Tägi – Zentrum des Landhockeys

Vom 21. bis 23. Februar gastiert der Europacup im Hallenhockey beim Land­hockeyclub Rotweiss ­Wettingen im Tägi.
Daniel Rodriguez (Mitte) vom HC Rotweiss Wettingen im Einsatz. (Bild: awa)

Der Hockeyclub (HC) Rotweiss Wettingen hat sich auf nationaler und internationaler Ebene einen Namen gemacht, und zwar sowohl in der Halle als auch auf dem Feld als Schweizer Rekordmeister. Darüber hinaus hat er vom europäischen Verband als versierter Ausrichter von mehreren Europacupturnieren immer wieder Bestnoten erhalten.

Kein logistisches Heimspiel auf der Bernau
Eine Austragung auf dem Feld ist für den HC Rotweiss Wettingen logistisch einfacher, da beinahe die gesamte benötigte In­frastruktur auf dem Kunstrasenplatz vorhanden ist und es für das Turnier nur wenige Anpassungen braucht. Ausserdem fallen für den HC Rotweiss keine Mietkosten an.
Im Tägi ist das etwas anders: «Die grösste Herausforderung war der Austragungsort für diesen Europacup. Es war uns ein grosses Anliegen, den Anlass in Wettingen im Tägi durchzuführen», betont der Präsident des Organisationskomitees (OK), Alfred Wälti. Doch das ist alles andere als einfach, denn die Sporthalle Tägi ist mittlerweile fast 35 Jahre alt und entspricht in einigen Belangen nicht mehr den Anforderungen für ein internationales Turnier, bei dem sich die besten Hallenhockeyspieler des Kontinents messen. «Wir haben aber praktisch uneingeschränkte Unterstützung von der Geschäftsleitung der Tägi AG erhalten. Sie geben uns wertvolle Tipps und Ideen», sagt Alfred Wälti, der selbst nie Landhockey spielte. Aber er wohnt mit seiner Familie direkt neben der Bernau und kann von seinem Garten aus aufs Feld spazieren.
Weil seine drei Töchter und der Sohn sehr erfolgreich beim HC Rotweiss und im Nationalteam spielten, kam er auch ohne Erfahrung mit dem Krummstock zum Schweizer Rekordmeister und führte den Verein jahrelang erfolgreich als Präsident. Und diese Tradition wird weitergehen, rennen doch mittlerweile schon seine ­Enkel mit dem Krummstock über den Kunstrasen.

Infrastruktur muss verbessert werden
Aufgrund der anspruchsvollen Voraus­setzungen betreffend Technik und Infrastruktur im Tägi rüstet der HC Rotweiss einige technische Einrichtungen des Vereins speziell für diesen Event auf. Das steigert die Kosten für die Durchführung des Turniers erheblich. Insgesamt beläuft sich das Budget für den dreitägigen Anlass auf etwa 125 000 Franken. «Dabei sind wir auf die Unterstützung der Gemeinde, des Kantons Aargau und der vielen Sponsoren angewiesen», betont Alfred Wälti.
Um sämtliche Infrastruktur auf Topniveau zu bringen und trotzdem ein ausgeglichenes Budget zu erreichen, arbeiten Alfred Wälti und sein Kern-OK von 16 Personen seit Ende Juni intensiv an den Vorbereitungen.

Helfende und Sponsoren ­gesucht
Am Turnierwochenende empfängt der HC Rotweiss rund 140 Spieler und Betreuende der acht teilnehmenden Mannschaften aus ganz Europa sowie 22 Offizielle des europäischen Hockeyverbands, Unparteiische, Judges und viele weitere Begleiterinnen und Begleiter. Sie alle müssen vom Flughafen abgeholt und in Hotels in der Umgebung untergebracht werden. Hinzu kommen der Transport zu den Spielen, technische Meetings und Besprechungen. Dafür braucht es eine ausgeklügelte Logistik im Fahrdienst.
Die Spieler sowie die Zuschauerinnen und Zuschauer wollen an den drei Turniertagen durchgehend verpflegt werden. Der HC Rotweiss hofft auf mindestens 500 Fans pro Spieltag. Am Samstag, wenn der Apéro für ungefähr 250 Gäste geplant ist, erwartet das OK über 1000 Gäste im herausgeputzten Tägi. Insgesamt müssen während des Turniers knapp 250 Einsätze von Helferinnen und Helfern abgedeckt werden.
Neben dem OK ist natürlich das Fanionteam des HC Rotweiss enorm gefordert, trifft es in den Gruppenspielen doch auf die Landesmeister aus den Niederlanden, Kroatien und Belgien und steht so den besten Hockeycracks des Kontinents gegenüber, vergleichbar mit der Champions League im Fussball. Der grosse Turnierfavorit ist der Mannheimer HC aus Deutschland in der zweiten Gruppe.
In den letzten Tagen intensiviert sich die Arbeit des OK nochmals. Aber Alfred Wälti und seine Crew packen gern an: «Im Wissen, dass der Aufwand für ein solches Amt enorm ist, bringe ich mich gern ein. Auch weil solche Anlässe gerade für den grossen Juniorenbereich beim HC Rotweiss immer wieder Motivation geben, sich noch mehr für den Sport, das Team und die Gemeinschaft zu engagieren», erklärt der OK-Chef. «Und es geht darum, die Tradition, die Erfolgsgeschichte und die Werte des HC Rotweiss Wettingen zu pflegen.»