Der Blick über die Sichtgrenze

Mit dem Titel «Horizonte» lanciert Artist die zweite Ausgabe der zweitägigen Kunstausstellung in der Klosterscheune Königsfelden.
Die erste Artist war letztes Jahr ein viel besuchter Anlass. (Bild: Nik Përgjokaj)

Die grosse Fläche im hohen Dachstock der Klosterscheune Königsfelden eignet sich hervorragend für Ausstellungen. Die insgesamt vierzehn Kunstschaffenden, die am diesjährigen Art-Festival Artist vom 6. und 7. Mai ihre Werke ausstellen werden, schätzen es, viel Platz und Raum für die Inszenierung ihrer Kunst in den vier Kategorien Malerei, Installation, Fotografie sowie Skulptur/Objekte zur Verfügung zu haben. Zur räumlichen Grosszügigkeit passt der Ausstellungstitel «Horizonte».

Nik Përgjokaj, selbst ausstellender Maler, bildet zusammen mit den Kunstschaffenden Michael Roggli und Jana Schafroth das Organisationskomitee, welches das Art-Festival letztes Jahr ins Leben rief. «Für dieses Jahr haben wir einen Ausstellungstitel gesetzt», sagt Përgjokaj im Gespräch. Sie hätten mit dem vorgegebenen Thema Künstlerinnen und Künstler aus der Region dazu aufrufen wollen, sich vertieft mit dem bewusst offenen und weit gesetzten Titel auseinanderzusetzen und ihre Werke an der Ausstellung zu zeigen. Mit der Reaktion von fast 80 Kunstschaffenden, die der Aufruf ausgelöst hat, haben die Organisatoren nicht gerechnet. «Es war ein sehr grosser Aufwand, so viele Anfragen zu bewältigen», gibt Nik Përgjokaj zu. Um der grossen Interessenbekundung Rechnung zu tragen, haben sich Përgjokaj, Schafroth und Roggli etwas Besonderes überlegt. Auf einer fünf Meter langen und zwei Meter hohen Schauwand dürfen dieses Jahr zusätzlich zu den Künstlerinnen und Künstlern, deren Werke für die diesjährige ARTist kuratiert wurden, dreizehn Kunstschaffende jeweils eines ihrer Bilder zeigen. «Bei diesen dreizehn Kunstschaffenden war die Umsetzung des vorgegebenen Themas aber nicht das ausschlaggebende Kriterium», betont Përgjokaj. Vielmehr sei es den Organisatoren ein Anliegen, Künstlerinnen und Künstler mitzureissen und dabei zu haben. «Wir wollen ihnen eine Chance geben», erklärt der Maler. Das Bedürfnis, einmal ausstellen zu können, sei riesig, habe er festgestellt. Für die Ausstellung selbst seien jedoch in erster Linie Künstlerinnen und Künstler aus der Region berücksichtigt worden, die durch das Art-Festival gefördert werden sollen. «Bei Miguel Carbajal aus Horgen mit seiner surrealistischen, modernen Malerei haben wir eine Ausnahme gemacht.» Ausserdem hätten die Organsatoren darauf geachtet, an der Ausstellung eine aus­gewogene Balance an weiblichen und männlichen Kunstschaffenden zu repräsentieren. Zum ersten Mal ausstellen wird dieses Jahr der Brugger Sandro Blum. Der Informatiker nennt seine Kunst «Generative Art» – abstrakte Bilder auf der digitalen Basis von Mathematik und Algorithmen. Ganz anders hat Lina Feilke-Flutto «Horizonte» bearbeitet: Ihre Gemälde zeigen Räume, die Geschehnisse, Landschaften und Stimmungen erfassen.

Samstag, 6. und Sonntag, 7. Mai, 10 bis 16 Uhr
Klosterscheune Königsfelden