Kampfstark und sympathisch

Karatekämpferin Elena Quirici berichtete am Sommeranlass der Gönnervereinigung des FC Brugg über ihr Leben und ihre sportlichen Erfolge.
Livio Plüss gratuliert Elena Quirici mit einem Blumenbouquet zu ihrer beeindruckenden Karriere. (Bild: mw)

Zum traditionellen Treffen der Gönnervereinigung des FC Brugg in geselligem und ebenso interessantem Rahmen fand sich mit 81 Damen und Herren in der Chämihütte Untersiggenthal genau die Hälfte der Mitglieder ein. Nach dem bei strahlendem Sonnenschein genossenen Apéro gab Präsident Livio Plüss augenzwinkernd bekannt, dass man beschlossen habe, Wettergott Petrus als Dank für sein immer wieder gezeigtes Wohlwollen in die Gönnervereinigung aufzunehmen. Speziell erwähnte Plüss Grossrat Miro Barp, FC-Brugg-Präsident Christian Arrigoni, die beiden Ehrenpräsidenten Harry Kull und Hansjörg «Heubi» Heuberger sowie den ehemaligen Stadtammann Rolf Alder. Zu erfahren war auch, dass die diesjährige Generalversammlung am 7. Dezember im «Ochsen» Lupfig stattfindet.

30 Stunden Training pro Woche
Hocherfreut konnte der Präsident sodann mit Elena Quirici eine der erfolgreichsten Sportlerinnen der Schweiz willkommen heissen. Nach ihrer tags zuvor erfolgten Rückkehr aus Japan erhielt sie viel Applaus für ihre Bereitschaft, beim Sommeranlass der Gönnervereinigung Einblick in ihr Leben und ihre sportlichen Aktivitäten zu gewähren. Sie wies darauf hin, dass sie die Kampfkraft wohl von ihrer ebenfalls Karate betreibenden Mutter und ihrem Vater, einem ehemaligen Eishockeyspieler, geerbt habe. Die 29-jährige Schinznacherin betreibt ihren Sport seit nunmehr 25 Jahren und ist heute mit 59 Kilogramm in der mittleren Gewichtsklasse eingeteilt. Sie ist achtfache Europameisterin in den Bereichen Elite, Team, U21 und Junioren, vierfache Vizeeuropameisterin, belegte dritte Plätze an Weltmeisterschaften sowie bei den European Games und holte sich bei den Sommerspielen 2021 in Tokio mit dem 5. Rang ein olympisches Diplom. Zudem war sie damals Fahnenträgerin beim Einmarsch der Schweizer Delegation an der Eröffnungsfeier. Inzwischen hat sie im November 2022 zusammen mit ihrem Partner und Trainer, der für sie auf seine eigene Karriere verzichtete, eine eigene Karateschule eröffnet.

Hier betreuen die beiden momentan rund 45 Kinder und Jugendliche im Alter von drei bis zwölf Jahren, sind aber auch für Erwachsene offen. Ein Video zeigte die nur mit eisernem Willen zu bewältigenden Vorbereitungen auf die drei Minuten dauernden Kämpfe sowie die Wegstrecken, die sie beim Ausheilen von Verletzungen zurücklegen musste. «Immer wieder aufstehen und durchhalten», lautet Elena Quiricis Motto. Zum Schluss hielt die Aargauer Sportlerin des Jahres 2019 fest, dass sie ihre Karriere weiterführen wolle, denn es warten zum Beispiel die European Games und die Weltmeisterschaft auf sie, an denen sie punkten möchte. In ihrer als «Randsport» geltenden Aktivität ist sie auf Sponsoren angewiesen. Aber immerhin durfte sie die achtzehn Wochen dauernde Spitzensportrekrutenschule der Armee absolvieren, was gemäss ihren Aussagen viel gebracht hat. Die Bevölkerung wird am Brugger Jugendfest vom 6. Juli Gelegenheit haben, die sympathische Sportlerin von einer anderen Seite kennenzulernen. Elena Quirici freut sich darauf, in ihrer Morgenfeierrede vor einem grossen einheimischen Publikum ihre Erfahrungen und Erlebnisse weitergeben zu können.