Schiiheiligi, Schwöschtere und Co.

Weil die Perfidos nicht mehr antraten, waren die Schiiheilige die einzige einheimische Gruppe an der Würenlinger Fasnacht.
Die Schiiheilige sind momentan die einzige einheimische Würenlinger Schnitzelbankgruppe. (Bild: chr)

Dank Unterstützung aus Bad Zurzach und der Region Baden gab es am Freitag ein reichhaltiges Programm zu sehen und zu hören. Die eng platzierten Tische in den Gaststuben von Frohsinn und Sternen waren heiss begehrt und mussten vorher reserviert werden. Als Alternative bot sich dieses Jahr wiederum die Dorfschüür mit ihrem grossen Festsaal an. Zu hören gab es Dorfklatsch sowie Weltpolitik: vom Würenlinger Kirchenchor über die neue Aargauer Regierungsrätin bis zu Trump und Putin und wieder zurück.

Bächli, Schneider, Meier
Der Oscherzapfe hiess die Würenlinger kurz und knapp willkommen: «Hoi Bächli, Schneider, Meier – und scho fascht alli sind begrüesst.» Zahlenmässig den Gegenpol zu dieser One-Man-Show mit Gitarre bildete der Blächschade, eine kleine, aber feine Blasmusiktruppe, die den Guggensound ebenso beherrscht wie hintersinnige Sprüche. Ultimo Giro, drei Frauen und ihr Begleiter am Akkordeon, feierten ihr 25-Jahr-Jubiläum und besangen neben den Baustellen in Baden und im VBS auch die deutsche Regierung.
Die Schwöschtere aus Bad Zurzach haben bereits 20 gemeinsame Jahre auf dem Buckel; sie blieben sich in ihrem letzten Programm «Finale» treu und zielten – wie gewohnt – oft unter die Gürtellinie. Den Vegetariern im Publikum gaben sie den Tarif bekannt: «Wir sind ein Schnitzelbank, kein Tofubank oder Vegibank!» Wie üblich durften die faulen Sprüche gegen den Tegerfelder Wein nicht fehlen.
Als Lokalmatadoren brillierten die Schiiheilige, dieses Jahr Sujet der Würenlinger Fasnachtsplakette. Die drei Kardinäle und ihr Ministrant verteilten grosszügig Weihwasser und Weihrauch im Publikum. Mit «Bella Ciao» besangen sie die Würenlinger Wirtschaften, von denen so einige geschlossen oder – Stichwort McDonald’s – gar nie eröffnet wurden. Sie gaben ihrer Hoffnung Ausdruck, dass die «Sonne» bald wieder aufgehe. Auch bei Ihnen durfte ein Seitenhieb Richtung Norden nicht fehlen: Sie empfahlen Präsident Trump, statt Grönland lieber Tegerfelden zu annektieren; der Wein von dort sei nämlich als «Massenvernichtungswaffe» geeignet.

Die Schwöschtere aus Bad Zurzach singen im «Frohsinn». (Bilder: chr)

Würenlinger Schnitzelbänke
Di Schiiheilige
Beznau Tschau
Ide Beznau gits de grossi Gau,
glii hets im Reaktor Platz für Fasnachtswagebau.
De Büezer esch das voll egal,
endlich esch s fuul Omehocke ganz legal.
Aber de Axpo-VR, de triffts ziemli hart,
2034 hends glich viil Bonus wie de Huusabwart.

Trumpistan
Grönland und Kanada, die wännd nöd.
Die findet, Amerikaner si esch blöd.
Ich weiss au nöd, was de Trump tut studiere,
de Tubel söll doch eifach Tägerfelde anektiere.
De Grund: Tägerfälder Wii ide Karaffe
gilt als Massevernichtigswaffe.


Oschterzapfe
Zum Klimawandel
Es seit en chline Gletscher-Räschte zu dem näbedraa:
«Du schuldisch mer zäh Stutz, chönnt ich die bitte umehaa!?»
Der ander chnorzet echli ome und meint: «Glii, im neggschte Summer sett ich weder flüssig sii!»

Wohnungsnot
Näb de Demo be de Sugus-Hüüser z Zöri
seit mer eine uf de Stross, «Sorry», dass er mech störi,
er well ad Demo, seigi er do bi de richtige?
«Nei mer stöhnd a, zum z Höngg e Wonig go besichtige.»

Aargauer Regierungsrat
D Martina esch z Aarau id Chliiklass inecho,
als einzigs Meitli – ond het d Schuel deet übernoh.
Jetzt sell die Schuel im Aargau besser werde, schnäll,
drom gilt ab sofert jetzt das folgende Modäll:
Am Mänti läse und am Zischtig Heimatkunde,
am Mittwoch rächne und den i de Hanzgi unde,
am Donnschtig KI programmiere und ab em Friitig
schribsch als Lokalredaktor för d Aargauer Zitig.

Zum Thema Bundesratswahl
Ja mer vom Aargau wännd mol wieder en Platz bsetze,
am beschte d Bircher us de Buebeklass versetze.