Tage des Zämesii in «Wirenwile»

Während dreier Festtage feiert Freienwil nächstes Jahr seine erste urkundliche Erwähnung und das 125-jährige Bestehen des Männerchors.
Das OK des Dorffests im Saal des «Weissen Winds». Von links: Martin von Ehrenberg, Urs Vogt, Patricia Erb, Franz Burger, Markus Vogt, Corina Bernhard, Stefan Näf, Prisca Hubschmid, Othmar Suter und Werner Suter. (Bild: bkr)

Feste feiern, wie sie fallen. Das wollte Freienwil 2022 tun und die älteste Urkunde feiern, in der die Gemeinde Erwähnung findet. Exakt 775 Jahre war es her, dass Papst Innozenz IV. dem 20 Jahre zuvor gegründeten Kloster Wettingen seinen Schutz und seine Besitzungen garantierte – unter ihnen «Wirenwile», das heutige Freienwil. Die Coronapandemie liess die Pläne vorerst in die Schublade wandern, nun sollen sie nächstes Jahr in bearbeiteter Form als 777-Jahr-Feier umgesetzt werden.

«Wir starten am traditionellen Neujahrsapéro der Gemeinde mit dem Verkauf des Festpins», sagt Gemeindeammann Othmar Suter in seiner Funktion als Vizepräsident des Organisationskomitees (OK). Und OK-Präsident Markus Vogt ergänzt: «Diese Pins – sie kosten zehn Franken – sind mit Nummern versehen, die am Festsonntag im Rahmen einer Tombola gezogen werden.» Festsonntag ist der 1. September 2024 und Feststart unter dem Motto «zäme sii» am Freitag, 30. August 2024.

Der Festpin zum Jubiläum. (Bild:zVg)

Jahr der Dorffeste
2024 wird im Bezirk Baden zu einem Jahr der Dorffeste. So feiern Spreitenbach (900 Jahre), Birmenstorf, Killwangen, Remetschwil sowie Gebenstorf, das ebenfalls auf 777 Jahre urkundliche Erwähnung zurückblicken darf. Das irritiert oder verunsichert das aus zehn Personen bestehende OK nicht – man hat Erfahrung und weiss, was die Dorfgemeinschaft leisten kann und wie gern sie Feste feiert. Unvergessen ist die Feier zu 500 Jahren Freiheit im Jahr 2007. In Erinnerung an den Loskauf der Gemeinde aus der Herrschaft Badens wurde sogar eigens ein Musical geschrieben und aufgeführt. So etwas gibt es 2024 nicht – dafür zwei Zirkusvorstellungen. «Der Zirkus Luna übt mit den Schülerinnen und Schülern in der Festwoche eine Show ein, die zweimal zur Aufführung gelangt», sagt Vogt. Daneben sorgen am Freitag- und Samstagabend verschiedene Bands für Unterhaltung auf der Festbühne.

Festbeizen und viele Highlights
Ein Höhepunkt des Samstags ist die Jubiläumsfeier des Männerchors, der 125 Jahre alt wird, was selbstverständlich mit einem Konzert verbunden ist. Für die Kinder gibt es ein Spiel- und Spassprogramm und bereits vor den Sommerferien im Rahmen des Jubiläums einen Sportanlass. In der Festmeile – der Schulstrasse – richten sieben Vereine sieben Beizen ein. Sieben? Othmar Suter sagt schmunzelnd: «Diese Zahl ist dem Zufall geschuldet.» Der Sonntagmorgen wird mit einem Festakt und einer Jodlermesse begangen. Als Gäste werden Regierungsrat Dieter Egli, Ständerat Thierry Burkart und die Frauen und Herren Gemeindeammann der Nachbarkommunen erwartet. Als zusätzliches Highlight wird der schlauste Freienwiler oder die schlauste Freienwilerin gekürt. Dazu Vogt: «Wir werden den Einwohnerinnen und Einwohnern in den kommenden Ausgaben des Dorfmitteilungsblatts Fragen stellen und die für den Wettbewerb eingereichten Antworten auswerten.»

Das Festbudget beträgt 50 000 Franken. 20 000 Franken stammen aus dem Fonds förs Dorf, je 10 000 Franken aus dem Kulturfonds, von der Ortsbürgergemeinde und aus Beiträgen von Sponsoren.