Schach und neue Sommerschule

Junge Talente und neue ­Initiativen zur Förderung der Innovativität im Raum Baden prägten den «Wirtschafts­donnerstag».
Die Bernerin Lena Georgescu gehört zu den besten Schachspielerinnen der Schweiz. (Bild: sim)

«Marktplatz Baden» mit dem Fokus «Junge Kräfte» statt. Annähernd 300 Interessierte folgten der Einladung des Stadtrats zum informellen Austausch zwischen Politik, Verwaltung und Wirtschaft.
Als besonderer Höhepunkt stand beim diesjährigen «Marktplatz Baden» Lena Georgescu auf der Bühne: Die Informatikstudentin zählt zu den besten Schachspielerinnen der Schweiz. Im Gespräch mit TV-Moderator Hugo Bigi gab sie Einblick in ihre bemerkenswerte Karriere und die Kunst, schnell die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Der «Marktplatz Baden» war Teil des diesjährigen «Wirtschafts-Donnerstags» der Stadt, bei dem sich Vertreterinnen und Vertreter der Wirtschaft und von KMU im Trafo zum Austausch trafen. Der Tag umfasste das geschlossene Plenum der Initiative «Baden 4.0», den öffentlichen «Marktplatz Baden» sowie das kostenpflichtige KMU-Swiss-Symposium.

Auftakt in kleiner Runde
Am jährlichen Plenum der 30 Partnerorganisationen der Wirtschaftsinitiative «Baden 4.0» unterstrich Landammann Dieter Egli die Wichtigkeit der Wirtschaftsregion Baden-Brugg für den gesamten Kanton Aargau. Letzte Woche erst erhielten die Partner der Initiative Zuwachs: Neu engagiert sich der französische Energiekonzern Schneider Electric, der 2024 einen Standort in Baden eröffnete, für den Wirtschaftsraum Baden-Brugg.
Am Plenartreffen mit allen Partnern der Initiative «Baden 4.0» präsentierte Thomas Lütolf, Leiter der Kontaktstelle Wirtschaft, aktuelle Erkenntnisse und Umsetzungen zu den definierten Zielen: «Es freut mich sehr, dass in diesem Jahr nach Power-Plant für Start-ups nun mit der Summer-School für junge Talente ein weiteres Projekt von ‹Baden 4.0› Fahrt aufnimmt.»
Der Programmpunkt Summer-School fokussiert auf praxisorientierte Methodenkompetenz und Fachwissen und wird in Zusammenarbeit mit den Unternehmenspartnern ABB, Accelleron, Autexis, Aveniq, Hitachi Energy, Kantonsspital Baden, Park Innovaare und Varian durchgeführt.
Ziel des Projekts ist es, Studierende und Unternehmen zusammenzubringen. Die teilnehmenden Studierenden erhalten während fünf Tagen Einblicke in die neuesten Technologien aus den Bereichen Robotik, Automation und Data Science. Concetta Beneduce, Direktorin der ABB-Technikerschule, ist zusammen mit Raphael Markstaller, Leiter der Wissens- und Technologietransferstelle Fitt der FHNW, für die Umsetzung der neuen und jährlich wiederkehrenden Veranstaltung verantwortlich. Sie freut sich auf das neue Angebot: «Die Summer-School schafft für die Studierenden neuartige, praxisnahe Erfahrungen durch reale Aufgabenstellungen.» Thomas Lütolf ist überzeugt: «Auch diese Massnahme dient dem Ziel von ‹Baden 4.0›, die Innovationsgeschwindigkeit in der Region zu erhöhen.»

Marktplatz für die Jugend
Teil der Bemühungen im Rahmen von «Baden 4.0» ist es, talentierte junge Fachkräfte in der Region zu halten oder dass diese sogar in den Raum ­Baden ziehen. Als Ausdruck dieser ­Bemühungen stand der diesjährige «Marktplatz Baden» ganz im Zeichen der Jugend. Nach der Begrüssungsrede von Stadtammann Markus Schneider interviewte Moderator Hugo Bigi die Schweizer Schachspielerin Lena Georgescu, die den Fide-­Titel «Internationale Meisterin der Damen» trägt. Lena Georgescu erklärte, wie sie sich auf ihre Wettkämpfe vorbereitet, bei denen sie meist innert weniger Tage neun Partien spielt, die gern je drei bis vier Stunden dauern. «Meine längste Partie dauerte acht Stunden», erinnert sie sich. Entscheidend sei, dass man über der Partie nicht vergesse, regelmässig zu essen, zu trinken und sich zu bewegen.
Mit einem positiven Vorurteil räumte die dreifache Schweizer Meisterin gleich mehrfach auf: «Viele ­Menschen denken, Schachspielerinnen und Schachspieler seien besonders intelligent. Ich glaube, das ist nicht so. Schach hat so spezifische ­Anforderungen, dass es schwierig ist, diese Fähigkeiten im Alltag gewinnbringend einzusetzen.»