«Von Weihnachten habe ich nie genug»

Lotta Widmer ist das ganze Jahr über in Adventsstimmung. Seit zwei Jahren ist die designaffine Gestalterin für den Weihnachtsverkauf im Gartencenter Zulauf in Schinznach-Dorf zuständig.
Lotta Widmer im Gartencenter Zulauf in Schinznach-Dorf. (Bild: aru)

Der Anfang der 80er-Jahre begründete Christkindmarkt im Gartencenter Zulauf hat langjährige Tradition. Highlight ist dabei das Adventsdörfli, ein langjähriger Traum, den sich die Firmeninhaber vor über zwanzig Jahren erfüllt haben. Stetig gewachsen, ist das Adventsdörfli seit 2003 in einer Landschaft aus echten Kulissen untergebracht. So können die Besucherinnen und Besucher vollumfänglich eintauchen in den Lichterglanz und den romantischen Charme einer anderen Welt. Von Mitte Juli bis Ende Dezember ist das Adventsdörfli die Wirkungsstätte von Lotta Widmer. «Von Weihnachten habe ich nie genug», strahlt die Gestalterin, die seit zwei Jahren verantwortlich ist für den Aufbau der vielen Themenwelten, die sich im alten Teil des Gartencenters befinden. Seit dem Neubau im Jahr 2003 wird dieser vom Winter in den Sommer hinein als Lager genutzt. So ist es möglich, dass die weihnachtlichen Kulissen das ganze Jahr über bestehen bleiben. «Der extrem aufwendige Auf- und Abbau bleibt uns so erspart», so Widmer. Damit kann sich die 47-Jährige ganz auf die Gestaltung und Dekoration der verschiedenen Räume konzentrieren. Diese sind als Rundgang konzipiert und beginnen mit den Lichthäusern, die als Miniaturobjekte gebaut sind und mit zahlreichen Lichtspielen und Musikeffekten für weihnachtliche Stimmung sorgen. «Sie sind sehr beliebt bei unseren Kundinnen und Kunden», weiss Lotta Widmer und erläutert den nächsten Raum, der prall gefüllt ist mit Kugeln und künstlichen Weihnachtsbäumen. «Ein Trend, der äusserst nachhaltig ist», erläutert die Gestalterin und erklärt die verschiedenen Nadelbaummodelle, die es in allen Grössen zu kaufen gibt. Es folgt die Abteilung mit den variantenreichen Lichterketten und -objekten. «Aufgrund der angesagten Energiesparmassnahmen haben wir uns dieses Jahr beim Einkauf zurückgehalten», sagt Lotta Widmer. Es gäbe auch Modelle mit Solarlicht im Angebot. «Diese leuchten aber oft nur für sehr kurze Zeit», so die Gestalterin, die überzeugt ist, dass die Entwicklung von stromsparenden Alternativen in den nächsten Jahren stark vorangetrieben wird. «Das wird die Zukunft sein», betont sie.

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(Bilder: aru)

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Vater war ein Weihnachtsfreak
Nach dem Lichtermeer, zu welchem auch die Abteilung mit den funkelnden Leuchtbildern gehört, wirds rustikal. Zweige, Laub, Gräser und Kränze umgeben eine Feuerschale und mit Fellen bedeckte Sitzgelegenheiten aus Holz und sorgen für Outdoor-Feeling in den Trendfarben Eucalyptus und Sandbeige. «Hier soll man sich fühlen wie in einer Winterlodge», strahlt Lotta Widmer und leitet über zu den weiteren Räumen, die die Besucherinnen und Besucher nach England und Skandinavien führen. Hier ist Lotta Widmer in ihrem Element. Die Schwedin, die ursprünglich als Au-pair in die Schweiz kam und mit ihrem einstigen Mann zusammen viele Jahre lang die Konditoreicafés «Vanille und Zimt» in Brugg, Baden und Zürich geführt hat, erzählt inmitten einer Landschaft von Trollen, Strohsternen und blumig bemusterten Servietten und Tischtüchern von den Weihnachten ihrer Kindheit. «Es war ein Traum», schwärmt sie. Ihr Vater sei ein richtiger Weihnachtsfreak und habe in der Nacht vom 23. auf den 24. Dezember jeweils liebevoll das ganze Haus dekoriert. «Am Morgen wachten wir Kinder auf und konnten einer Schnur folgen, die uns von Weihnachtswunder zu Weihnachtswunder führte», erzählt Widmer. Es sei stets ein Mix aus traditionellem Schmuck – darunter manche Erbstücke – und neuen Elementen gewesen. «Am Ende der Schnur waren die Geschenke», schmunzelt die leidenschaftliche Weihnachtsdesignerin und berichtet vom grossen Tannenbaum, der mit seinen drei Metern das Wohnzimmer erfüllte. Die Adventszeit werde in ihrem Heimatland richtiggehend zelebriert, erzählt sie. «Schon Wochen vor dem grossen Fest haben wir Kekse gebacken, Fleischbällchen und Kohlspeisen zubereitet.»

Inspiration aus allen Ländern
Ihre Leidenschaft für die Erhellung der dunkelsten Zeit des Jahres lässt sie nun in den Schinznacher Christkindmarkt und ins Adventsdörfli einfliessen. Ideen bringt die Vielgereiste, die fünf Jahre lang beim auf Skandinavienreisen spezialisierten Veranstalter Kontiki angestellt war, aus aller Welt mit. Übers Jahr hinweg besucht sie zahlreiche Messen, täglich lässt sie sich auf Pinterest und -Instagram inspirieren. Das Auge fürs Schöne liegt in der Familie. «Meine Eltern haben sich gern mit ästhetischen Dingen umgeben», erzählt sie. Kein Wunder, dass auch ihre Schwester heute als Designerin tätig ist. «Gestalten ist meine Leidenschaft», sagt Lotta Widmer – und lässt ihr Auge übers stimmungsvolle Adventsdörfli schweifen, das sie auch dieses Jahr wieder gemeinsam mit ihrem Team zum Leuchten gebracht hat.