«Ich mag die Vielfalt des Berufs»

Zurück zu den Wurzeln: Der gebürtige Untersiggenthaler Christoph Hitz ist neuer Förster und ­Betriebsleiter des Forstbetriebs Siggenberg.
Zurück zu den Wurzeln: Christoph Hitz ist in Untersiggenthal aufgewachsen. (Bild: cl)

Noch sind nicht alle Umzugskartons ausgepackt im neuen Heim von Christoph Hitz. Vor knapp einer Woche ist er mit seiner Familie von Schenkon, am Ende des Sempachersees, nach Freienwil gezogen. Am 1. November hat Hitz seine neue Stelle angetreten. Der aktuelle Förster und Betriebsleiter Daniel Hitz geht nach über 41 Jahren im Forstbetrieb Siggenthal per Ende Februar 2023 in den wohlverdienten Ruhestand. «Ich freue mich sehr darüber, dass die ­Gemeinderäte von Ober- und Untersiggenthal Christoph gewählt haben», sagt Daniel Hitz, als er während des Interviews in der Waldhütte Rotchrüz hereinschaut. Daniel Hitz ist der Onkel von Christoph. Sein Neffe hat bei ihm bereits die Lehre als Forstwart absolviert.

In Untersiggenthal ist der neue Förster aufgewachsen, hier hat er seine Schulzeit und seine Lehrjahre verbracht. Er kennt das grosse und vielfältige Waldgebiet. Der Forst­betrieb Siggenberg gehört mit den 257 Hektaren Wald von Obersiggen­thal und den 290 Hektaren von Untersiggenthal mit total 547 Hektaren öffentlichem Wald zu den grösseren im Kanton.

Enger Bezug zu Holz
«Ich war schon immer sehr naturverbunden und hatte einen engen Bezug zu Holz. Mein Grossvater war Schreiner, und ich habe früh gelernt, mit Holz umzugehen», erzählt der Förster rückblickend. Deswegen sei es ihm als Jugendlichem leichtgefallen, sich für den Beruf des Forstwarts zu entscheiden. «Nach der Schulzeit wollte ich etwas mit den Händen machen», führt er aus. Nach der dreijährigen Lehre zog es ihn nach Siglistorf, Brugg und St. Moritz, bevor er die Försterschule in Lyss besuchte. «Ich wollte mehr über die Bewirtschaftung eines Waldes wissen, beispielsweise, wie man die Holzernteplanung festlegt», erklärt er.

Spannend sei auch, sich neben der Holzernte um Natur- und Artenschutz sowie die Erholungsfunktion eines Waldes zu kümmern. «Ich wollte auch Führungsverantwortung und mehr Kontakt zu den Leuten», erläutert er. «Ich mag einfach die Vielfalt des Berufs.» Die letzten fünf Jahre war der 36-Jährige als Revierförster in Luzern angestellt. Dort betreute er den Schutzwald und die Waldreservate der verschiedenen Seegemeinden des Vierwaldstättersees von Horw bis Vitznau.

Arbeiten für die Zukunft
«Ich freue mich auf die neuen Auf­gaben», sagt Christoph Hitz. Jedes Waldgebiet und jeder Forstbetrieb seien anders. «Und jeder Förster hat eine eigene Handschrift», so Hitz. Deswegen wolle er erst mal mit seinem Vorgänger und den Mitarbeitenden zusammensitzen und zuhören, welche Ideen sie haben, und dann eine Art Auslegeordnung machen. Dabei gehe es beispielsweise um Fragen wie: Wie soll der Waldbau in Zukunft ausschauen? Welche Bäume sollen gepflanzt werden? Wie lenken wir die Erholungsnutzung in geordnete Bahnen, und wie wird diese nachhaltig finanziert? Wie können wir digitale Prozesse optimieren? Ziel sei, dass der Wald wirtschaftlich sei und als Erholungsraum auch in Zukunft nachhaltig genutzt werden könne. «Wald ist ein Generationenprojekt – mir gefällt, dass wir den Wald von morgen gestalten,» sagt Christoph Hitz, der in der Freizeit auch als Jäger im Wald unterwegs ist.