Eine Wand aus Waschmaschinen

Der Verein Buntwösch wird für die Badenfahrt eine riesige Waschmaschine bauen. Und füllt damit eine Lücke in der Geschichte Badens.
Diese Surbtaler planen an der Badenfahrt eine spektakuläre Themenbar. (Bild: zVg)

Dass aussergewöhnliche Beiträge für die Badenfahrt aus dem Surbtal kommen, sollte nach der letzten Badenfahrt niemanden mehr überraschen. 2017 ergatterte ein Surbtaler Verein mit seinem dem Guggenheim-Museum in New York nachempfundenen Projekt gar einen Flagschiffplatz der Badenfahrt. Den zentral auf dem Schlossbergplatz gelegenen Bau konnte man damals fast nicht verfehlen.

Gemeinsame Jugendzeit
Auch für die kommende Badenfahrt hat sich ein Verein aus Endingen wieder etwas Besonderes einfallen lassen. Der Verein Buntwösch besteht aus zwei Endinger Vereinen, die in der Region wiederholt erfolgreich grössere Anlässe planten und durchführten. Für die Badenfahrt spannen die Vereine Gschwellti Party Extended und Sündenmeile zusammen und werden mit der Färbi-Bar dort vertreten sein. Viele Vereinsmitglieder kennen sich ohnehin aus ihrer gemeinsamen Kindheit und Jugendzeit. «Vor gut einem Jahr hatten wir dann die Idee für unser Badenfahrt-Projekt, woraufhin wir einen gemeinsamen Verein gründeten», erinnert sich OK-Mitglied Fabian Günenfelder. Bei der Gründung bestand das OK des Vereins aus fünfzehn Personen. Inzwischen wurde es um weitere zehn Personen aufgestockt. Kern ihres Badenfahrt-Projekts war die Idee, aus rund einhundert ausgedienten Waschmaschinen eine Front für ihren Badenfahrt-Bau hochzuziehen. Schnell kam die Folgeidee auf, einen Teil der Waschmaschinen an der Badenfahrt wieder zum Leben zu erwecken. In einigen Maschinen werden Lichtinstalationen eingebaut, andere werden ohne ausgewähltes Waschprogramm schleudern. Ein weiterer Teil der Maschinen soll zudem zu kreativen Miniausstellungsräumen umfunktioniert werden. «Im Anschluss haben wir dann einfach weiter um diese Front herum geplant», erläutert Fabian Grünenfelder das Vorgehen des Vereins.

Das hat zur Folge, dass sich das Thema Waschmaschine konsequent im Innern des Baus fortsetzen wird. «Man wird die Bar durch eine sich drehende Wäschetrommel betreten», verrät Fabian Grünenfelder. Auch die Dekoration in der Färbi-Bar soll den Besucherinnen und Besuchern den Eindruck vermitteln, sich im Innern einer Waschmaschine aufzuhalten. «Ausserdem werden wir unsere Dekoration hauptsächlich mit Dingen gestalten, die andere Leute wegwerfen würden», erläutert Fabian Grünenfelder. «Wir wollen so wenig Material wie möglich zukaufen müssen.»

Wem bei der Vorstellung, im Innern einer gigantischen Waschmaschine einen Drink zu sich zu nehmen, klaustrophobisch zumute wird, braucht sich keine Sorgen zu machen. Neben der Waschmaschinenfront wird nämlich ein drei Meter langer, über die Limmat hinausragender Infinity-Balkon der zweite bauliche Trumpf der Färbi-Bar sein.

Daneben setzt der Verein Buntwösch auf ein kulturelles Angebot, gemischt mit Snacks, Fingerfood und einer breiten Auswahl an Getränken. «Man wird bei uns essen können, wir sind aber kein Restaurant», betont Fabian Grünenfelder. «In der Färbi-Bar werden die Livekonzerte und die Auftritte der DJs im Zentrum stehen.»

Endlich steht die Neue Färbi
Der Name Färbi-Bar kommt übrigens nicht von ungefähr. Wie der Verein bei seinen Recherchen zur Geschichte seiner Festparzelle feststellt, war vor sehr langer Zeit an der Kronengasse, wo die Färbi-Bar stehen wird, ein Haus geplant. Dieses Haus, dessen Bau nie in die Tat umgesetzt wurde, hätte den Namen Neue Färbi erhalten sollen.

Mit seinem Badenfahrt-Projekt verhilft der Verein Buntwösch also der Neuen Färbi endlich zum Durchbruch – wenn auch nur für knapp einen Monat im August.

faerbi.bar