Carol of the Bells» begann und neben mehrheitlich englischsprachigen Liedern auch Choräle in Deutsch, das rätoromanische Stück «La sera sper il lag», ein mehrsprachiges Arrangement von «Et in terra pax» und ein hebräisches Stück enthielt. Die schönen, durchgehend auswendig vorgetragenen Lieder waren zwar ein wichtiger Teil, aber beileibe nicht alles. Dazwischen gab es immer wieder Ansagen zum Thema Weihnachten.
Wie kommt das Christkind unerkannt in die Stube?
Zwei Chormitglieder erzählten von ihren Kindheitserinnerungen aus den 1960er-Jahren, als sie mit dem Vater im Wald einen Christbaum aussuchten, mit der Weihnachtskrippe «Bäbistube» spielten oder sich wunderten, wie das Christkind es schaffte, die Geschenke unerkannt unter den Baum zu legen. Der Bass und die Sopranistin waren sich einig, dass weihnachtliche Traditionen wichtig sind und es vor allem schön ist, wenn mehrere Generationen im Kreis der Familie zusammen feiern können. Und zum Glück gibt es heute Angebote, damit Alleinstehende Weihnachten nicht einsam verbringen müssen.
Der Gesang, manchmal a cappella, oft vom Piano begleitet, war am Kirchenkonzert nicht nur dem Chor vorbehalten. Bei «Das isch de Stärn vo Bethlehem» und «Tochter Zion» durfte das gut 300-köpfige Publikum, vom Kleinkind bis zur Grossmutter, mitmachen. Es folgte der Einladung zum Mitsingen mit kräftigen Stimmen. In einem Intermezzo war Lorenz Deppeler auf der Trompete und dem Flügelhorn zu hören, Sängerin Gaby Stähli spielte Kornett.
Mit stehenden Ovationen bedankten sich die Zuhörerinnen und Zuhörer für die Darbietungen auf hohem Niveau, bei dem einige Chormitglieder mit Soloeinsätzen überzeugten. Die Vindonissa Singers revanchierten sich mit mehreren Zugaben, bevor sie – wieder im Kerzenlicht – aus der voll besetzten Kirche gingen. Draussen wartete heisser Glühwein, Punsch und Lebkuchen. Das gleiche Konzert hatte der Chor am Samstag bereits in der reformierten Kirche Gebenstorf gesungen.