Von Affenfrühstück bis Zaubern

Mit rund 130 Kursen für Kinder ab der ersten bis zur neunten Klasse bietet der Ferienpass Surbtal viel Abwechslung in den Ferien.
Alle packen mit an: Im Kurs «Biberfahrt im Kanadier» muss das Boot zuerst zum Wasser getragen werden. (Bild: zVg)

Konzentriert schneiden rund 18 Kinder im Werkraum der Schule Dorf in Lengnau meterlange Schnüre von der Rolle und versuchen, dabei kein Wirrwarr zu verursachen. Denn die Schnüre müssen anschliessend einzeln über die vier unterschiedlich langen Eschenholzlatten gebunden werden, damit ein richtig guter Pfeil­bogen entsteht. Das Bauen eines Pfeilbogens ist einer der ersten von über 130 Kursen des diesjährigen ­Ferienpasses Surbtal, der für die Ortschaften Tegerfelden, Endingen, Lengnau, Freienwil, Schneisingen und Ehrendingen ausgelegt ist.

Nebst dem kreativen Arbeiten steht bei anderen Kursen der Sport im Vordergrund, beispielsweise beim ­Kanufahren, Bogenschiessen, Reiten, Kickboard, Einradfahren, orientalischen Bauchtanz, Schach und gar beim Schiessen mit Kleinkaliber und Sturmgewehr. In den Kursen Pony­reiten, Fledermausnacht auf dem Bauernhof, Sprache der Pferde und weiteren wird der Umgang mit Tieren gepflegt. Auch das Affenfrühstück im Kinderzoo oder Zaubern sind Dauerbrenner im Ferienpass. 

Fernsehstudio als Renner
Wieder andere halten Erlebnisse bereit, die ohne Ferienpass in dieser Form wohl nicht möglich ­wären: Ein Besuch bei der Stadtpolizei oder im Rega-Center, ein Flug im Flugsimulator oder mit Modellflugzeugen und ein Besuch im Studio des Schweizer Fernsehens. «Der Besuch bei SRF war einer der Favoriten», erklärt Melanie Meier, die im Vorstand des Vereins Ferienpass Surbtal tatkräftig bei der Organisation mithilft. «Einige waren innerhalb von sechs Stunden ausgebucht», ergänzt sie. Ebenfalls beliebt waren das Schokoladegiessen, der Backspass beim Beck und sämtliche Kurse, die mit Pferden und Ponys zu tun hatten. Nicht alle Wünsche konnten erfüllt werden, aber bei über 430 angemeldeten Kindern ist das auch nicht möglich. Bei manchen Kursen konnten Zusatzkurse organisiert werden. Hingegen gab es Kurse, die mangels Teilnehmer nicht stattfanden. «Schade ist ausserdem, dass die Teenager nicht ganz so zahlreich vertreten sind», sagt Melanie Meier bedauernd, «obwohl es für sie wirklich tolle Angebote gab.» Mehrheitlich kamen so die Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren in den Genuss des Angebots.

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Ohne Frauen geht nichts
Für den reibungslosen Ablauf sorgten im Hintergrund die acht Frauen im Vorstand und rund 16 Teamfrauen. «Die Teamfrauen unterstützen uns dabei, Kurse und Ausflüge zu organisieren, Anfragen einzuholen oder Räume für die Kurse zu organisieren», erklärt Melanie Meier. Ohne diese geballte Ladung Frauenpower würde der Ferienpass nicht funktionieren. Ebenso wichtig sind die rund fünfzig Begleitpersonen, welche die Kurs­leiter und -leiterinnen unterstützen. Als Dank lädt der Vorstand die Begleitpersonen und Teamfrauen zu einem Essen ein.

Der Ferienpass Surbtal findet alle zwei Jahre während rund zehn Tagen in den Frühlingsferien statt und ist fester Bestandteil in den Gemeinden. Das zeigt ein Blick in die lange Liste von Sponsoren und privaten Spendern. Manche der beteiligten Geschäftsführer konnten als Kind selbst schon im Ferienpass mitmachen und möchten das jetzt der nächsten Generation ermöglichen. «Die Gemeinden übernehmen zudem bei Kindern aus schwierigen sozialen Verhältnissen die Kursbeiträge, wenn die Eltern sie sich nicht leisten können», ergänzt Melanie Meier. «So können wir auch diesen Kindern tolle Erlebnisse während der Ferien bieten.»

Spielnachmittag und Kinoabend
Zusätzlich zu den Kursen fand am vergangenen Mittwoch ein Spielenachmittag in der Bezirksschule Endingen statt. Die Kinder konnten sich schminken lassen, Freundschaftsbänder knüpfen, mit Kreiden malen, Einrad fahren oder sich bei Wurfspielen unterhalten. Und wie jedes Jahr gab es auch dieses Mal einen Kinoabend in Freienwil mit Popcorn und Sirup.