Rückschau auf 500 Tage Fusion

Im Dezember endet die Übergangsfrist nach der Fusion von Baden und Turgi. Im Hinblick darauf wurde die Fusion unter die Lupe genommen.
Der geglückte Zusammenschluss sorgte für euphorische Stimmung. (Bild: Archiv)

Turgi – Durch den Zusammenschluss mit Baden wurde Turgi zu einem der elf Quartiere der Stadt. Der in der Folge gegründete Dorfverein 5300 Turgi versteht sich als Sprachrohr der Turgemer Bevölkerung gegenüber der Stadtregierung und den anderen Quartieren. Seit der Fusion am 1. Januar 2024 sind nun über 500 Tage vergangen. Für den Verein war diese Etappe der Grund, um die Bevölkerung in das alte Bauernhaus an der Limmat einzuladen, wo früher Gemeindeanlässe stattfanden.
Seitens des Vereins zeigte man sich erfreut, dass knapp 50 Personen die Podiumsdiskussion verfolgten, zu der sich Stadtammann Markus Schneider (Politik/Entwicklung), Frau Vizeammann Regula Dell’Anno-Doppler (Gesellschaft) sowie die Stadträtinnen Ruth Müri (Bildung/Sport) und Steffi Kessler (Kultur) eingefunden hatten. Fragen, die zuvor von der Bevölkerung gestellt und gesammelt worden waren, wurden diskutiert und beantwortet, wobei das Vereinsvorstandsmitglied Roman Merz die Moderation innehatte. Die Themen Verkehr und Soziales standen im Vordergrund, angesprochen wurden aber ebenfalls Kultur, Bildung und Sport.

Herausforderungen bleiben

Katrin Janser stellte zu Beginn fest, dass die Fusion, auch wenn es noch Luft nach oben gebe, nicht als Nebeneinander, sondern als Miteinander wahrgenommen werde. Obwohl der Prozess zeitlich ambitioniert war, ­waren sich die vier anwesenden Exekutivmitglieder einig, dass man sich trotzdem stets auf Augenhöhe begegnete und die Bevölkerung einbezogen wurde. Sie alle bezeichneten den ­Prozess als spannend und lehrreich. Gleichzeitig verwiesen sie auf die aktuellen Herausforderungen in der ­Verwaltung, die vom Publikum für ihre wertvolle und unermüdliche Arbeit mit Applaus bedacht wurde. Bekräftigt wurde ebenso der Wille, in allen Bereichen stets Anregungen entgegenzunehmen.
Ruth Müri hielt fest, dass der Prozess im Bildungsbereich und die damit verbundenen Herausforderungen eine immerwährende Aufgabe bleiben würden. Angesprochen auf die demografische Entwicklung, erklärte Regula Dell’Anno-Doppler, dass seit 2020 die Koordinationsstelle Altersnetzwerk Baden die bestehenden Angebote für die ältere Bevölkerung sichtbar mache. Zudem bringe sie sich in der Jugendarbeit Wasserschloss ein. Steffi Kessler bezeichnete das kulturelle Angebot von Turgi als Bereicherung, das es zu pflegen und zu erhalten gelte.

Badens Stadtammann ­Markus Schneider und der damalige Turgemer Gemeindeammann Adrian Schoop bemühten sich intensiv um die Fusion zwischen Baden und Turgi. (Bild: Archiv)

Einiges ist angedacht
Markus Schneider verwies beim Abbau von Parkplätzen auf das angepasste Reglement. «Selbstverständlich werden keine Parkplätze grundlos aufgegeben. Wichtig ist, dass die bewirtschafteten Parkplätze am richtigen Ort sind, und solche müssen auch in Turgi zur Verfügung stehen», so der Stadtammann. Den öffentlichen Verkehr gelte es anzupassen und auszubauen. Mit dem Ausbau der Landstrasse soll eine RVBW-Verbindung zum Bahnhof Turgi angestrebt werden. Weiter sollen durch Tangentialverbindungen zu den Bahnhöfen von Turgi und Wettingen direkte und neue Verbindungen geschaffen werden. Markus Schneider stellte ausserdem den Ausbau der Bruggerstrasse mit beidseitigem Radweg und einem Gehweg zwischen Will und dem Quartier Kappelerhof in Aussicht.
Die Gäste nahmen die Gelegenheit wahr, ihre Anliegen einzubringen: zum Beispiel hinsichtlich der Entwicklung des Bahnhofareals, der Tagesstrukturen im Kindergarten, eines möglichen Quartiertreffs, der Unterstützung der Vereine sowie der Sicherheit im öffentlichen Raum. Die Behördenmitglieder waren bestrebt, diese zur Zufriedenheit zu beantworten. Nach der Aussage von Regula Dell’Anno-Doppler, dass alle in der Pflicht stünden, der Vereinsamung entgegenzuwirken und ein friedliches Zusammenleben in der Gesellschaft zu fördern, bot ein Apéro Gelegenheit zum Austausch.