Markus Ottiger, Leiter Forstbetrieb Brugg, blickte auf die beeindruckende Anzahl Berufsjahre des Forstwarts Martin Bläuer zurück. Ottiger richtete ein berufliches Adieu an seinen bisher langjährigsten Mitarbeiter. «Martin ist der Erste, den ich in 37 Jahren als Förster und Betriebsleiter verabschieden darf», sagte Ottiger.
Pro Jahr schliessen um die dreissig Lernende im Kanton Aargau die Ausbildung zum Forstwart ab, jährlich werden nur einer bis zwei pensioniert. Den fordernden Beruf üben viele nicht ein Leben lang aus.
45 Jahre Erfahrung und Vorbild
Anders Martin Bläuer, der ein Leben lang im Wald gearbeitet hat. An seinem letzten Arbeitstag beim Forstbetrieb Brugg fand im Kreise seines Forstteams am Dienstag eine Abschiedsfeier statt. «Martin mit seiner 45-jährigen Erfahrung lasse ich nicht gerne gehen und sehe es nicht gerne, dass ich ihn ab morgen nicht mehr zu unserem Forstteam zählen darf», zeigte sich Ottiger dankbar.
Er habe Martin Bläuer als einen Forstwart erlebt, der mit Leib und Seele seiner Tätigkeit nachging und seinen Arbeitsplatz in der Natur als Teil seiner Lebensqualität zu schätzen gewusst habe, so der Leiter des Forstbetriebs Brugg. «Mit seinem Wissen, seiner Fachkompetenz, seinem Teamgeist bei den Arbeitseinsätzen war er jeden Tag ein Vorbild für Mitarbeiter und Lernende», betonte Ottiger in seiner bewegenden Abschiedsrede.
Der Arbeitsort: Waldungen
Die Lehre als Forstwart nahm Bläuer 1978 bei der Forstverwaltung Villnachern auf. Seine Arbeitsorte als Forstwart waren die Waldungen von Linn und Villnachern. Ab 2014 wurden die Wälder der Gemeinde Villnachern durch den Forstbetrieb Brugg betreut. Mit Abschluss der Beförsterungsverträge mit den Gemeinden Bözberg, Riniken und Villnachern konnte beim Brugger Forstbetrieb eine zusätzliche Forstwartstelle geschaffen werden, die Martin Bläuer im selben Jahr besetzte und seiner Tätigkeit als Forstwart bis zu seiner Pensionierung treu blieb. «Im Namen des Forstteams Brugg bedanke ich mich bei Martin für die angenehme und tolle Zusammenarbeit und im Namen der Waldbesitzer für die Pflege ihres Waldes», schloss Ottiger seine Ansprache ab.
Das Arbeitsumfeld aus der Luft
Er selbst, sagte Bläuer, habe immer schon gerne draussen gearbeitet. Nebst seinem 100-Prozent-Job als Forstwart hat er viele Jahre den Landwirtschaftsbetrieb seiner Eltern geführt. Schwere Unfälle oder Verletzungen habe er keine erlebt, dafür viele schöne Erfahrungen in den Wäldern gesammelt.
Sein Team überreichte ihm ein spezielles Abschiedsgeschenk: eine Ballonfahrt in luftiger Höhe über die Waldungen, die Bläuer während seines Berufslebens gepflegt hat. «Damit du dein geliebtes Abreitsumfeld auch mal von oben betrachten kannst», sagte Markus Ottiger zum abtretenden Forstwart.