«Wir putzen auch die Kanonen»

Der Werkdienst trägt viel zum Gelingen des Jugendfests bei. Die Vorarbeiten haben längst begonnen.
Schön geordnet: Werkhofleiter Jonas Stucki vor den Seilen für die Kränze. (Bild: aru)

Werkhofleiter Jonas Stucki ist seit geraumer Zeit im Jugendfestmodus. Schon Tage vor der grossen Feier wollen Holzbühnen aufgestellt, Blumenbeete gejätet und Bestellungen in die Wege geleitet sein. Beim Brugger Werkdienst kommen rund ums Fest alle Fäden zusammen. «Ob Feuerwehr, Forst, Regionalpolizei, Schulen oder die Stadt: Wir haben schlicht mit allen zu tun», sagt Stucki und wirkt zwei Wochen vor dem Fest auffällig gelassen. «Ich habe tolle Mitarbeitende, viel Erfahrung und eine aktuelle Excelliste», sagt der Leiter Werkdienst und lacht. «So kann nichts schiefgehen.»

Kooperation mit Gemeinden
Damit am Jugendfest alles klappt, ist der Werkhof auf die Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden angewiesen. Lenzburg, das eine Woche später feiert, hilft mit Festbankgarnituren aus, ebenso die Gemeinde Windisch. «Das alles könnten wir nicht allein stemmen», sagt Stucki. Insgesamt 700 Stühle, 350 Bänke und 112 Tische sind nötig, um von der Morgenfeier bis zum Behördenzobig alles im Griff zu haben. Doch die Festbühnen, von denen viele bereits aufgestellt sind, und das Mobiliar sind das eine. Das andere sind die zahlreichen zusätzlichen Tätigkeiten, unter anderem die Sicherstellung der Verpflegung für die Unterstufenschülerinnen und -schüler während der Spiele – mit Hotdogs, Nussgipfeln, Senf, Mayonnaise, Ketchup, Servietten und Geschirr – und der Aufbau der Spiele auf der Schützenmatt und in der Altstadt, mit Sonnenschirmen und Strom. «Es gibt in der Tat einiges zu tun», sagt Stucki schmunzelnd. Trotz aller Details, die beachtet werden müssen, ist der Leiter Werkdienst nicht aus der Ruhe zu bringen. Schliesslich macht er das alles nicht zum ersten Mal. «Das ist alles halb so schlimm», sagt Stucki. «Vieles ist dokumentiert und muss einfach abgehakt werden.»

Bei der Führung durchs imposante Lager am Friedhofweg 5 in Brugg zeigt Jonas Stucki, was im Hintergrund alles schlummert: Die Fahnen sind schön aufgerollt, die Seile für die Kränze fein säuberlich geordnet, die Schnüre zum Kränzen, die Kranz-unter- und überbauten fürs Rednerpult an der Morgenfeier und die Altstadtbrunnen sowie die Halterungen für die Lampions beim Heimzug sind gerichtet. «Da der Heimzug letztes Jahr ausfiel, musste ich keine Kerzen nachbestellen», schmunzelt Stucki.

Drehscheibe Werkdienst
Beim Aufhängen der Kränze kann der Werkdienst auf die Infrastruktur und das Know-how der Feuerwehr zählen. «Sie haben die Leitern, und sie wissen genau, was wo hängen soll», sagt Stucki und zeigt den Ordner mit der detaillierten Dokumentation der Kränze nach Standort. Nebst der Feuerwehr wirken am Jugendfest zahlreiche Instanzen mit. Drehscheibe aber ist der Werkdienst, der alle Aktivitäten koordiniert. Die Blumenbeete arrangieren, die WCs putzen, die Bühnen aufbauen, gemeinsam mit dem Forst das Material für die Kränze bereitstellen: Das alles obliegt der Leitung von Stucki. «Ich mag diese Zusammenarbeit mit so vielen Instanzen», sagt der Leiter Werkdienst. «Wir unterstützen einander, wo wir können.»

Kanonen putzen für Tagwacht
Nach den vielen Vorarbeiten beginnt in der Büscheliwoche für Jonas Stucki und seine Mitarbeitenden der Endspurt. Die Kanonen, die für die Tagwacht auf dem Hexenplatz verwendet werden, wurden einige Tage vorher aus dem Stadtmuseum zum Werkdienst transportiert und dort geputzt, bevor sie am Donnerstagmorgen zum Einsatz kommen. «Um 5.30 Uhr werden sie hier abgeholt, damit sie pünktlich um 6 Uhr auf dem Hexenplatz bereit stehen», erzählt Stucki stolz. Auch das Feuerwerk am Jugendfestabend obliegt seiner Koordination. Einer seiner Mitarbeiter mit Spezialausbildung unterstützt die Profis der Feuerwerkequipe mit Dachlatten, Nägeln und Strom. Auch die Böllerschüsse – mit Ausnahme vom Donnerstagmorgen – werden von der Schacheninsel aus getätigt.

Für den Werkdienst ist nach dem Feuerwerk am Donnerstagabend keineswegs Schluss. «Am Freitagmorgen nach dem Fest treffen wir uns wie immer um 7 Uhr beim Werkhof», erzählt Stucki. Dann gelte es, die intensivsten Tage des Jahres zu einem guten Abschluss zu bringen. «In kurzer Zeit muss sehr viel gemanagt werden», sagt der Leiter Werkdienst. Die Kasernenturnhalle müsse fürs Militär freigegeben, das Mobiliar für die Lenzburger bereitgestellt und die WCs abgeholt werden. «Es sind in der Tat sehr viele Details zu berücksichtigen», betont Stucki. «Dabei hilft mir das Wissen der langjährigen Mitarbeitenden.» Auf sie könne er bauen, und sie unterstützten ihn mit wertvollen Inputs.

Im Werkhof lagern die vielen Halter für die Lampions am Heimzug. (Bild: aru)

Wertschätzung für Werkdienst
Damit der Werkdienst das alles bewältigen kann, wird eine Feriensperre verhängt. Sie betrifft die zwei Wochen vor, die Woche während und die Woche nach dem Jugendfest. «Das war noch nie ein Problem», sagt Stucki. «Alle unsere Mitarbeitenden sind daran interessiert, dass vor, während und nach dem Jugendfest alles einwandfrei funktioniert.» Schliesslich würde während dieser Wochen die Arbeit des Werkdiensts auch mehr wahrgenommen als üblicherweise. «Unsere Mitarbeitenden erhalten rund ums Jugendfest zum Glück sehr viel Wertschätzung.»