Derzeit ist vor der Sporthalle Mülimatt in Brugg eine Röhrenkonstruktion anzutreffen, die von Königsfelden aus unter der Bahnunterführung verläuft, bei den Zugängen zur Sportstätte eine Überbrückung bildet und am Flussufer in die Aare führt. Die Konstruktion ist Bestandteil einer ersten Prüfungsphase für die Nutzung von Grundwasser zu Heizzwecken, welche die Psychiatrischen Dienste Aargau (PDAG) demnächst durchführen werden. Als Ziel für die Versuche gibt die öffentlich-rechtliche Institution an, weitestgehende Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen erlangen zu wollen. Dafür müssen jedoch zunächst Testwerte gesammelt und ausgewertet werden.
Erste Testbohrung
Auf dem PDAG-Areal Königsfelden in Windisch befindet sich auf der Westseite des «Magnolia»-Gebäudes ein Testbrunnen, für den bis in eine Tiefe von 42 Metern gebohrt wurde. Er soll Aufschluss darüber geben, ob sich die Wärmegewinnung aus dem Grundwasser lohnt. Die Pumpe, welche für die Versuchsanordnung zum Einsatz kommt, ist derzeit noch nicht in Betrieb. «Der erste Pumpversuch wird Mitte nächster Woche starten», gibt Rolf Stöckli, Leiter Unterhalt Immobilien PDAG, Auskunft. Die Pumpe werde dann 24 Stunden lang laufen. Die Pumpphase selbst dauere ungefähr zwei Wochen lang, erklärt Stöckli. «Die Pumpleistung wird während dieser Zeit sukzessive erhöht.»
Mehrere Tausend Liter Wasser
Die Pumpe, welche in Windisch neben dem Testbrunnen installiert ist, fördert 8400 Liter Wasser pro Minute aus dem Boden, welche über die temporär platzierten Röhrenleitungen bei der Mülimatt in die Aare rückgeleitet werden. Nach Beendigung des Versuchs werde die Röhrenkonstruktion ungefähr Mitte Februar wieder abgebaut, erklärt die PDAG. Sie bittet die Bevölkerung bis dahin um Verständnis.
Heizen und Kühlen
Nach den Versuchen werden die Resultate ausgewertet. Decken sie sich mit dem Projektziel der PDAG, grössere Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu erlangen, wird in einem nächsten Schritt die Nutzung von Grundwasser nicht nur für Heiz-, sondern auch für Kühlungszwecke erwogen. «Vieles hängt von den Ergebnissen der Tests ab», so Rolf Stöckli. Fest stehe jedoch, dass das Projekt bei positiver Bilanz konkret umgesetzt werde.
Was die Höhe der Kosten für die laufenden Versuche beziehungsweise das mögliche Gesamtprojekt angeht, kann Stöckli derzeit noch keine konkreten Angaben machen. «Wir wollen zunächst die Ergebnisse abwarten», sagt er. Man werde zu gegebener Zeit weiter informieren.