Elf Schüsse für Sankt Barbara

Dieses Jahr führte am 4. Dezember der neue Lichterweg zum Barbara-Schiessen auf dem Hexenplatz. Dort wurden elf Schüsse abgefeuert.
Vor dem Einsatz beim Barbara-Schiessen: Kanone auf dem Hexenplatz. (Bild: aru)

Der Lichterweg des Vereins Tourismus Region Brugg wurde am 3. Dezember eröffnet. Einen Tag drauf lotste der mit Laternen beleuchtete Pfad rund fünfzig Zuschauerinnen und Zuschauer von der Schützenmatt auf den Hexenplatz zum traditionellen Barbara-Schiessen. Dieses fand bereits zum 48. Mal in dieser Form statt. Durchgeführt wird der traditionelle Brauch zum Namenstag der Heiligen Barbara, Schutzpatronin der Artilleristen und Bergleute.

Elf Salutschüsse vom Hexenplatz
Punkt 19 Uhr zählte am Abend des 4. Dezembers Barbara Müller, Vizepräsidentin des Vereins Aargauer Unteroffiziere, ARGOVIS, von fünf Sekunden runter, bevor sie den Befehl zum Schiessen gab. Daraufhin löste Frau Stadtammann Barbara Horlacher den ersten Schuss aus. Ihr folgten dieses Jahr sieben Namensvetterinnen, darunter die Windischer Historikerin Barbara Stüssi-Lauterburg, die bereits zu den versierten Kanonierinnen zählt, und Barbara Iten, Co-Präsidentin des Vereins Tourismus Brugg.

Zum Einsatz kam bei den insgesamt elf Salutschüssen traditionellerweise die 1967 erworbene 7,5-cm-Feldkanone mit Baujahr 1935, die stets im Brugger Zeughaus auf ihren eindrücklichen Auftritt am Tag von Sankt Barbara wartet. Mit dem Einsatz der Kanone ist viel Arbeit verbunden, wie der Verein Aargauer Unteroffiziere bei seiner Begrüssung auf dem Hexenplatz kundtat. So sind beispielsweise vier Männer am 5. Dezember ab 7 Uhr im Einsatz, um die Kanone zu reinigen.

(Bild: aru)

Blütenzweige zu Sankt Barbara
Die heilige Barbara gilt nicht nur als Schutzpatronin der Artilleristen und Bergleute. Ein weiterer Brauch ist mit der Tochter eines reichen Kaufmanns im 3. Jahrhundert in Nikomedien verbunden. Auf dem Weg ins Gefängnis – sie wollte entgegen der Absicht ihres Vaters nicht heiraten, sondern ihr Leben Christus widmen – soll sie mit ihrem Gewand an mehreren Zweigen hängengeblieben sein, die daraufhin abbrachen. Diese stellte die junge Frau in ihrem Verlies in ein Gefäss. An ihrem Todestag sollen die Zweige geblüht haben. So holen heute noch viele Leute am 4. Dezember einen frisch geschnittenen Zweig von Weide, Kirschbaum oder Forsythie ins Haus und stellen ihn ein. Die Zweige sollen Glück bringen, wenn sie zu Heiligabend blühen.

Das Glück war auch den acht Barbaras auf dem Hexenplatz hold. Im Nachgang zu den Kanonenschüssen konnten sie mit dem Publikum bei Glühwein zusammensitzen und über dem Feuer eine von ARGOVIS offerierte Wurst bräteln.