«Es war ein intensives Jahr»

Die IBB setzten im schwierigen letzten Jahr bei der Preisentwicklung auf verkraftbare Lösungen und verstärkte die Cybersicherheit.
IBB-CEO Eugen Pfiffner und Verwaltungsratspräsident Martin Sacher. (Bild: cd)

Die IBB Energie AG versorgt seit 1892 die Region Brugg mit Strom, Erdgas und Wasser und betreibt das Kommunikationsnetz. Anlässlich der Präsentation des Geschäftsberichts legten Verwaltungsratspräsident Martin Sacher und Geschäftsführer Eugen Pfiffner offen, wie drastisch sich die Energieversorgung verändert hat. Das Geschäftsjahr 2022 sei äusserst schwierig gewesen. «Die Auswirkungen der Energiekrise haben wir in grösster Schärfe gespürt», fasste Sacher zusammen. Die Krise um die Versorgungssicherheit habe vor Augen geführt, wie schnell der Alltag von einschneidenden Massnahmen getroffen werden könne. Laufend habe man auf die erratischen Entwicklungen reagieren müssen und vor allem versucht, diese Entwicklungen für den Kunden abzufedern sowie die explodierenden Preise einzudämmen. «Das ist uns in diesem intensiven Jahr gut gelungen», so der VR-Präsident.

«Wir sind zufrieden»
Um einer Energiemangellage begegnen zu können, wurden für Strom und Gas zusammen mit den Branchen geeignete Massnahmen festgelegt und umgesetzt. «Wir haben sehr viel mit den Kunden geredet, um sie vorzubereiten», sagte Pfiffner. Beim Strom mussten die Preise zwar angehoben werden, liegen aber für Privat- und Gewerbekunden mehr als 10 Prozent unter dem schweizerischen Medianwert. Beim Gas konnte eine erste Preissenkung sogar bereits im Herbst letzten Jahres vorgenommen werden. «Im Kanton Aargau sind Brugg und Baden die einzigen Orte, wo das gelang», informierte Sacher. Aufgrund des warmen Winters und des in der Folge fehlenden Umsatzes konnte keine Marge erzielt werden. Trotz Ertragssteigerung um 28 Prozent auf 94,6 Millionen Franken blieb das Betriebsergebnis hinter früheren Jahren zurück und sank um 18,5 Prozent und um fast 2 Millionen Franken gegenüber 2021. Dennoch konnten alle Gesellschaften der IBB ein positives Ergebnis ausweisen. «Wir sind zufrieden mit dem letzten Jahr», hielt der Verwaltungsratspräsident fest. Besonders gelobt wurde die Leistung der Mitarbeitenden. «Sie haben sich mit grosser Umsicht mit allem auseinandergesetzt, was von aussen auf uns einprasselte, und mussten Probleme lösen, für die es kein Handbuch gibt», betonten Sacher und Geschäftsführer Pfiffner. Beim Gas prägten grosse Veränderungen das letzte Jahr. Eugen Pfiffner informierte darüber, dass das Gasvolumen um 20 Prozent zurückgegangen sei. Ganze Beschaffungsketten wurden umgebaut, über andere Lieferanten wie Norwegen, Mitteleuropa und Afrika wurde mehr Flüssiggas bezogen, um die Versorgung sicherzustellen.

Investition Fernwärmeprojekte
Im letzten Oktober konnte in Brugg mit dem Bau des ersten grossen Fernwärmenetzes der IBB gestartet
werden, und in Birrfeld erhielt die Energieversorgerin kurz darauf die Bewilligung für den Bau des dortigen Fernwärmeprojekts Naturenergie Eigenamt. «Die Energiepreise haben geholfen, solche Projekte voranzutreiben», hält Pfiffner fest. Man rechne mit Investitionen von deutlich über 100 Millionen Franken in Fernwärmeprojekte. Investiert hat die IBB auch in die Cybersicherheit. 2022 war das Jahr, in dem in den Informations- und Datenschutz sowie in die Arbeits- und die psychische Sicherheit der Anlagen investiert wurde.

Auf dem Areal Im Bilander hat die IBB zurzeit lediglich die technische Betriebsführung inne. Eine Arbeitsgruppe ist im Moment beauftragt, Lösungen auszuarbeiten, wie es in Windisch mit dem Elektrizitätswerk weitergehen soll, damit Preisverbesserungen erreicht werden.