Herbschtrose vertrieb die Alltagssorgen

Die Ortsbürgergemeinde spendierte den Spreitenbacher Seniorinnen und Senioren einmal mehr einen unbeschwerten Nachmittag.
Johannes und Röbi finden eine grosse Geldsumme in der Tasche, womit die Geschichte ihren Lauf nimmt. (Bild: pg)

Vergangene Woche gastierte die 1993 gegründete Seniorentheatergruppe Herbschtrose mit ihrem neuesten Stück «Eimol New York» im katholischen Pfarrheim. Rund 160 begeisterten Spreitenbacher Seniorinnen und Senioren bescherte sie damit einen vergnügten Nachmittag.
Im Gründungsjahr 1993 führte die Seniorentheatergruppe das Stück «Herbschtroseclub» elf Mal auf. Nach zahllosen weiteren Aufführungen ging aus der einfachen Gesellschaft 2020 der Verein Herbschtrose hervor, was die Gruppe weiter festigte. Zur Freude aller Mitwirkenden durfte man 2023 mit dem Stück «Lieber ledig und frei» am Volkstheaterfestival in Meiringen teilnehmen. Die in der aktuellen Saison zur Aufführung gelangende Komödie von Vinzenz Steiner wird unter der Regie von Piera Wildi-Silvestri 29 Mal gezeigt. Alle öffentlichen Vorstellungen sind auf der Website herbschtrose.ch gelistet. Den Grussworten des Gemeindepräsidenten Markus Mötteli schloss sich im Namen der Kirchgemeinden der katholische Pfarreiseelsorger Petre ­Kurmazichev an. Beide dankten den Helferinnen und Helfern und wünschten dem erwartungsvollen Publikum einen genussvollen Nachmittag.

Dem «Seelenfrieden» entfliehen
«Eimol New York» dreht sich um den in der Seniorenresidenz Seelenfrieden lebenden Johannes Junker, der seinen Geburtstag feiert, zu dem ihm die Pflegerin Käthi Berger gratuliert. Aus Unachtsamkeit verwechselt sein manchmal etwas verwirrter Zimmernachbar Röbi Moser im Korridor das Geburtstagsgeschenk für seinen Kollegen, das sich in einer fast identisch aussehenden Einkaufstasche befindet. In dieser finden die beiden Rentner unter anderem eine grosse Summe Bargeld. Da beide Heimbewohner finanziell nicht auf Rosen gebettet sind, beschliessen sie nach einigem Zögern, das Geld für eine seit Langem in ihrer Fantasie entstandene Reise in die amerikanische Grossstadt New York zu verwenden. Was machen nun Johannes und Röbi mit dem unverhofften Geldsegen? Zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt tauchen Evi und Erwin – die Geschwister von Johannes – auf. Und dann platzen noch der kratzbürstige Heimleiter und die sonderbare Viviane da Villa in die Szene. Wie man es sich von den Spielleuten der Theatergruppe Herbschtrose gewohnt ist, wurde beste Unterhaltung geboten und nach dem Schlussakt mit tosendem Applaus verdankt.

Mit Gleichgesinnten auf der Bühne
Ermöglicht wurde der gesellige Nachmittag wie üblich von der Spreitenbacher Ortsbürgergemeinde, die das gut gelaunte Publikum im Anschluss an die Vorführung zu Speis und Trank einlud. Arrangiert wurde das von den Helferinnen und Helfern um Heidi Sami, was ebenfalls mit Applaus verdankt wurde. Einmal mehr hat die Seniorentheatergruppe Herbschtrose aus Windisch, Brugg und Umgebung gezeigt, dass das Theaterspielen gerade bei älteren Menschen neue Energien freisetzt und gleichgesinnte Menschen vereinen kann. Seit über 30 Jahren gelingt es den Spielleuten zuverlässig, das Publikum an wechselnden Gastspielorten mit ihren Aufführungen zu erfreuen. Wer selbst Lust verspürt, einmal Theaterluft zu schnuppern, oder seine handwerklichen Fähigkeiten beim Bühnenbau, beim Bedienen der Technik oder als Souffleuse beziehungsweise Souffleur unter Beweis stellen möchte, ist eingeladen, sich zu unter mail@herbschtrose.ch zu melden. Für vor, auf, hinter und neben der Bühne sucht der Verein stets engagierte Mitwirkende.