Hotspots Bahnhof und Neumarkt

Das Gebiet um den Bahnhof und der Neumarktplatz sind Durchgangs- wie Aufenthaltsorte. An Hotspots zeigt die Polizei verstärkte Präsenz.
Mehrere tausend Personen bewegen sich an einem Werktag am Bahnhof Brugg und dem Neumarktplatz. (Bild: cd)

Vor zwei Wochen brachen Unbekannte in der Nacht vom 11. auf den 12. Juli vorwiegend auf dem oberen und unteren Parkplatz der Schützenmatt sowie in der Vorstadt und beim Eisi insgesamt 16 Autos auf und verstreuten die entwendeten Gegenstände auf dem umliegenden Gelände; gestohlen wurde dabei praktisch nichts. In der gleichen Nacht gab es in einer Brugger Apotheke einen Einbruchsversuch. Am 18. Juli verzeichnete die ­Migros Neumarkt nach ähnlichen ­Vorfällen im Mai erneut einen Einbruch. Die Regionalpolizei (Repol) Brugg konnte innert kurzer Zeit drei Personen anhalten und der Kantonspolizei zur weiteren Abklärung zuführen. Diese kann in keinem der Fälle Auskunft geben oder eine Kausalität ­zwischen den einzelnen Delikten bestätigen, wie auch Patrik Lehmann, Polizeichef-Stellvertreter I der Regionalpolizei Brugg, auf Anfrage erklärt: «Ob ein Zusammenhang zwischen den Aufbrüchen der Personenwagen und den Einbrüchen in der Migros Neumarkt besteht, ist offen.» Die Abklärungen liegen im Kompetenzbereich der Kantonspolizei.

Im Raum rund um den Bahnhof Brugg-Windisch, in der Bahnhofsunterführung «Mausloch» sowie am Neumarktplatz liegen sogenannte Hotspots. Das sind Brennpunkte, an denen die Polizei verstärkte Präsenz zeigt, Personenkontrollen durchführt oder als repressive Massnahmen Delikte verzeigt und Wegweisungen anordnen kann. Sowohl die Kantonspolizei Aargau als auch die Repol Brugg richten den Fokus auf die erhöhten Sicherheitsanforderungen am hochfrequentierten Bahnhof. «Wir wissen um die Hotspots im Raum Neumarkt, Bahnhof und Campus, und auch die politischen Instanzen sind sich der Thematik bewusst», versichert Lehmann.

Kostenteilung für City Patrouille
Bei den Patrouillen und Kontrollen setzt die Regionalpolizei als sogenannte fortlaufende Massnahme seit November 2020 auf die Zusammenarbeit mit dem privaten Sicherheitsdienst Alpha Security. Am Projekt City Patrouille beteiligen sich nebst den Gemeinden Brugg und Windisch insgesamt acht Partner, darunter die Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) und verschiedene Grundeigentümer, wovon jeder einen monatlichen Betrag von 900 Franken an die Gesamtkosten von jährlich 86 400 Franken leistet.

Verstärkte Kontrollen
Die Häufigkeit und Kontrollintensität an den bekannten Hotspots sowie in den Parkhäusern Eisi und Neumarkt seien in den vergangenen Jahren sowohl in präventiver als auch in repressiver Hinsicht verstärkt worden, sagt Lehmann. «Die Mitarbeitenden der City Patrouille zeigen Präsenz und führen regelmässig Kontrollen durch.» Dabei seien die Kompetenzen zwischen der Repol und jenen des privaten Sicherheitsdienstes klar abgegrenzt. «Die niederschwelligen Kontrollen und Sicherheitspatrouillen werden von der City Patrouille ausgeführt. Die Repol wird bei hochschwelligen Situationen aktiv, wenn beispielsweise Gewalt ins Spiel kommt.» Ausserdem gehöre auch die operative Tätigkeit sowie die Koordination mit den Abteilungen der Sozialarbeitenden in Brugg und Windisch zur Aufgabe der Repol.

In einem zweischichtigen Einsatzsystem sei die Repol 24 Stunden im ­Einsatz. Gerade nach den jüngsten Vorfällen, wie den aufgebrochenen Autos und den Einbrüchen am Neumarktplatz, achte man dabei besonders auf bestimmte Anzeichen. Hotspots können sich jedoch örtlich verlagern, wie kürzlich in die Region am Mülimattsteg. «Deshalb sind wir auf Meldungen und Beobachtungen aus der Bevölkerung angewiesen», ­betont der stellvertretende Polizeichef.