In der Freizeitwerkstatt duftet es nach Holz. Auf dem Tisch liegen verschiedene Stücke: Zeder, Kirschbaum, Ulme, Nussbaum – und zu allen kann Bruno Huber eine Geschichte erzählen. Beispielsweise zur Arve, die der gelernte Möbelschreiner in seiner Zeit in einer Werkstatt im Bündnerland bearbeitet hat. «Der Geruch beruhigt mich.» Oder zum Kirschbaumholz, aus dem er einst fürs Heimatwerk in Zürich anspruchsvolle, verzinkte Objekte hergestellt hat. Und dann ist da das dunkelbraune Stück Nussbaum, von dem Huber schwärmt: «Ein Schweizer Produkt – mit einer einzigartigen Farbe.»
Unterstützung bei der Umsetzung
Der 76-jährige Brugger gehört neu zum Team der Freizeitwerkstatt und gibt im Oktober und November zwei Kurse zum Thema «Was macht man mit Holz?». Vermittelt werden die Theorie des Holzaufbaus sowie die Eigenschaften und Inhaltsstoffe der verschiedenen Hölzer. Dazu werden unterschiedliche Verarbeitungsmethoden erklärt. «Der Kurs soll fürs Holz begeistern und zum Arbeiten mit dem Werkstoff animieren», sagt Huber, der bereits vor 50 Jahren in der damaligen Freizeitwerkstatt in Brugg Kurse gegeben und auch am Paul-Scherrer-Instiut in Villigen noch lang nach der Pension eine Werkstatt geleitet hat. Ihm sei beim Werken mit Holz wichtig, dass die Leute ihre eigenen Ideen entwickelten, sagt der Fachmann. «Dabei gilt es, die eigenen Grenzen richtig einzuschätzen, sodass am Ende Aufwand und Ertrag stimmen und ein Projekt auch zu bewältigen ist», gibt er zu bedenken. Deshalb kann er sich gut vorstellen, nach dem Kurs beratend zu unterstützen und das ein oder andere Werk bei der Umsetzung zu begleiten.
Schon jetzt können sich Holzbegeisterte am Donnerstagabend von 18 bis 20.30 Uhr bei Christian Kosinar in der Freizeitwerkstatt ihren Holzarbeiten widmen. «Gerade für das Reparieren und das Restaurieren sind wir hier sehr gut ausgestattet», sagt der Leiter der Holzwerkstatt. Er habe viel Erfahrung, sei aber bei grösseren Projekten oft überfragt, sagt Kosinar. Da komme ihm die fachkundige Unterstützung von Möbelschreiner Huber entgegen. «Oft haben die Leute ein tolles Objekt im Kopf, das sie selbst herstellen wollen», erzählt er. «Dass es aber komplex ist und seine Zeit braucht, bis es dann in der Stube steht, ist vielen nicht bewusst.»
«Der Geruch weckt Erinnerungen»
Die beiden Mitarbeitenden der Freizeitwerkstatt wollen den Kurs- und Werkstattbesuchenden mit auf den Weg geben, dass die Arbeit mit Holz eine sinnliche Erfahrung ist. «Es ist ein Naturprodukt, das atmet», sagt Christian Kosinar. «Man fühlt sich damit einfach wohl.» Das sieht Bruno Huber ebenfalls so. «Holzarten fühlen sich unterschiedlich an», ergänzt er. «Ihr Geruch weckt oft Erinnerungen – zum Beispiel an eine Wanderung im Wald oder an die Schulzeit, in der man am Bleistift gekaut hat.»
Der Kurs «Was macht man mit Holz?» findet in der Freizeitwerkstatt Brugg an zwei verschiedenen Daten statt: am Montag, 23. Oktober, und am Dienstag, 21. November, jeweils von 19 bis 21 Uhr. Anmelden kann man sich bis 16. Oktober beziehungsweise 14. November über fzw-brugg.org, wo weitere Details zum neuen Angebot zu erfahren sind.