Für einen Franken ins Excelsior

Vor siebzig Jahren entstand in Brugg mit dem Excelsior ein zweites Kino. Zum Jubiläum ist einer der Startfilme zu sehen – zum Preis von anno dazumal.
Begeisterte bei seiner Eröffnung 1952: Das Brugger Cinema Excelsior. (Bild: zvg)

«Es war ein selten feierlicher Moment, als am Donnerstagabend zahlreiche eingeladene Gäste erstmals das Foyer des neuen Cinema Excelsior betraten, um der offiziellen Eröffnung beizuwohnen. Man vernahm von allen Seiten nur uneingeschränktes Lob über die moderne und zweckmässige Gestaltung dieser neuen Kinostätte. Sie war für diesen Anlass mit einem Blumenflor geschmückt, der Bewunderung und helle Freude auslöste. Die prächtigen, farbenfrohen Arrangements kamen von Filmproduzenten und Filmverleihern aus der ganzen Schweiz, was die Bedeutung dieser Neueröffnung sichtbar unterstrich und ihr eine überaus gefreute Note verlieh. Je eingehender man die Detailgestaltung von Foyer und Vorführungssal in Augenschein nahm, umso mehr wurde die Genugtuung über dieses schöne Werk laut»: Mit diesen blumigen Zeilen feierte das «Brugger Tagblatt» am Samstag, 20. Dezember, 1952, die Eröffnung des Cinema Excelsior.

Stephan und Jasmina Filati, welche das Kino 2018 von «Youcinema»-CEO Konrad Schibli übernommen haben, nahmen das 70-Jahre-Jubiläum zum Anlass, um den Anfängen mit einer Hommage zu gedenken. So ist am kommenden Sonntag der Film «Don Camillo und Peppone» zu sehen, der in einem der ersten Excelsior-Inserate im «General-Anzeiger» als «Ein bewegtes Bild von typisch italienischer Eigenart» angepriesen wurde. Der französisch gesprochene Film mit deutschen Titeln soll das Publikum auch siebzig Jahre später wieder begeistern – und zwar zum Eintrittspreis von einem Franken, wie anno dazumal.

Inserat Startfilm im Jahr 1952.

Cinemastadt Brugg
Das Kino hat in Brugg langjährige Tradition. 1911 wurde dem Brugger Publikum der erste Kinematograph, der sich «Helvetia» nannte und im Restaurant «National» beheimatet war, angekündigt und zum Besuch empfohlen. Im Jahr 1920 entstand dann der Kinobau am Bahnhofplatz, wo sich seither das Lichtspieltheater Odeon befindet. 1952 entschloss sich dessen Besitzer, eine zweite Kinostätte, das Cinema Excelsior, zu errichten. Dieses wird heute von Jasmina und Stephan Filati mit viel Know-how und Herzblut geführt. Bleibt zu hoffen, dass «Don Camillo und Peppone» das Cinema Excelsior auch siebzig Jahre nach der Gründung weiterhin temperamentvoll in die Zukunft führt.