Wasser als tragendes Element

Der 1897 gegründete Pontonier-Sportverein Brugg hat sich im Lauf der Zeit zur beliebten, freizeitsportlichen Organisation entwickelt.
Mitglieder des Pontonier-Sportvereins Brugg am Jubiläumswettfahren 2022 in Brugg. (Bild: zVg)

Mit 115 Vereinsmitgliedern und Gästen – darunter Stadtammann Barbara Horlacher und Stadtrat Jürg Baur – ging der Jubiläumsanlass des Pontonier-Sportvereins Brugg (PSV) am vergangenen Samstag im Salzhaus über die Bühne. Eingeladen waren auch Vertretungen der Nachbarsektionen Aarau, Baden, Klingnau und Mellingen. Stellvertretend für den ortsabwesenden Präsidenten Peter Lüscher, hiess Fahrchef Pascal Schaffner die Gesellschaft zum Anlass mit Apéro und Nachtessen aus dem Brugger Restaurant Paolo’s – Paolo Vagnozzi ist Nachfolger von Antimo und Judith Melillo – willkommen.

Glückwünsche aus dem Stadthaus
Nach dem Gedenken an verstorbene Kameraden wie zum Beispiel Ehrenpräsident Rudolf von Arx überbrachte Stadtrat und Sportminister Jürg Baur im Namen der Brugger Behörden die besten Grüsse und würdigte die Aktivitäten des traditionsreichen Pontonier-Sportvereins Brugg, der bis 1994 die Bezeichnung Pontonierfahrverein des Bezirks Brugg getragen hatte. Baur verwies auf die Tatsache, dass die Armee ausgebildete Wasserfahrer benötige. In den letzten Jahren habe sich der militärische Pontonier allerdings verstärkt zum zivilen Leistungssportler gewandelt. Das Hauptziel sei jedoch nach wie vor die Ausbildung junger und kräftiger Burschen – und heute auch von Angehörigen des weiblichen Geschlechts–, die sich später zu den Pontonieren oder Bootsschützen einteilen lassen könnten. Das Hauptgewicht der Vereinstätigkeit liege jedoch bei der Bestreitung von Wettkämpfen, der Durchführung von Flussfahrten oder Festveranstaltungen, so Jürg Baur. Längst habe sich der frühere Sommer- zum Ganzjahressport entwickelt, denn nach der Saison in der warmen Jahreszeit finde das Training in der Halle oder im Hallenbad statt. Mit Blick auf das ablaufende Jubiläumsjahr erwähnte der Stadtrat speziell das mit Bravour und grossem Einsatz durchgeführte Jubiläumswettfahren vom 11./12. Juni und die erfolgreiche Teilnahme am 41. Eidgenössischen Pontonierwettfahren von Ende Juni in Aarburg. Er wünschte den Aktivmitgliedern, Jungpontonieren und Veteranen alles Gute für die Zukunft.

Am 6./7. Juli 1897 gings auf die erste Lust- und Flussfahrt von Luzern nach Brugg. (Bild: zVg)

Wissenswertes aus der Chronik 
Mit einem interessanten Rückblick in die Vereinsgeschichte wartete Ehrenmitglied Peter Schäublin auf. Er hielt fest, die ersten Mitglieder seien vorwiegend Fischer, Flösser und Fährleute gewesen. An der ersten Generalversammlung vom 30. Mai 1897 nahmen bereits 42 Mann teil. Und am 6. Juli desselben Jahres war von Luzern nach Brugg die erste «Lust- und Flussfahrt» angesagt. Im August 1901 wurde die erste Vereinsfahne eingeweiht, 1933 die zweite und 1970 die dritte. Die erste Fernfahrt im Ausland führte 1948 von Brugg nach Strassburg.

Weitere «Exkursionen» dieser Art standen in den folgenden Jahren in Deutschland und Frankreich auf dem Programm. Und in spezieller Mission beförderten 1966 die Brugger Pontoniere den Gesamtbundesrat von Bremgarten nach Windisch. In der Schweiz wurden in all den Jahren zahlreiche Flussfahrten unternommen. Ein grosser Schritt im Vereinsleben war der von 1974 bis zur 1976 erfolgten Einweihung des mit einem Budget von lediglich 11 000 Franken, aber umfangreichen Eigenleistungen bewerkstelligte Bau des Vereinshauses, das 2016 mit ebenfalls grossem Arbeitsaufwand renoviert wurde. Diesmal fielen weitere Kosten von 121 200 Franken an. Die geräumige Lokalität erfüllt die beteiligten Mitglieder noch heute mit berechtigtem Stolz auf die erbrachten Leistungen. Schäublin wies auch auf die beliebte jährliche Chäschüechlifahrt hin, die jeweils am Sonntag nach Ostern vom Vereinshaus nach Umiken zur Eisenbahnbrücke über die Aare und zurück führt. Peter Schäublin äusserte zum Schluss seiner Ausführungen folgende Wünsche an die PSV-Mitglieder: «Bleibt unserem tollen Verein treu, seid und bleibt rege, engagiert euch, pflegt weiterhin unsere gute Kameradschaft, haltet zusammen, Jung und Alt (wir sind drei Generationen, und die vierte ist bereits in den Kinderwagen) und tragt Sorge zu unserem schönen Vereinshaus!»