Dächer zur Eindämmung der Algen

Neben der Eindämmung des Algenwachstums soll das Dach über den Nachklärbecken der ARA Rehmatte der Stromerzeugung dienen.
Wie die ARA Oberes Surbtal in Ehrendingen soll die ARA Rehmatte in Birmenstorf überdacht und mit einer Photovoltaik­anlage ausgerüstet werden. (Bild: Archiv)

Birmenstorf – Letzte Woche fand in Birmenstorf die Sommergemeindeversammlung statt. Es war wohl, wie Frau Gemeindeammann Marianne Stänz in ihrer Begrüssung vermutete, nicht der im Anschluss an die Gemeindeversammlung in Aussicht gestellte Apéro, sondern die Vielfalt der elf traktandierten Geschäfte, die 78 der 1928 stimmberechtigten Birmenstorferinnen und Birmenstorfer dazu bewogen hatte, trotz des herrlichen Sommerwetters an der Versammlung teilzunehmen.

Einstimmig wurden das Protokoll der Gemeindeversammlung vom 13. November 2024 und der umfassende Rechenschaftsbericht genehmigt, aus dem Marianne Stänz das Birmifäscht, die Digitalisierung und die Übernahme der Geschäfts- und Betriebsführung der Technischen Betriebe Birmenstorf durch die AEW per 1. Januar hervorhob. Darauf wurde sechs einbürgerungswilligen Personen ohne Gegenstimme und unter Applaus das Gemeindebürgerrecht von Birmenstorf zuerkannt.

Instandstellung der Flurwege
Die periodische Wiederinstandstellung der Meliorationsanlagen, das heisst der Flurwege und Drainagen, wird in Birmenstorf ernst genommen. Schon im Oktober 2019 wurde der Planung eines Gesamtprojekts zugestimmt. Nach der Genehmigung konnten die ersten beiden Teilprojekte abgeschlossen werden. «Neben der Erneuerung der Flurwege im Rebberg soll gleichzeitig das dortige Wasserleitungsnetz ersetzt werden», so Ressortvorsteher Martin Hofer in der Projektvorstellung.

Im Rahmen eines Variantenstudiums wurde die Umsetzung der Wasserleitungserneuerung geprüft. Dabei wurden einander zwei Konzepte gegenübergestellt, die beide die Sanierung der bestehenden Wasserquelle und ein neues Wasserleitungsnetz mit Brunnen enthalten, wobei eine Variante einen Anschluss an die Wasserleitungsversorgung beim Trottenweg umfasst. «Die Auswertung hat gezeigt, dass die künftige Versorgung über das öffentliche Wasserleitungsnetz kostengünstiger ist und damit insbesondere die Versorgung des Rebbergs längerfristig sichergestellt werden kann», so Martin Hofer. Gesamthaft enthält das Projekt ungefähr 1400 Meter neue Wasserleitungen. Der Kreditantrag über 195 000 Franken wurde einstimmig genehmigt.

Nachklärbecken abdecken
Algenbildung in Nachklärbecken ist ein häufiges Problem in Kläranlagen. Beim Betrieb der Kläranlage des Abwasserverbands ARA Rehmatte, dem neben Birmenstorf die Gemeinden Fislisbach, Baden-Rütihof und Mülligen angehören, müssen die beiden Nachklärbecken, bedingt durch den starken Algenbefall, mit grossem Aufwand gereinigt werden. Das von Vizeammann Urs Rothlin vorgestellte Projekt sieht vor, die beiden Nachklärbecken mit einem Dach zu überspannen. «Damit lässt sich die direkte Sonneneinstrahlung in die Becken verhindern, wodurch das Algenwachstum stark reduziert werden kann. Für die Gewinnung von erneuerbarer Energie soll auf der Überdachung eine Photovoltaikanlage installiert werden, womit die Energiekosten gesenkt werden können», so Urs Rothlin.
Mit der neuen Anlage soll die ARA Rehmatte künftig etwa 30 Prozent des eigenen Strombedarfs decken können. Veranschlagt ist ein Investitionsvolumen von 620 000 Franken. Der anteilmässige Verpflichtungskredit für die Gemeinde Birmenstorf, der in der Folge einstimmig genehmigt wurde, beläuft sich auf 189 000 Franken.