Die Vielfalt des Dorflebens

Durch die Vernissage und damit durch den Inhalt der Schinznacher Jahresschrift führte am vergangenen Samstag Redaktionsmitglied Felix Naef. In lockerer Form und freier Rede stellte er die einzelnen Artikel der «Nachlese» vor, lebendig personalisiert durch eigenes Erleben und eigene Gedanken. Seine Ausführungen wurden durch vier Auftritte gegliedert: Die Gesangseinlage eines Ad-hoc-Kinderchors erinnerte mit einem eigens komponierten Lied an die Amtszeit von Irène Kälin aus Oberflachs als Nationalratspräsidentin. Diese bedankte sich mit einigen kurzen Reminiszenzen aus ihrer Amtszeit. Die «Nachlese» räumt ihrer berühmten Politikerin breiten Raum ein.

Veloreise bis ans Nordkap
Einen weiteren Auftritt hatte Gabriel Rosta. Der junge Schinznacher fuhr im Frühjahr 2022 mit seinem Fahrrad von der eigenen Haustüre bis ans Nordkap und weiter zu den Lofoten. In gerade mal 28 Tagen legte er dabei 3800 Kilometer zurück. Seine Ausführungen über Elche, Holperstrassen, Rentiere, Mitternachtssonne, zugefrorene Seen und Weiteres mehr illustrierte er mit einigen stimmungsvollen Bildern. «Da kommt Fernweh auf», kommentierte Felix Naef.

Schliesslich noch der Auftritt der «Joydancers». Mit ihrem ersten Auftritt vermittelten sie einen Eindruck des aus den USA nach Europa gekommenen Linedance, bei dem sich jede und jeder Einzelne ins Kollektiv eingliedert und so zu einem Gemeinschaftserlebnis kommt. Die Cowgirl-Hüte liessen dabei trotz Hagelwetter etwas von Western-Atmosphäre aufkommen.

Historisches und Aktuelles
Weitere Artikel in der «Nachlese» gewähren Einblicke in die Schinznacher Firma «kabeltechnik swiss ag», in die Geschichte des seit Juni 2022 geschlossenen Gasthofs «Hirzen», in das Schaffen des Motorsäge-Künstlers Marcel Perret und in das unerhört knisternde Nachtleben von Schinznach.

Lesenswert sind weiter die Beiträge über den neu instand gestellten historischen Rundweg, über die Entwicklung des Aargauer Schulwesens mit Fokus auf der Gemeinde Oberflachs, mit den baulichen Veränderungen des Dorfes, dem Bericht aus der Ratsstube und der Chronik «Dies und Das» aus dem vergangenen Jahr. Traditionsgemäss finden auch Jubilare, Jungbürger und Verstorbene in der «Nachlese» Erwähnung.

Unterstützung gesucht
Ein weiteres Mal ist es der Redaktion der «Nachlese» gelungen, eine bunte Themenvielfalt zusammenzustellen, die als Spiegel des facettenreichen Lebens in dieser Dorfgemeinschaft stehen kann. Redaktorin Elisa Landis betonte aber im Gespräch mit dem «General-Anzeiger», dass sie sich drin­gend noch zwei, drei zusätzliche Redaktionsmitglieder wünscht, gern auch jüngeren Jahrgangs, um so die mit der Gestaltung des Druckwerks verbundene Arbeit auf mehr Schultern zu verteilen.