Inzwischen müssten die jubelnden Stimmen in den Quartieren rund um den geplanten Bau von McDonald’s verstummt sein. Noch vor einem Monat herrschte dort grosse Freude, nachdem der Gemeinderat an seiner Sitzung vom 20. Februar das Baugesuch von McDonald’s abgewiesen hatte. Man sei erleichtert und froh, dass der Gemeinderat hinter der Bevölkerung stehe, sagte ein Anwohner gegenüber dieser Zeitung. Wie damals befürchtet wurde, war damit noch nicht das letzte Wort gesprochen: McDonald’s will den Sachverhalt vom Regierungsrat des Kantons Aargau überprüfen lassen.
Abweisung überraschte
«Die Abweisung des Baugesuchs kam überraschend. Vorgängig wurde bestätigt, dass der geplante Betrieb zonenkonform ist», schreibt McDonald’s in einer Mitteilung. Die Abweisung sei eingehend geprüft worden. Dabei sei man zu dem Schluss gekommen, Beschwerde gegen den Entscheid des Gemeinderats zu führen. «Wir sind nach wie vor der Meinung, dass das Projekt bewilligungsfähig ist», heisst es weiter.
Das amerikanische Gastrounternehmen betreibt 179 Restaurants in der Schweiz. «Wir klären mit den Behörden vor der Baueingabe die Verkehrs- und die Lärmsituation sowie die Zonenkonformität umfassend ab.» Zudem bespreche McDonald’s das Projekt inklusive des erprobten Anti-Littering-Konzepts mit der entsprechenden Gemeinde – so auch in Würenlingen.
Ein Restaurant sei kein stark störender Betrieb in einer Wohn- und Arbeitszone, ist weiter zu lesen. Durch den geplanten Wohn- und Gewerberaum im Strassenspickel zwischen Döttinger- und Siggenthalerstrasse falle nur wenig Mehrverkehr an. «Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Mehrheit der Gäste auf ihrem Arbeits- und Einkaufsweg das Restaurant passiert und sich spontan für einen Besuch im McDonaldʼs entscheidet.» McDonaldʼs eröffnet pro Jahr vier bis sechs neue Restaurants in der Schweiz. Das geplante in Würenlingen soll von selbstständigen Unternehmerinnen und Unternehmern im Lizenzverhältnis geführt werden. Jedes Restaurant schafft laut Angaben von McDonald’s rund 40 Arbeitsplätze und Aufträge für die einheimische Wirtschaft, weil «87 Prozent der Zutaten von Schweizer Partnern stammen».
Ammann nimmt Stellung
«Im vorliegenden Fall war wohl die Erwartung der Bauherrschaft abweichend von den Schlüssen, die nach der ordentlichen Beurteilung durch die Baukommission und den Gemeinderat gezogen wurden», nimmt Patrick Zimmermann Stellung zu den Vorwürfen. Bei grossen oder komplexen Projekten sei es üblich, dass Bauherrschaften Vorabklärungen bei Gemeinde und Kanton treffen würden. Das könne man sich so vorstellen, dass Fragen beantwortet und Empfehlungen diskutiert würden, fügt der Gemeindeammann von Würenlingen an. Und: «Es ist in keiner Weise so, dass in dieser Phase irgendetwas bestätigt werden könnte oder Zugeständnisse gemacht werden könnten.»