Frühling auf dem Schulhausplatz

Der Frühlingsmarkt der Schule Untersiggenthal ist seit Jahrzehnten ein Anlass, der das Dorf über die Schule hinaus zusammenbringt.
Kinder einer 2. Klasse beim Basteln für den Frühlingsmarkt. (Bild: zVg | Renate Bill)

In den Klassenzimmern der Schule Untersiggenthal wird seit Wochen fleissig für den traditionellen Frühlingsmarkt geplant und gebastelt. Am kommenden Samstag laden wieder zahlreiche Stände von Kindergarten und Schulklassen aller Stufen zum «Lädele» und Flanieren auf dem Schulhausplatz ein. Der Anlass entstand in den frühen 1990er-Jahren auf Initiative der damaligen «Junglehrerin» ­Renate Bill und ihres Kollegen Hansjörg Tschofen, die einen kleinen Markt organisieren wollten, um für die Organisation Terre des Hommes Geld zu sammeln. Inzwischen ist der Frühlingsmarkt fester Bestandteil des Schuljahrs und des Dorflebens. «Der Anlass geht über die Schule hinaus. Er bringt die Menschen der Gemeinde zusammen», sagt Renate Bill, die bis heute als Klassenlehrerin arbeitet. Selbst ehemalige Schüler und Schülerinnen oder Eltern kommen jedes Jahr wieder.

Kaufen, Spielen und Essen
Für den Frühlingsmarkt basteln die Kinder verschiedene Deko- und Gebrauchsgegenstände, die sie selbst an den Ständen verkaufen. Dabei lernen sie nicht nur, wie man einen Stand aufbaut, dekoriert und wieder abbaut, sondern auch den Umgang mit Geld beim Verkauf – «Verkäuferlis-Spielen» in echt eben. In den Schulstunden wird im gleichen Zeitraum oft das Thema «Geld» behandelt – damit ist der Lerneffekt noch grösser.

Nicht nur selbst hergestellte Sachen kann man am Markt kaufen, es gibt immer auch ein Café, welches von Oberstufenschülerinnen und -schülern betrieben wird. Ebenso werden verschiedene Spiele und der unterhaltsame «Hühnerhindernislauf» angeboten. Auch dieser Parcours geht auf die Initiative von Renate Bill zurück. «Unsere Töchter wollten früher ebenfalls mitmachen, und so habe ich damals Hühnerkostüme genäht», erzählt Bill. Bei einer grösseren Klasse, wie sie sie derzeit unterrichtet, könnten auch nicht alle am Stand mithelfen, und so habe sie noch mehr Kostüme genäht, damit die Kinder als Hühner verkleidet auch an diesem Stand helfen können.

Velobörse von «Blickpunkt Eltern»
Wenn die Stände aufgestellt sind und die Kinder erwartungsvoll hinter ihren Verkaufsflächen stehen, herrsche eine sehr schöne Stimmung, freut sich Renate Bill. Auch Susanne Ostertag, Lehrerin an der Schule, kann das bestätigen. «Es ist ein wunderschöner Anlass, und es gibt uns Lehrpersonen auch die Möglichkeit, ungezwungen mit den Eltern ins Gespräch zu kommen, abseits der üblichen Zeugnis- und Jahresgespräche», erzählt die Lehrerin, die zusammen mit Kindergartenlehrerin Nadine Nasser und Heilpädagogin Kerstin Jenzen das OK des Anlasses bildet. Der gesamte Erlös geht zugunsten von «Terre des Hommes» und der Organisation Bring Kids 2 Schools, welche Schulbauprojekte in ländlichen Gebieten von Malawi, Nepal und Senegal finanziert.

Besonders freut sich Ostertag über das Engagement des Vereins Blickpunkt Eltern. Dieser organisiert seit über zwanzig Jahren mithilfe zahlreicher Freiwilliger die Velobörse und sammelt dabei auch Wintersport­geräte für eine Werkstatt in Osteuropa und fahrtaugliche Velos für Flüchtlinge in der Region. Zudem kann man sein Fahrrad bei der Reparatur-Beratungsstelle von Velo Meier gleich vor Ort überprüfen lassen. Zehn Prozent der Einnahmen aus der Velobörse gehen an «Blickpunkt Eltern».

Samstag, 25. März, 9 bis 11 Uhr
Veloverkauf ab 9.30 Uhr