«Als Kadett früh aufzustehen, war eine Ehre»

Das Jugendfest verbindet Generationen. Worauf freuen sich die Teilnehmenden? Anica, Anna, Bianca, Kleo, Leonie und Lotta haben sich umgehört.

Dario, 10, vierte Klasse, Schulhaus Stapfer

«Wie oft ich schon am Jugendfest war? – Hm, ich glaube, mittlerweile vier Mal. Mein Highlight sind die Bahnen und die Spiele. Mein Favorit ist die Putschautobahn, sie ist definitiv am coolsten. Sehr toll finde ich das Seifenkistenrennen in der Altstadt. Ich erinnere mich noch gut an das letzte Mal. Auf das diesjährige Jugendfest freue ich mich wieder sehr, weil es sicher spassige Spiele in der Altstadt gibt. Meistens gehe ich mit Kollegen, aber manchmal auch allein an den Plauschnachmittag. Ehrlich gesagt, weiss ich nicht, was wir für den diesjährigen Rutenzug in der Schule genau vorbereiten. Ah, jetzt kommt es mir wieder in den Sinn: Wir machen die Dekorationen für den Umzug.»

Paula, 10, vierte Klasse, Schulhaus Stapfer

«Dieses Jahr nehme ich bereits zum fünften Mal am Jugendfest teil. Ich weiss jetzt schon, was ich anziehe: natürlich ein weisses Kleid. Am allerliebsten mag ich den Umzug, denn da sind alle Leute glücklich und lachen zusammen. Gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen gehe ich an den Plauschnachmittag. Welches meine Lieblingsbahn ist? Das kann ich gar nicht sagen, ich finde einfach alle so cool. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, als letztes Jahr am Zapfenstreich die Ballone abgelassen wurden: Das war wirklich ein einmaliger Moment. Ich werde das Jugendfest in vollen Zügen geniessen und mich sicher noch lang
daran erinnern.»

Daniela Winterhofen, 53, Lehrperson, Bezirksschule Brugg

«Ich ging in Bözberg in die Primarschule und hatte jeweils am Donnerstagmorgen frei, um zum Rutenzug zu gehen. In der Bez nahm ich viermal am Jugendfest teil, und seit ich hier als Lehrerin arbeite, bin ich natürlich jedes Jahr dabei. Ich freue mich immer auf das Jugendfest. Ich laufe – im Gegensatz zu vielen anderen – gern am Umzug mit. Es ist eine tolle Möglichkeit, Gesichter zu sehen, die man fast vergessen hat. Als Lehrperson ist das Fest auch streng. Bis abends um 21.45 Uhr muss man aufpassen, dass die Schülerinnen und Schüler keinen Blödsinn treiben. Die Reden an der Morgenfeier ­werden kürzer und unterhaltsamer – früher waren sie oft lang und schwerfällig. Viele denken, ich könne – da ich aus einer Gärtnerfamilie komme – ­sicher gut kränzen. Das ist aber nicht der Fall. ­Während der Büscheliwoche laufe ich deshalb lieber herum und schaue, ob alles richtig gemacht wird. Früher ist man nach dem ‹Tüschle› wirklich miteinander gegangen, heute ist das eher freundschaftlich gemeint. Während meiner Bezzeit habe ich selbst einmal ‹tüschlet›. Ich mag die Beizlikultur in der Hofstatt und auf der Schützenmatt. Dort treffe ich auf viele Freunde von früher. Das Jugendfest ist sehr wertvoll für die Stadt Brugg: ein generationsverbindender, freudvoller Event.»

Heinz Trachsel, 78, Brugg 

«Ich bin in einer jugendfestbegeisterten Familie ­aufgewachsen. Noch immer liebe ich das Fest, es bewegt mich gerade ein wenig, wenn ich darüber nachdenke. Die Kadetten sind meine lebhafteste ­Erinnerung an den Rutenzug. Es war eine Ehre, als Kadett frühmorgens aufzustehen, um das ‹Mies› zu suchen, aus dem dann die Kränze gemacht wurden. Auch der ‹Jugendfestschatz› hat uns damals sehr beschäftigt. Der Nachmittag, an dem wir mit unserem Schatz tanzten, hatte eine so schöne Atmosphäre: Das wünsche ich der heutigen Jugend ebenfalls. Früher lernten wir vor dem Fest Paartänze. So konnten wir die Mädchen stolz zum Tanz auffordern. Die Kurse haben mir fürs ganze Leben geholfen: Diese Bewegungsabläufe gehen einem nie mehr aus den Beinen. Ganz allgemein habe ich das Jugendfest früher als viel familiärer empfunden. Vor dem ‹Tüschle› haben die Knaben, darunter mein Bruder und ich, den Eichenzweig waghalsig von den höchsten Ästen geholt. Von den Mädchen bekamen wir einen Granatanstecker, den wir am nächsten Tag stolz auf dem Hut trugen, damit jeder ihn sehen konnte. Auch heute geniesse ich das Jugendfest sehr. Es ist toll, all die Freundinnen und Freunde aus alten Zeiten wiederzusehen. Ich bin froh, dass ich in Brugg aufgewachsen und mit der schönen Tradition des ­Jugendfests gross geworden bin.»