Ein Dorf im herbstlichen Marktfieber

Über achtzig Markttreibende überraschten beim Pfalzmarkt mit liebevoll hergerichteten Markständen und verlockenden regionalen Angeboten.
Hier reihte sich Stand an Stand: Publikumsandrang beim Pfalzmarkt in Veltheim. (Bild: ISP)

Was für ein Trubel auf der 450 Meter langen Pfalzstrasse in Veltheim! Es duftete nach frisch gepresstem Most, und die Markfahrerinnen und Marktfahrer boten eine Vielfalt von herbstlichen Produkten an. Musik spielte auf, und Kinder quietschten vergnügt rund ums Karussell.

Immer am zweiten Samstag im September findet er statt, der regional und überregional bekannte Herbstmarkt in der Jurapark-Gemeinde Veltheim. Seit den frühen Morgenstunden und auch tagsüber waren auch am vergangenen Samstag zehn Verkehrskadetten im Einsatz, um den riesigen Besucherstrom einigermassen zu lenken. Organisiert wird der Markt seit 2000 vom Verein «Mosti Veltheim». Nach einer pandemiebedingten zweijährigen Pause entschied sich das siebenköpfige Organisationskomitee, in diesem Jahr mit einigen Neuerungen aufzuwarten.

Vertraut, beständig und trotzdem weiterentwickelt
«Neu sind die Marktstände grösstenteils nur noch auf einer Strassenseite platziert, sodass die eigentliche ‹Zirkulationsfläche› grösser wird», erklärte Arthur Klaus, vom OK Pfalzmarkt. Mit einer Ausweitung der Marktstrasse über die Bruggerstrasse hinüber zum Schulareal werde die beliebte «Märtbeiz» auf dem Aussenareal und in der Mehrzweckhalle gleich doppelt geführt. Dadurch ergebe sich die Möglichkeit, dass auf dem Schulhausplatz rund zehn Stände mehr platziert werden können. Zudem kurvte die beliebte Eisenbahn der «Spielbahn Mellingen» nun um den ganzen Schulpavillon herum. «Wir sind froh, dass wir diese Änderungen vorgenommen haben», sagte Klaus am vergangenen Samstag. «Sie haben sich bewährt.» Man werde sie künftig so beibehalten und die Veranstaltung, die Publikum weit über die Region hinaus anzieht, weiter optimieren.

Mit allen Sinnen geniessen
Seit Jahren für reges Interesse sorgen die Stände mit den handwerklichen Attraktionen. So konnte man live mit dabei sein, als Stroh gesponnen wurde – eine durchaus knifflige Angelegenheit. Dass nicht nur aus Stroh, sondern auch aus Rosshaar die tollsten Kunstwerke entstehen, war wohl den wenigsten Besucherinnen und Besuchern bekannt. Sie wurden am Stand von Fred und Monika Schmied aus Lanzenhäusern eines Besseren belehrt. Ins Korbflechten führte Daniela Gloor aus Schinznach-Dorf ein. Auch der Schmiedeverein Oberentfelden präsentierte sein Handwerk vor Ort, und wer mochte, durfte sich am Stand von Bettina Zehnder aus Oberflachs im Weben versuchen. Dass Schönschreiben gelernt sein will, demonstrierten Camille und Ursula Grenal aus Zeiningen an ihrem Stand mit Kalligrafie und Tiffany-Glaskunst.

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Regionales aus dem Schenkenbergertal
Auch Ilona Buser aus Villnachern sowie ihre Kollegin Anny Dietiker aus Schinznach-Dorf genossen als Besucherinnen die spezielle Atmosphäre am Pfalzmarkt. Gemütlich hatten sie sich einen Sitzplatz an einem kleinen Tischchen ergattert und beobachteten bei einem Glas frischem Most das emsige Treiben. «Der Pfalzmarkt ist ein Anlass, den man einfach besuchen muss», waren sich die beiden einig. «Es ist total gemütlich hier.»

Auch das Kinderprogramm sorgte für glückliche Gesichter. Mit viel Schwung konnte man sich am Glücksrad versuchen oder die Gelegenheit nutzen, um mit der Spielbahn ein paar Runden zu drehen. Auch ein Karussell gab es für die Kleinen. Zudem konnten sie an zahlreichen Ständen Dinge ausprobieren wie Töpfern oder ein Hufeisen schmieden. Auch frischer Süssmost wurde anschaulich gepresst. Und wer vom Markttreiben müde war, gönnte sich zum Schluss ein feines Raclette in der mit viel Liebe dekorierten «Märtbeiz» auf dem Schulareal. Kaum ist der Pfalzmarkt 2022 vorbei, sieht das OK schon dem nächsten entgegen. Dieser findet am 9. September 2023 statt.