Spreitenbach – Nach mehrjähriger Pause brachte die Theatergesellschaft Spreitenbach (TGS) letztes Jahr erneut ein Theaterstück auf die Bühne. Den neuen Schwung nutzte die Gruppe um Regisseurin Jasmine Baumann, um kurz darauf die nächste Produktion in Angriff zu nehmen. Nun ist es so weit: Morgen feiert die Theatergesellschaft Premiere mit dem Stück «Das perfekte Paar».
Das Stück ist eine humorvolle Komödie in drei Akten von Jürgen Baumgarten. Es wird in der schweizerdeutschen Bearbeitung von Etienne Meuwly aufgeführt. Neben Unterhaltung und zahlreichen Spässen bietet das Stück aber auch Tiefgang und befasst sich mit Liebe, Wahrheit und gesellschaftlichen Erwartungen. «Mich reizen diese Stücke, die nicht nur lustig sind, sondern die Zuschauerinnen und Zuschauer zum Nachdenken anregen und einem einen Spiegel vorhalten», erklärt Jasmine Baumann.
«Das perfekte Paar» nimmt das Publikum mit auf eine turbulente Reise durch den Alltag eines Paars, das versucht, die perfekte Beziehung zu leben – oder besser: vorzutäuschen. Denn schon lang hat der Alltag Angela und Stefan eingeholt und beide zu der Erkenntnis gebracht, dass eine Beziehung oft von Kompromissen lebt. Weil aber weder Stefan noch Angela zu Kompromissen bereit sind, leben sie bald in getrennten Schlafzimmern und nutzen ihre eigenen Bäder. In der Folge kommt das Paar auf den Gedanken, dass getrennte Wohnungen noch praktischer wären.
Doch bevor das Paar diesen Schritt vollziehen kann, wird es von Angelas Mutter für eine Homestory über das Leben eines Traumpaars in einem Magazin vorgeschlagen. Deshalb kreuzt plötzlich ein Reporter auf, um das perfekte Leben des perfekten Paars zu dokumentieren. Um den Schein zu wahren, versuchen Angela und Stefan, das perfekte Leben vorzutäuschen, was aber leichter gesagt, als getan ist.
Nur auf Eis gelegt
Massgeblich dazu beigetragen, dass die TGS nun eine zweite Aufführung in ebenso vielen Jahren auf die Bühne bringt, hat Regisseurin Jasmine Baumann. «Weil meine Mutter vor vielen Jahren für die Theatergesellschaft Spreitenbach auf der Bühne stand, kannte ich den Vereinspräsidenten», erklärt die 31-Jährige. «Zu meinem Glück stellte sich heraus, dass der Verein nur auf Eis gelegt und nicht aufgelöst war.» Entsprechend offen war der Verein für Jasmine Baumanns Vorschlag, in Spreitenbach erneut Theaterstücke aufzuführen.
Wie den allermeisten Theatervereinen fiel es auch der TGS nicht leicht, für die Wiederaufnahme der Theaterarbeit Darstellerinnen und Darsteller zu finden. Während ihres langjährigen Theaterengagements in der Region baute sich Jasmine Baumann aber ein umfassendes Netzwerk von Theaterbegeisterten auf. Daraus rekrutierten sich die Darstellerinnen und Darsteller, die ab morgen in der Turnhalle Boostock in Spreitenbach auf der Bühne zu sehen sind. Zwei von ihnen sind sogar mit der Regisseurin verwandt: Sowohl Mutter Helga als auch Halbschwester Yolanda gehören dem Theaterensemble an.
Kurzfristige Umstellung
Inzwischen stehen sowohl das Bühnenbild als auch die Kostüme für den Einsatz bereit, die Texte sind einstudiert, und bei den Darstellerinnen und Darstellern macht sich gespannte Erwartung breit. Vor eine besondere Herausforderung sah sich Kimberly Bont gestellt, die mit Angela eine der Hauptrollen spielt. Wegen der Schwangerschaft der eigentlich für die Rolle vorgesehenen Schauspielerin übernahm sie den Part erst vor zwei Monaten. Um trotzdem alle Rollen für das Stück besetzen zu können, übernimmt Regisseurin Jasmine Baumann ausnahmsweise selbst eine Rolle.
Weitere Informationen zur Theatergesellschaft und zum aktuellen Stück sind unter tgs-spreitenbach.ch zu finden, wo ausserdem Tickets erhältlich sind.
Freitag, 4. und 11. April, und Samstag, 5. und 12. April, 20 Uhr
Turnhalle Boostock, Spreitenbach