In der Endauswahl für den ESC

Die Blueskidz Baden nehmen am Eurovision School Song Contest 2025 teil und haben es beim Publikumsvoting unter die besten Bands geschafft.
Den Blueskidz bietet sich die einmalige Chance auf ein grosses Konzert in Basel. (Bild: zVg)

Baden – Das Projekt Blueskidz wurde vor 16 Jahren im Rahmen des Bluesfestivals Baden von Jo Meister gegründet. Während eines halben Jahres können sich Nachwuchsmusikerinnen und -musiker zwischen 12 und 18 Jahren zu einer Band formieren, sechs eigene Songs einstudieren und ein Album ­daraus machen. Gecoacht werden sie weiterhin von Jo Meister, der die Leitung aber vor zwei Jahren an Johnny Casonati abgegeben hat. Als künstlerische Leiterin fungiert Sängerin Seraina Telli, die zurzeit auf Amerikatournee ist. Sie gibt den Bands Tipps, wenn der musikalische Prozess ins Stocken kommt.
Welch nachhaltige Wirkung die sechs Monate auf die Jugendlichen ­haben, zeigen die zahlreichen Formationen, die aus ehemaligen Blueskidz bestehen. Dazu gehören mitunter Cartridge, What Rules, Psychomorphia und Mollusca. Die aktuelle Formation wurde im März gegründet und besteht aus den Sängerinnen Maleen Küng, Leonie Stirnimann und Laila Berger sowie Ian Schnyder und Jasper Hase (Gitarre), Maurice Urech (Bass) und Edouard Frank (Drums). Dem Septett steht dieses Jahr etwas ganz Besonderes bevor: Wenn es den Eurovision School Song Contest gewinnt, kann es am 31. Mai in Basel im Rahmenprogramm des ESC vor grossem Publikum auftreten.

Jetzt geht es um alles
Als die frisch formierten Blueskidz von dem Wettbewerb hörten, den das SRF im Rahmen des Eurovision Song Contests ausschreib, war es beschlossene Sache: Sie wollten diese einmalige Chance nutzen und daran teilnehmen. Gemeinsam komponierten sie den poppig-melodiösen Song «Under Control», in dem es um das Ende einer Beziehung und um mentale Stärke geht. Damit der Clip für den Wett­bewerb professionell daherkommt, wurden Fritz Ott und Tim Thompson engagiert, die mit den Jugendlichen am 26. März im Nordportal drehten. Etwa 120 Bands beteiligen sich am Wettbewerb. Im Onlinevoting konnten die Blueskidz bereits punkten und sind nun unter den zwölf Formationen mit den meisten Stimmen.
Die Beteiligung am Voting war gross. Bis Ostern gingen fast 30 000 Stimmen ein. Wie viele davon für die Blueskidz waren, ist nicht bekannt. ­Sicher ist, dass sie jetzt in die Expertenrunde kommen, die sich aus der Sängerin Anna Rossinelli, der Moderatorin Anna Zöllig, dem SRF-Musikredaktor Gerni Jörgler und dem SRF-Redaktor Roman Lauer zusammensetzt. Sie werden anhand der Songqualität und der Performance darüber entscheiden, welche vier Bands am 14. Mai im ESC-Rahmenprogramm auf dem Barfüsserplatz in Basel vor grossem Pu­blikum ein Livekonzert geben dürfen. Eine einzigartige Gelegenheit für vielversprechende Talente, wie es die Mitglieder der Blueskidz sind.
Natürlich mobilisieren alle teilnehmenden Bands möglichst viele Menschen im privaten Umfeld, um für ihren Song zu stimmen. Für die Blueskidz macht sich online unter anderen die nigerianische Sängerin Justina Lee Brown stark. «Ich rechne mir gute Chancen für einen Sieg aus», zeigt sich Jo Meister zuversichtlich. Für die Jugendlichen wäre das ein einzigartiges Ereignis, das sie ihr ganzes Leben nicht mehr vergessen würden. Und vielleicht sogar der Start für eine vielversprechende Musikkarriere.
Nach dem ESC steht ihnen am 27. Mai die Taufe ihrer CD anlässlich des Bluesfestivals Baden bevor. Es folgen weitere Auftritte – unter anderem im Badener Kulturlokal Werkk (28. Mai), auf dem Schulhausplatz Untersiggenthal (14. Juni) und auf dem Gemeindeplatz Obersiggenthal (22. Juni).