Mammutprojekt vor Abschluss

samtrevision der allgemeinen Nutzungsplanung in Würenlos nähert sich einem wichtigen Meilenstein. Die Planung betrifft den Bauzonenplan, den Kulturlandplan sowie die Bau- und Nutzungsordnung (BNO). Nach jahrelanger Vorbereitung werden die damit verbundenen Geschäfte, die Anpassung des Reglements über den Ausgleich von Planungsvorteilen sowie des Gebührenreglements zur BNO, am 29. April an einer ausserordentlichen Gemeindeversammlung beraten.
Die letzte Gesamtrevision der ­allgemeinen Nutzungsplanung in ­Würenlos wurde 2002 vom Kanton ­genehmigt. «Seither hat sich unsere Gemeinde verändert, die Menschen haben sich verändert», führte Gemeinderat Consuelo Senn an der Informationsveranstaltung Anfang April in der Mehrzweckhalle Würenlos aus. Da die Nutzungsplanung einen Zeithorizont von etwa 15 Jahren umfasst und sich zudem die gesetzlichen Grundlagen verändert haben, war eine Überarbeitung angezeigt.

Abweichende Zielvorstellungen
In einem ersten Schritt wurden ab 2017 die Ziele und Bedürfnisse der Gemeinde für die Revision analysiert. Diese wurden im räumlichen Entwicklungsleitbild zusammengefasst. Auf dieser Basis wurden Themenschwerpunkte für die Revision der Nutzungsplanung festgelegt, vertieft bearbeitet und bestehende Planungsinstrumente angepasst.
Im Fokus der Bemühungen steht die Entwicklung eines Dorfzentrums, das der ländlichen Prägung entspricht, mit angemessener Nutzungsintensität, öffentlich zugänglichem Aussenraum und guter Quartieranbindung. Gerade betreffend Nutzungsintensität gehen die Pläne des Gemeinderats und des Kantons auseinander. «Der Kanton Aargau sieht Würenlos als urbanes Entwicklungsgebiet. Der Gemeinderat ist dagegen der Meinung, dass wir unseren dörflichen Charakter pflegen sollten», fasste Consuelo Senn zusammen. Diese Haltung schlägt sich auch in der allgemeinen Nutzungsplanung nieder, die ein geringeres Bevölkerungswachstum vorsieht, als die jüngsten Berechnungen des Kantons für Würenlos ergaben.
Deswegen ist es ein zentrales Anliegen, im Rahmen der Revision das Ortsbild durch den Erhalt und die Erneuerung alter Dorfteile schonend weiterzuentwickeln. Qualitativen Aspekten misst der Gemeinderat dabei grösseres Gewicht bei als dem Bevölkerungswachstum. Die innere Siedlungsentwicklung soll durch Ermittlung und Ausnutzung von Verdichtungspotenzialen erreicht werden. Neue Themen wie Hochwasserschutz, Verkaufsnutzungen und die Abstimmung zwischen Siedlung und Verkehr fanden neben zahlreichen weiteren Anpassungen ebenfalls Eingang in die Planung.

Gemeinschaftswerk
Für einen grossen Teil der Planungsarbeiten für die Gesamtrevision der allgemeinen Nutzungsplanung waren rund 40 Personen aus Würenlos zuständig, die sich 2017 auf eine Ausschreibung gemeldet hatten. In drei themenspezifischen Arbeitsgruppen zu den Bereichen BNO, Verkehr sowie Natur und Landschaft, in denen je auch der Gemeinderat, die Bauverwaltung sowie externe Fachpersonen vertreten waren, nahmen sie sich der komplexen Aufgabe an, die allgemeine Nutzungsplanung zu revidieren. Gemeinsam mit den Mitwirkenden zweier öffentlicher Workshops seien an den Planungsarbeiten über 100 Personen aus Würenlos aktiv gewesen, wie Consuelo Senn betonte. «Sie sehen also, das Projekt ist breit abgestützt, selbst wenn vielleicht nicht allen jedes einzelne Detail davon gefällt.»
Grund dafür, dass die Arbeiten im Zusammenhang mit der allgemeinen Nutzungsplanung bereits acht Jahre in Anspruch nahen, waren 73 Einwendungen, die im Rahmen der öffentlichen Auflage des Projekts eingereicht worden waren. Deren Behandlung ­allein dauerte Jahre und führte zu zahlreichen Änderungen.
Die Pläne und Dokumente zur allgemeinen Nutzungsplanung sowie zu den damit zusammenhängenden Geschäften sind auf der Website der Gemeinde Würenlos (wuerenlos.ch) aufgeschaltet.

Dienstag, 29. April, 19.30 Uhr
Mehrzweckhalle, Würenlos