Den Zukunftsdaumen drücken

Landammann Gallati besucht pro Jahr acht Institutionen im Aargau. Bei den PDAG fand kürzlich ein Austausch mit den Lernenden statt.
Jean-Pierre Gallati beantwortete die Fragen der Lernenden. (Bild: zvg | PDAG)

Am letzten Dienstag fanden sich anlässlich des Besuchs von Jean-Pierre Gallati, dem Departementsvorsteher Gesundheit und Soziales, 60 der zur Zeit 145 Personen in Ausbildung bei den PDAG im Saal des Begegnungszentrums ein. Um 9.45 Uhr begrüsste PDAG-Verwaltungsratspräsident Kurt Aeberhard den Landammann und die Lernenden. Für die Begegnung zwischen dem Regierungsrat und Mitarbeitenden der PDAG war im kompakt gestalteten Austauschformat zunächst ein Berufsquiz vorgesehen: Gallati befand sich in der Position des Fragenden und hatte zehn auf Karten bezeichnete Ausbildungsberufe bei den PDAG den fünf Berufsgruppen zuzuordnen. Dazu interviewte er Lernende und Studierende und versuchte anhand deren Antworten herauszufinden, in welcher Ausbildung sie sich befinden. Am einfachsten fiel es dem Landammann aufgrund der Berufsbekleidung, den jungen Koch zu identifizieren.

Fundierte Antworten
Auf die Fragen des Gesundheitsdirektors zu ihren Ausbildungen gaben die jungen Lernenden, überwiegend Frauen, fundiert und selbstbewusst Auskunft und erzählten aus ihrem Ausbildungs- und Berufsleben. Nach dem Beruferaten wechselte der Austausch. Nun waren es die Lernenden, die ihre schriftlich formulierten Fragen dem Landammann stellten. Er fischte die bunten Zettel mit den Fragen aus einem Glas, las sie vor und beantwortete sie im Kurzgespräch mit der Verfasserin oder dem Verfasser. Die Fragen bewiesen das solide gesundheitspolitische und arbeitsrechtliche Wissen der Auszubildenden nicht nur in Bezug auf ihre Pflegeberufe. Auch kritische Erkundigungen waren auf den Zetteln in der durchsichtigen Urne zu finden. Das «grosse Thema» Fachkräftemangel, wie es Gallati nannte, wurde mehrfach aufgeworfen. Der Personalnotstand ist im Gesundheitswesen besonders drastisch. Pro Monat steigen 300 Pflegende aus ihrem Beruf aus. In Pflegeberufen werden in naher Zukunft 30 000 Fachleute fehlen. «Gute Leute zu finden, ist eine der grössten Herausforderungen», gab der Gesundheitsdirektor zu.

Lohnfragen
Die Auszubildenden hatten auch Fragen zur Lohnstruktur, welche Gallati an die anwesende PDAG-Leitung weiterreichte und die von deren Seite her nicht beantwortet werden konnten, was zu einem irritierten Moment führte.

Im informellen abschliessenden Teil beim Znüni war der Regierungsrat von Lernenden umringt, die sich weiter angeregt mit ihm austauschten. «Ich drücke euch den Zukunftsdaumen», versprach Gallati.