Kein Comeback für die Schnitzelbänke

Drei Vereine wollen dafür sorgen, dass die Brugger Fasnacht– wenn auch unter einem neuen Stern und ohne Schnitzelbänke – zum Erfolg wird.
Machen den Notausgang zum Neuanfang: Hauswart Jimmy Schmid, Serge Läderach, Vizepräsident Värslischmitte, und Miro Barp, Vizepräsident Förderverein Events Brugg – hier im Brugger Salzhaus. (Bild: aru)

Nach den Corona-bedingten Ausfällen in den vergangenen Jahren wagt die Fasnacht Brugg dieses Jahr einen Neuanfang. Einige traditionelle Elemente bleiben, andere können nicht mehr aufrechterhalten werden. Verschwinden werden die Schnitzelbänke, die viele Jahre zum Kulturgut der Brugger Fasnacht gehört haben. «Wir können mit den Personen, die heute noch zur Verfügung stehen, kein Programm mehr machen», sagt Serge Läderach, Vizepräsident der Värslischmitte, am Mittwoch, 25. Januar, anlässlich der Medienkonferenz im Brugger Salzhaus. Grund dafür ist der altersbedingte Rückzug einiger Schnitzelbankformationen. «Der Verein hat bis zuletzt probiert, die Tradition aufrechtzuerhalten», meint Läderach sichtlich bewegt.

Erinnerung an den Lockdown
Die Schnitzelbänke bildeten in den vergangenen Jahren – vor Corona – immer den Auftakt der Brugger Fasnacht. Serge Läderach erinnert ans Jahr 2020, als die Värslischmitte kurz vor dem Lockdown noch durchgeführt werden konnte. «Wir öffneten damals die Türen im Salzhaus erst fünfzehn Minuten nach dem geplanten Beginn der Veranstaltung, da wir warten mussten, bis die Bewilligung eintraf», erzählt Läderach.

Ganz anders erging es damals dem Förderverein Events Brugg (FEB), wie Vize-Präsident Miro Barp erklärt. «Alles war bereit fürs grosse Guggen-Open-Air Brugg-Windisch.» Doch dann die grosse Enttäuschung: Der Anlass wurde nicht bewilligt. «Das war verrückt», so Barp. «Wir haben immer noch dran zu beissen, denn wir blieben auf den Auslagen sitzen.»

Doch nun wollen die Organisatoren der Fasnacht nach vorne schauen. Gemeinsam mit dem Verein Fasnacht Brugg haben sie ein Programm auf die Beine gestellt, bei dem die Bruggerinnen und Brugger auf ihre Kosten kommen sollen. «Unser Ziel ist, gemeinsam etwas für die Bevölkerung zu machen», sagen die Vereinsvertreter. «Dafür wollen wir Synergien nutzen.» Mit im Boot ist auch der städtische Abwart Jimmy Schmid, der den Anstoss gab zur Zusammenarbeit von FEB und Värslischmitte. Als er vernahm, dass im Salzhaus keine Fasnachtseröffnung mit Schnitzelbänken stattfinden würde, arrangierte er ein Treffen zwischen Barp und Läderach. So kam es, dass FEB und Värsli­schmitte für die Organisation des Rahmenprogramms zusammenspannten.

Kinderfasnacht im Salzhaus
Neu startet die Fasnacht nicht am Donnerstag, sondern erst am Freitag, 24. Februar. «Damit besteht keine Konkurrenz mehr zur Fasnachtseröffnung in Windisch», sagt Miro Barp. Am Freitag beginnt die «Fasnacht im Salzhaus» um 19 Uhr mit der Begrüssung – die gemäss Serge Läderach von der Värslischmitte, eventuell begleitet von der Rrätz-Clique, bestritten wird. Dann treten die Guggenmusiken auf – bisher konnte man Opus C-Voll, die Schwellbaumschränzer, die Trombongos und die Häxeschränzer verpflichten. Zum Abschluss sorgt DJ Broken Nose aus Thalheim für Stimmung.

Am Samstag erfasst das fasnächtliche Treiben dann auch die Kinder. Sie treffen sich ab 13 Uhr zur traditionellen Kinderfasnacht im Salzhaus. Diese wird von Guggen begleitet. Am Sonntag, 25. Februar, beginnt um 13.30 Uhr der vom Verein Fasnacht Brugg organisierte grosse Umzug. Auch an diesem Tag öffnet das Salzhaus seine Tore. Ab 16 Uhr ist dort wieder Guggenmusik zu hören. Offen ist auch der Rrätz Keller, «S‘ Laternli»: am Freitag, 24. Februar, ab 18 Uhr; am Samstag, 25. Februar, ab 13.30 Uhr und am Sonntag, 26. Februar, nach dem Umzug. Ob und wie sich die Värslischmitte auflöst, kann Serge Läderach noch nicht sagen: «Das ist noch offen», betont er.

fasnachtbrugg.ch