Mit Dillier in den «Movember»

Ende Monat ist Profiradfahrer Silvan Dillier gleich mit zwei Anlässen in «seiner» Region aktiv: dem Alperose Quer und dem Movember Charity Ride.
Radprofi Silvan Dillier bei der Probefahrt für den Movember Charity Ride. (Bild: mpm)

Am Grill ist Silvan Dillier offensichtlich in seinem Element. Entspannt wendet er die Hamburger auf dem Rost vor dem Zimberihof in Baldingen, der Speck verbreitet einen wunderbaren Duft. Der 33-jährige Profiradsportler ist ­soeben von einer Ausfahrt mit Freunden und Kollegen zurückgekehrt. «Unsere Region mit den hügeligen Landschaften, Tälern, Flüssen und kleinen Seen ist sehr schön», schwärmt der Schneisinger, der international erfolgreich ist und seit 2021 für den belgischen Rennstall Alpecin-Deceuninck fährt. «Ich gehe gern weg und reise gern an Radrennen», gibt er zu, «aber ich komme auch immer sehr gern wieder zurück nach Schneisingen.» Denn hier ist er aufgewachsen, hier wohnen seine Eltern, und der Rest der Familie ist ebenfalls in der Nähe. Und, wohl am wichtigsten: Hier wohnt er zusammen mit seiner Frau und seinen beiden Kindern. «Die Familie ist die Basis, zu der ich immer wieder zurückkehren kann», hält Dillier fest.

Silvan Dillier mit Schnauz
An diesem sonnigen Morgen ist er zusammen mit drei lokalen Guides eine Strecke für den Movember Charity Ride vom Samstag, 28. Oktober, Probe gefahren. Die Stiftung Movember ist eine Wohltätigkeitsorganisation, die sich für Männergesundheit einsetzt: Prostatakrebs, Hodenkrebs, psychische Gesundheit sowie schlechte ­Bewegungsgewohnheiten sind nur einige Themen, welche die Stiftung in inzwischen 1250 weltweit durchgeführten Projekten angeht.

Der Name ist ein Wortspiel: Während des Monats November soll es Movement geben, also Bewegung und Gruppenprojekte. Das Markenzeichen der Bewegung ist der Moustache, der «Mo»: der Schnurrbart. Lässt sich Silvan Dillier einen wachsen? «Ja», sagt er lachend, «wahrscheinlich schon.» Dieses Jahr findet zudem eine Zusammenarbeit mit Pink Ribbon statt, der Organisation, die sich gegen Brustkrebs und für Frauengesundheit starkmacht. «Ich finde das wirklich toll und hoffe, dass uns auch viele Frauen bei der Ausfahrt begleiten werden», sagt der Radprofi.

Beim Movember Charity Ride sammelt der mehrfache Schweizer Meister Ende Oktober auf dem Zimberihof in Baldingen (im Bild Dominik Zimberi) Spenden für die Gesundheit von Frauen und Männern – mit einer Ausfahrt und gemütlichem Beisammensein am Grill. (Bild: mpm)

Gesellschaft und Hofkulinarik
Beim Movember Charity Ride stehen die Freude an der Bewegung auf dem Rad zusammen mit tollen Menschen sowie die feine Hofkulinarik des Zimberihofs im Vordergrund. «Es ist wirklich eine gemütliche Ausfahrt», versichert Silvan Dillier, «mitfahren kann jeder und jede mit einem Gravelbike, Mountainbike oder E-Bike, bloss offroad-tauglich sollte es sein.» Die Teilnehmenden werden in verschiedene Niveaus eingeteilt – von Anfängern bis zu Fortgeschrittenen. «Wir teilen uns in Gruppen auf, und jede Gruppe wird von einem lokalen Guide geführt.»

Der Startbeitrag von 100 Franken kommt der Stiftung Movember sowie Pink Ribbon Schweiz zugute. Er beinhaltet einen Willkommenskaffee mit Gipfeli und ein Mittagessen mit einem «Movembeer» sowie einem Hamburger aus der Angus-Rinder-Zucht des Zimberihofs. «Mein Kollege Manuel Voit und Dominik Binder vom Zim­berihof engagieren sich seit Jahren für Movember Baden, primär in der Gastronomie», erzählt der Sportler. «Eines Tages kam Manuel Voit auf mich zu und fragte, ob wir zusammen einen Sportevent kreieren könnten, um Geld zu sammeln. Und so ist vor drei Jahren der Movember-Charity-Event entstanden.»

Aber nicht nur am 28. Oktober ist Silvan Dillier in seiner Heimat im ­Einsatz. Am kommenden Sonntag, 22. Oktober, findet in Schneisingen das ­Alperose Quer des VC Alperose Schneisingen statt. Es bietet eine Vielzahl von Teilnahmekategorien. «Mein Vater Kari ist Präsident des ­Organisationskomitees, und ich versuche einerseits, beim Eliterennen die Runden so schnell wie möglich zu absolvieren, und helfe andererseits bei den Kinderrennen mit, indem ich das Feld anführe», führt Dillier aus.

Lernen fürs Leben
Aus seiner Sicht ist es essenziell, dass Kinder viel draussen sind und sich bewegen – Kinderrennen wie beim Alperose Quer seien hierfür sehr gut geeignet, findet er. «Die meisten Kinder haben viel Spass und kommen mit einem riesengrossen Smile ins Ziel. Andere sind vielleicht enttäuscht – aber auch das ist eine wichtige Lernübung fürs Leben», ist er überzeugt.

Obwohl Silvan Dillier inzwischen zum älteren Drittel des Rennzirkus gehört, fühlt er sich dort nach wie vor sehr wohl. Mit seiner Cycling-Event-­Serie «Dillier Classics» baut er sich für die Zukunft eine Plattform auf, die es ihm ermöglicht, den Menschen den Spass am Radfahren zu vermitteln. Dass er inzwischen zweifacher Vater sei, habe nichts geändert: «Ich bin noch nie ein unnötiges Risiko ein­gegangen. Und wenn man eine Abfahrt hinunterfährt, ist man immer zu 100 Prozent bei der Fahrt.»

Seine Kinder realisieren wohl noch gar nicht, dass er einen «speziellen» Job habe. Manchmal würden sie bei den Grosseltern daheim die Rennen schauen und versuchen, ihn im Feld zu entdecken: «Aber richtig cool finden sie vor allem, wenn sie bei der Tour de France oder bei der Tour de Suisse in den Teambus schauen dürfen.»

Alperose Quer: Sonntag, 22. Oktober,
Schneisingen, vca-schneisingen.ch
Movember: Samstag, 28. Oktober
Baldingen, silvandillier.ch