Sommergmeind im Eilmodus

Zügig und ohne grössere Diskussionen arbeitete sich die Gemeindeversammlung Killwangen durch einen Strauss von Geschäften.
Die Steinbruchstrasse in Killwangen soll umfassend saniert werden. (Bild: sim)

Killwangen – Einen Tag nach Spreitenbach kam am 25. Juni in Killwangen die Gemeindeversammlung zusammen. 71 der 1281 Stimmberechtigten trotzten der Hitze in der Mehrzweckhalle.
Das Protokoll der letzten Einwohnergemeindeversammlung und der Rechenschaftsbericht 2024 wurden diskussionslos grossmehrheitlich genehmigt. Zum Rechenschaftsbericht merkte Pascal Pfammatter, Präsident der Geschäftsprüfungskommission (GPK), allerdings an, dass dieser im Vergleich zu umliegenden Gemeinden betreffend Umfang und Detailtiefe nicht mithalten könne. Künftig soll der Bericht umfangreicher ausfallen, und die GPK will zudem mit eigenen Fragen aktiv Einfluss auf den Inhalt des Berichts nehmen.

Neuer Kostenschlüssel
Mit grösserem Gesprächsbedarf rechnete der Gemeinderat beim Geschäft über die neue Leistungsvereinbarung mit der Spitex Nord Ost Aargau. Zwei Fachleute waren anwesend, um allfällige Fragen aus der Versammlung im Detail zu beantworten. Kern der neuen Vereinbarung ist die Kostenaufteilung zwischen den Gemeinden Killwangen, Spreitenbach und Bergdietikon. Diese soll neu aufgrund der tatsächlichen Fallzahlen und nicht mehr nach der Bevölkerungszahl erfolgen. Nach einigen einführenden ­Erläuterungen von Gemeinderätin Christine Gisler stellte sich diese Vorsichtsmassnahme aber als unnötig ­heraus. Die neue Leistungsvereinbarung, die der Gemeinde Killwangen voraussichtlich Mehrkosten von jährlich etwa 30 000 Franken bringt, wurde von der Versammlung mit deutlicher Mehrheit genehmigt.
Die Jahresrechnung 2024 schloss mit einem Überschuss von gut 305 000 Franken ab. Das Ergebnis fällt damit knapp 270 000 Franken besser aus als im Budget vorgesehen. Zu dem guten Ergebnis beigetragen haben mitunter höhere Einnahmen aus Bussen und Amtshandlungen der Polizei, tiefere Kosten für den Kindes- und Erwachsenenschutz des Bezirks Baden aufgrund tieferer Fallzahlen und Ein­sparungen beim Unterhalt der Schulliegenschaften. Wie in anderen Gemeinden in der Region steigen in Killwangen die Gesundheitskosten. «Leider ist ein grosser Teil der Kostenüberschreitungen nicht hausgemacht», resümiert Hugo Bühler im Namen der Finanzkommission.
Anschliessend fiel es Gemeinderat Hanspeter Schmid zu, zwei Kredit­abrechnungen vorzustellen. Sowohl die Sanierung des Zedernwegs als auch die Sanierung der Kirchstrasse West konnte unter Budget realisiert werden. Beide Abrechnungen wurden diskussionslos genehmigt.

Unterbezahlte Gemeinderäte
Zu einem eher ungewöhnlichen Vorgang kam es beim Traktandum über die Besoldung der Mitglieder des Gemeinderats sowie der Kommissionen. Wegen direkter und indirekter Betroffenheit mussten die Mitglieder des Gemeinderats sowie deren Familien für die Abstimmung den Saal verlassen.
Im Vergleich zu umliegenden Gemeinden entschädigt Killwangen die kommunalen Amtsträgerinnen und Amtsträger eher moderat. Die Entschädigungen lagen in den letzten Jahren rund 10 bis 20 Prozent unter dem kantonalen Schnitt. Das neue ­Reglement sieht vor, die Entschädigungen zu erhöhen, wodurch der Gemeinde jährliche Mehrkosten von voraussichtlich 21 000 Franken entstehen. Auf einen automatischen Teuerungsausgleich wird dagegen nach wie vor verzichtet.

Millionen für den Strassenbau
Die Steinbruchstrasse, eine Verbindungsstrasse mitten in Killwangen, ist seit längerer Zeit in schlechtem ­Zustand. Sie soll deshalb in den kommenden Jahren umfassend saniert werden. Hanspeter Schmid gab Einblick in das Projekt, bei dem die Strasse von heute 5,5 Meter auf 5,25 Meter Breite verkleinert wird, und zwar zugunsten des Gehsteigs, der auf 2  Meter ausgebaut wird. Der Sanierungsbedarf war unbestritten, der Gesamtkredit über 1,895 Millionen Franken wurde in der Folge grossmehrheitlich gutgeheissen.
Abschliessend informierte Gemeindeammann Markus Schmid die An­wesenden, dass für die Einführung der Tagesstrukturen in Killwangen gegenwärtig noch Abklärungsbedarf bestehe, weshalb das Geschäft erst an im November verhandelt werden solle.