Soundfestival im Gewächshaus

Gemeinsam mit der Musikgesellschaft Schinznach-Dorf bestreitet Rahel Sturzenegger ein spezielles Konzert. Am Samstag ist Premiere – im Gartencenter.
«Ohne Musik könnte ich nicht leben»: Sängerin Rahel Sturzenegger. (Bild: zVg)

Sie war mit ihrer Schwester an jedem Konzert von Coldplay. Nun kehrt Rahel Sturzenegger-Venema in ihre alte Heimat zurück, um als Solistin selbst einen Song von Coldplay zu singen – begleitet mitunter von ihrer Schwester Helene Stucki, die bei der Musikgesellschaft (MG) Schinznach-Dorf mitspielt. Nebst dem Stück «Coldplay in Symphony» gehört das Lied «Fix You» der Band zum Reigen von zwölf Songs, die zur Aufführung gelangen.

Mit Jazz aufgewachsen
Auch «Proud Mary» und «Don’t Stop Believin’» sind Rahel Sturzenegger besonders ans Herz gewachsen. Mit dem Projekt «Sound Garden», das die Musikgesellschaft unter der Leitung von Christoph Vogt im Gewächshaus des Gartencenters Zulauf aufführt, ist die Thalheimerin, die heute mit ihrem Mann in Weggis lebt, ein spezielles Wagnis eingegangen. «Die Kombination von Blasmusik und Solostimme – das war für mich total neu», erzählt sie. «Aber schon die erste Probe war ein überwältigendes Erlebnis.»

Gesungen hat Rahel Sturzenegger in ihrem Leben schon viel – begonnen hat sie im Chor der Primarschule Thalheim, sie setzte ihre Gesangskarriere im Chor der Bezirksschule und an der Kantonsschule Aarau fort. Sie musizierte in verschiedenen Formationen, unter anderem bei der A-capella-Gruppe Jazz Vocals, und überlegte eine Zeit lang sogar, Musik zu studieren. «Doch mit dem Marketing- und Kommunikationsstudium und dem Arbeitsleben ging meine musikalische Laufbahn mehr und mehr Richtung Hobby», erzählt die 31-Jährige. Nun trete sie ab und zu an Hochzeiten auf – und am kommenden Samstag eben in Schinznach-Dorf. «Ohne Musik könnte ich nicht leben», sagt die Sängerin.

Aufgewachsen sind sie und ihre drei Schwestern, die immer noch im Tal leben, mit Jazz. «An den Wochenenden lief bei uns ab 8 Uhr morgens der Plattenspieler», erinnert sich Rahel Sturzenegger schmunzelnd. Die Leidenschaft des Vaters hat die Töchter geprägt. Der Besuch von Konzerten gehörte zum Familienalltag. Im Konzert mit der MG Schinznach-Dorf, das auch Jazzklassiker enthält, schwingt für die junge Sängerin deshalb viel Vergangenheit mit – im positiven Sinn. «Wenn ich nach Thalheim zurückkehre – in den Gletscher, wie wir sagen –, ist es immer ein Heimkommen», sagt sie. Sie schätze die Herzlichkeit der Menschen im Schenkenbergertal und freue sich darauf, am Samstag viele Verwandte und Bekannte im Publikum zu begrüssen.

Getragen von der Klangfülle
«Ein wenig nervös bin ich trotzdem», gibt Rahel Sturzenegger zu. «Doch der Klangkörper des Orchesters gibt mir viel Ruhe und trägt mich.» Das Zusammenspiel mit der MG Schinznach-Dorf sei speziell. «Am Anfang hat mich die strenge Taktung der Blasmusik etwas aus dem Konzept gebracht», sagt sie lachend. «Es war schwierig, mir meine Freiheit zu nehmen und meine eigenen Interpretationen in die Songs einzubringen.» In den Proben sei man aber wunderbar zusammengewachsen, selbst was das Kräfteverhältnis der Lautstärke angehe. «Es ist eine unglaubliche Fülle geworden», erzählt Rahel Sturzenegger begeistert.

Nebst der Musikgesellschaft wirkt am Konzert vom kommenden Samstag eine Band mit, bestehend aus Steve Wettstein (E-Gitarre), Tom Wettstein (E-Bass), Coni Baldinger (Synthesizer/Klavier) und Robin Wernli (Schlagzeug). Dass der Anlass im Gartencenter stattfindet und mit Foodtrucks und Steh- und Sitzplätzen die Atmosphäre eines Festivals hat, gefällt Rahel Sturzenegger. «Das gibt ein ganz anderes Flair als der gewohnte Rahmen einer Mehrzweckhalle», sagt sie. Dass die Leute mitmachten, mittanzten und mitsängen, sei explizit erwünscht. «Ich werde mein Bestes tun, um das Publikum zu motivieren», verspricht die Sängerin, die fürs Konzert nicht nur glücklich ins Tal zurückkehrt, sondern dieses ebenso erfüllt wieder Richtung Weggis verlassen wird.

Samstag, 13. Mai, ab 18 Uhr
Gartencenter Zulauf, Schinznach-Dorf
mgschinznach.ch