Baden – Seit vielen Jahren verleiht die Berufsfachschule BBB (Berufsbildung Baden) Preise für die besten Vertiefungsarbeiten im Fach Allgemeinbildung sowie für die besten interdisziplinären Projektarbeiten für die Berufsmaturität. In einer Feier in der Aula der Berufsfachschule wurden die Autorinnen und Autoren im Beisein von Angehörigen, Freunden, Lehrpersonen und Ausbildnern für ihre Leistungen geehrt. Rektor Rolf Häner dankte neben Schulvorstandspräsidentin Ruth Müri allen Involvierten, vor allem der Jury, der Schulleiterin Christina Frei und dem Schulleiter Stefan Schibli, die durch den Abend führten, für ihr grosses Engagement.
Aus rund 500 Vertiefungsarbeiten wurden 37 einer schulexternen Jury zur Begutachtung vorgelegt. Aus diesen Arbeiten haben die Jurymitglieder aus Bildung, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik 11 Arbeiten ausgewählt und ihren Autorinnen und Autoren einen Preis zugesprochen. Aus 31 interdisziplinären Projektarbeiten wurden 5 nominiert und 3 als besonders gelungen ausgezeichnet. Die übrigen wurden mit einem Diplom bedacht. Die Arbeit von Nathalie Donata Noelle wurde mit einem Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet. Nachfolgend werden einige Projekte näher beleuchtet. Die Ausführungen stehen nicht im Zusammenhang mit der Platzierung der Arbeiten.
Wie entsteht eine Sucht?
Mit dem Themenbereich Sucht setzten sich Remo Hofer und Lukas Spillmann auseinander. Sie kamen in ihrer Arbeit zu dem Schluss, dass es sich bei der Entwicklung einer Sucht um einen sehr komplexen Prozess handelt, der aus Faktoren der Psychologie, der Biologie und sozialen Einflüssen besteht, die nacheinander wirken können. So ist ihren Ausführungen zu entnehmen, dass Menschen, die Schwierigkeiten im Umgang mit Emotionen oder Stress haben, eher dazu neigen, eine Sucht zu entwickeln. Ein weiterer Faktor ist die biologische Beschaffenheit des Gehirns und damit das Belohnungssystem, das Glückshormone freisetzt, wenn wir etwas gern tun und glücklich sind. Ausführlich umschreiben sie den Versuch mit Drogen an Ratten, der aufzeigt, dass Ratten, die ein ausgeprägtes Suchtverhalten zeigten, die sozialen Kontakte fehlten. Das deutet darauf hin, dass die Sucht nicht das einzige oder eigentliche Problem der Süchtigen ist, sondern der Mangel an sozialen Kontakten.
Kinder vom Ergebnis begeistert
Mit ihrer Vertiefungsarbeit wollten Isaac Luciano und Alessandro Costa herausfinden, wie man eine Baumplattform für Kinder baut. Sie waren überzeugt, dass eine solche Plattform ein toller Abenteuerspielplatz sein könnte, wie ihn sich viele Kinder wünschen. Ihnen war aber klar, dass sie sowohl den Standort sowie die Grösse und die Art des Baumes als auch sicherheitsrelevante Aspekte beim Bau der Plattform beachten mussten. Neben Onlinerecherchen, der Besichtigung vor Ort und Gesprächen mit Fachleuten galt es, dem Baum, der ihnen von der Familie Wick zur Realisierung des Projekts zur Verfügung gestellt wurde, der Gestaltung, der Sicherheit, der Statik und der Vorgehensweise die notwendige Aufmerksamkeit zu schenken. Überlegungen zur Wahl des Materials und zur Beschaffenheit, ein kleines 3-D-Modell sowie die Erarbeitung der Kosten waren weitere Schritte auf dem Weg zum Ziel. Die Kinder der an der Preisverleihung anwesenden Familie Wick bezeugten, dass die Baumplattform zu ihrer vollen Zufriedenheit gelungen sei.
Der Zukunftsgrill
Der Klimawandel rückt immer mehr ins öffentliche Bewusstsein. Um ihm zu begegnen, sind innovative Lösungen gefragt, die es erlauben, den Alltag der Menschen nachhaltiger zu gestalten. Seine Freude am Grillieren bewog Nico Burgherr dazu, als Alternative zum herkömmlichen Grill einen Photovoltaikgrill zu entwickeln, der ohne fossile Brennstoffe auskommt und dennoch zuverlässig funktioniert. Sein Vater stellte ihm den Werkraum und das erforderliche Material zur Verfügung, und mit Sven Meuschke stand ihm ein Fachmann der Solarbranche zur Seite. «Der Prototyp funktioniert, aber es gibt noch Verbesserungspotenzial», sagt er und gibt sich optimistisch hinsichtlich der bevorstehenden Grillsaison.
Umrahmt und beendet wurde die Preisverleihung mit Auftritten der Tanzgruppe Mix of 54 der Kantonsschule Baden.