Rechnungsabschluss lässt Investitionen zu

Noch nie kamen so wenig Leute an die Sommergmeind. Grund war wohl eher der schöne Sommerabend als der gute Rechnungsabschluss.
Gebiet Geelig: Die Grubenstrasse muss trotz 30er-Zone nach Ansiedlung vieler Geschäfte verbreitert werden. (Bild: pg)

Nur 63 der 3347 Stimmberechtigten fanden am Donnerstag, 15. Juni, den Weg in die Mehrzweckhalle Brühl. Gemeindeammann Fabian Keller machte sich zügig an die Abarbeitung der Geschäfte. Die Rechnung 2022 der Einwohnergemeinde schliesst mit einem Ertragsüberschuss von 7,353 Millionen Franken ab. Gegenüber dem Budget kann ein Mehrertrag von 6,492 Millionen Franken verbucht werden. Im Berichtsjahr wurden Investitionen in Höhe von 2,3 Millionen Franken getätigt, und die Mehreinnahmen an Steuern schlagen mit 1,58 Millionen Franken zu Buche. Das Nettovermögen der Gemeinde wird auf 10 Millionen Franken beziffert.

Grubenstrasse wird verbreitert
Die Strassenerschliessung des Gebiets Geelig muss nach der Ansiedlung verschiedener Geschäfte mittlerweile als unzureichend bezeichnet werden. Das ist ausserdem einem Entscheid des Regierungsrats und des Verwaltungsgerichts aus den Jahren 2019 und 2020 zu entnehmen. Im Zusammenhang mit dem Neubau der Autogarage Emmenegger AG soll die Grubenstrasse von 5,5 Metern auf 6,2 Meter verbreitert werden. «Dieser 110 Meter lange Strassenabschnitt liegt in der 30er-Zone und wird verbreitert. Da er aber auch als Schulweg dient, muss er aus Sicherheitsgründen beidseitig mit einem Fussweg versehen sein», so Ressortvorsteherin Giovanna Miceli bei der Vorstellung des Projekts.

In absehbarer Zeit soll die Kantonsstrasse nach Vogelsang saniert werden, und Miceli hielt fest, dass die Strasse Hornblick in den nächsten Jahren ebenfalls ausgebaut werden müsse. Der neu zu erstellende Gehweg wird durch einen Grünstreifen von der Strasse getrennt. Gleichzeitig werden die Werke ihre Leitungen einbringen. Mit einer Gegenstimme fand der Kredit über 575 000 Franken Zustimmung.

Nach rund zehn Jahren findet der ­Gemeinderat, es sei an der Zeit, die aktuelle Gemeindeordnung einer Än­derung zu unterziehen und vorab im Bereich des Liegenschaftenhandels anzupassen. «Das, zumal dem Gemeinderat alle Befugnisse zustehen, die nicht durch Vorschriften des Bundes, des Kantons oder der Gemeinde einem anderen Organ übertragen sind», so Gemeindeammann Keller.

Die einstimmig genehmigten Änderungen, über die am 22. Oktober noch an der Urne abgestimmt wird, beinhalten die Erhöhung der Kompetenzsummen sowohl beim Erwerb von Grundstücken und Liegenschaftenhandel als auch bei Veräusserungen sowie bei Tauschzahlungen. Neu ­wurden die Begründung von Bau­rechten zu einem Baurechtszins bis maximal 30 000 Franken pro Jahr sowie die Einräumung von Baurechten für Kleinbauten an Dritte aufgenommen.

Vorletzte Gmeind für Gloor
Es war nicht, wie in einigen Medien angekündigt, die letzte, sondern die zweitletzte Gemeindeversammlung für den langjährigen Gemeindeschreiber Stefan Gloor. «Nachdem sich seine Nachfolgerin Fabienne ­Fischer entschieden hatte, bis zum Jahresende in Turgi zu bleiben, erklärte sich Stefan Gloor spontan bereit, seine vorzeitige Pensionierung zu verschieben, um erst anlässlich seiner 69. Gemeindeversammlung am 30. November verabschiedet zu werden», klärte Fabian Keller auf.