«Ich habe schon als kleines Kind gern gemalt und gezeichnet», erzählt Mailin Mouton beim Interview in ihrer Wohnung in Klingnau. Die 21-Jährige wuchs als ältestes von fünf Geschwistern in Tegerfelden auf. Was mit Kreidebildern von Prinzessinnen auf der Quartierstrasse oder Blumen, gemalt mit Filzstiften im Kindergarten, begann, hat sich im Lauf der Jahre weiterentwickelt. «Meine besten Noten hatte ich im bildnerischen Gestalten», so Mailin Mouton über ihre Schulzeit in Tegerfelden und Lengnau. Besonders gern hatte sie den Unterricht allerdings trotzdem nicht: «Weil es oft Vorgaben gab, was und wie man zeichnen solle.»
Ab der 5. Klasse machte Mailin Mouton dann bei der Kunstausstellung Surbart mit, wo sie viel mehr Gestaltungsfreiraum hatte als im Schulunterricht. Es ging so weit, dass ein Werk so gross war, dass sie es nur als Foto an die Ausstellung mitnehmen konnte. «Ich habe in einem Carrosseriebetrieb in Kleindöttingen ein sieben mal drei Meter grosses 3-D-Bild auf den Boden gemalt», erzählt sie.
Eigene Kreationen tätowiert
Mit der Zeit perfektionierte sie ihre Technik, unter anderem mit Werken in Bleistift, Acryl oder mit Tattooskizzen. Einige ihrer Kreationen liess sie sich sogar selbst in die Haut stechen. Auch ihre Mutter und ein Freund tragen von Mailin Mouton gezeichnete Tattoos. Ab und zu schafft sie Bilder als Auftragsarbeit. Allerdings gibt es dabei eine wichtige Bedingung: «Ich nehme weiterhin Aufträge an, aber ohne Termin», betont sie. «Ich muss es im Gespür haben, es darf kein Zwang sein.»
Das ist der Grund, weshalb Mailin Mouton das Malen und Zeichnen weiterhin nur als Hobby betreiben möchte – als Ausgleich zu ihrem Pflegeberuf und zum restlichen Alltag. Nach einer Lehre bei der Spitex in Ehrendingen bildet sie sich berufsbegleitend zur diplomierten Pflegefachfrau HF mit Spezialgebiet Notfall weiter.
Als Digital Native ist Mailin Mouton natürlich online unterwegs: «Ich schaue mir oft auf Social Media an, was andere zeichnen, und lasse mich davon inspirieren.» Geht es an die Ausführung, setzt sie aber auf Handarbeit: «Im Moment arbeite ich viel in Blau und Orange», sagt Mailin Mouton, «und ich setze häufig eine Strukturmasse ein, um einen 3-D-Effekt zu erzielen.» Dabei verwendet sie Pinsel und Spachtel.
Manche ihrer Bilder sind farbenfroh, manche eher düster. «Ich möchte mit meinen Bildern auch Gefühle ausdrücken, und es gehört einfach zum Leben, dass nicht immer alles farbig und fröhlich ist», sagt Mailin Mouton. Das Zeichnen sei für sie eine Möglichkeit, verschiedene Gefühle darzustellen.
Musik und Breakdance
Wer die Werke von Mailin Mouton sehen möchte, kann das bald in der Dorfschüür in Würenlingen tun. Insgesamt zehn junge Künstlerinnen und Künstler zwischen 11 und 25 Jahren stellen dort vom 16. bis zum 18. Mai aus. Die Vernissage findet am Freitag, 16. Mai, um 19 Uhr statt.
Neben musikalischen Beiträgen sind Breakdance und andere Performances von Jugendlichen vorgesehen. Durch das Programm führt Surbart-Teilnehmerin Carole Meier. Weitere Acts folgen am Samstagabend, wenn unter anderem das Rap-Duo EDNM mit Nico Mangold und Miro Senn aus Endingen auftritt.
«Die Dorfschüür ist wirklich ein idealer Ort für die Surbart», sagt Sara Djordjevic von der Jugendarbeitsstelle (Jast) Surbtal-Würenlingen. «In diesen Räumen ist die Atmosphäre ganz anders als in Endingen, wo wir in den letzten Jahren die Turnhalle nutzen durften.» Lobende Worte findet sie ausserdem für die gute Zusammenarbeit mit dem Kulturkreis Würenlingen, der den Anlass gemeinsam mit der Jast veranstaltet.
Präsentiert werden übrigens nicht nur Bilder, sondern allerlei Objekte, von bemalten Schuhen bis zu zwei kunstvoll verschönerten Töffli. Und es gibt einen Poesie-Corner, bei dem die Jugendlichen ihre Texte anonym dem Publikum zeigen können.
Informationen sind auf surbart.ch sowie kulturkreis-wuerenlingen.ch zu finden.