Gefeiert wird bereits am 4. Advent

Am 25. Dezember um 17 Uhr in die Stadtkirche pilgern: Das ist passé. Neu findet die städtische Weihnachtsfeier am vierten Advent statt.
Er steht im Mittelpunkt der Feier: Der städtische Weihnachtsbaum. (Bild: zvg)

Für viele Bruggerinnen und Brugger gehört sie zum grossen Fest wie die Kerzen zum Baum: die städtische Weihnachtsfeier. Mit musikalischen und theatralischen Darbietungen von Schülerinnen und Schülern und dem mystischen Moment, wenn die Zündschnur die vielen Kerzen am Baum entzündet, schafft sie Jahr für Jahr am Weihnachtstag um 17 Uhr eine besonders feierliche Atmosphäre – und das seit Generationen. Nun hat die Städtische Weihnachtsbaumkommission eine Änderung beschlossen: Neu findet die Feier jeweils am vierten Advent statt. «Wir haben uns wirklich schwer getan mit dieser Entscheidung», sagt Kommissionspräsident Rolf Zaugg. «Aber mitwirkende Schülerinnen, Schüler und Lehrpersonen zu finden, war immer schwieriger.» Viele feierten am 25. Dezember lieber mit der eigenen Familie oder seien schon verreist, sagt Zaugg. Man habe deshalb vor der Wahl gestanden: «Entweder wir feiern ohne Unterstütztung der Schulen, oder wir verschieben den Termin.»

In enger Absprache mit den Schulen habe sich die Kommission nach eingehender Diskussion für Letzteres entschieden. «Dass die Feier von Schulkindern für Schulkinder gestaltet wird, ist essenziell», erklärt Zaugg den Hintergrund des Entscheids. Denn die Kollekte der städtischen Weihnachtsfeier kommt traditionellerweise bedürftigen Kindern in Brugg zugute – und zwar vollumfänglich. Hinter der Sammlung «Städtischer Weihnachtsbaum», die es seit über hundert Jahren gibt, steht die älteste soziale Institution von Brugg. Die Verteilung der Gaben verantwortet die Städtische Weihnachtsbaumkommission in enger Zusammenarbeit mit den Sozialen Diensten der Stadt.

Am Baum leuchten echte Kerzen
Ein Sechstel der Spenden kommt jeweils über die Kollekte zusammen. Deshalb ist die Feier ein wesentlicher Bestandteil des wohltätigen Einsatzes der Stiftung, die jeweils im Dezember einen Spendenaufruf im «General-Anzeiger» lanciert. Ein Highlight der Feier ist – nebst der Mitwirkung der Schülerinnen und Schüler, die jedes Jahr aus einem anderen Schulhaus kommen – der Weihnachtsbaum. Er wird noch mit echten Kerzen geschmückt, die mittels einer Zündschnur entfacht werden. Ein aufwendiges Verfahren, das auch dieses Jahr vom Brugger Lehrer, Gross- und Einwohnerrat Titus Meier und einigen seiner Schülerinnen und Schüler geleistet wird. Auch Meier ist langjähriges Mitglied der Städtischen Weihnachtsbaumkommission.

Nun hofft Rolf Zaugg, dass die Verschiebung der Feier auf den vierten Advent möglichst viele Gäste in die Stadtkirche führt. «Es ist ein Versuch, mit dem wir den Mitwirkenden entgegenkommen wollen», so der reformierte Stadtpfarrer. «Wir hoffen, dass die Bruggerinnen und Brugger fröhlich mitziehen.» Am 25. Dezember wird es sowohl in der katholischen als auch in der reformierten Kirche dieses Jahr nur einen Morgengottestdienst geben. «Wir wollen keine Nachfolgeveranstaltung zur städtischen Weihnachtsfeier schaffen und uns womöglich noch gegenseitig damit konkurrenzieren», sagt Rolf Zaugg, der die diesjährige Feier – trotz gleichzeitg stattfindendem WM-Final – mit Vorfreude erwartet. Gestaltet wird sie von der katholischen Theologin Maria Daetwyler und der Primarschule Schinznach-Bad. Und erfreuen wird sie nicht nur die Anwesenden, sondern auch die bedürftigen Kinder, die im Nachgang der Feier ein Geschenk entgegennehmen dürfen.

Sonntag, 18. Dezember, 17 Uhr
Reformierte Stadtkirche, Brugg