Epochales Gowenstein

Coronabedingt fiel das letzte Jugendfest ins Wasser. Nach langen acht Jahren Wartezeit fand das dreitägige Fest vom 31. Mai bis zum 2. Juni endlich wieder statt.
Eindruck vom Umzug des Jugendfests 2024 in Auenstein. (Bild: Gina Carenzi)

Das Festfieber grassierte im prächtig und festlich geschmückten Auenstein drei Tage lang. Unter dem Motto «Epochales Gowenstein» liessen sich Kinder und Erwachsene auf eine spannende Zeitreise ein, die den Bogen von den Dinosauriern über die Steinzeit und vom Mittelalter bis zur Gegenwart und Zukunft spannte.

Die Gemeinde Auenstein ist geprägt von verschiedenen Epochen. Deshalb wurde das Wort «Gowenstein», der frühere Dorfname von Auenstein aus dem Jahr 1212, in das Motto integriert.

Den Auftakt zum Jugendfest 2024 bildeten am Freitagabend der Zapfenstreich der Musikgesellschaft Auenstein und die Begrüssung von Gemeinderat Reto Porta. Die Musikgesellschaft präsentierte sich in der neuen Uniform, wechselten sie doch letztes Jahr zu ihrem 125-Jahr-Jubiläum von Blau auf Rot.

Die Bühne gehört den Kindern
Die Kinder zeigten die verschiedenen Epochen anhand eines faszinierenden Schattenspiels. An diesem Gemeinschaftsprojekt waren alle Altersstufen beteiligt. Zwei Darstellerinnen oder Darsteller, die immer wieder gegen ein anderes Duo ausgewechselt wurden, berichteten in einer Wechselrede über die jeweilige Epoche und die Szenen, die an der grossen Schattenwand gespielt wurden. Neben dem Blick auf die Moderatorenkarten wurde sehr vieles auswendig vorgetragen. Äusserst effektvoll fielen die Darstellungen an der Schattenwand aus: vorbeiziehende Dinosaurier, Ritterkämpfe, das Entstehen von Pfahlbauten, Handwerk und vieles mehr. Untermalt wurde alles mit Musik der Musikschule Auenstein. Was sich da an Vielfalt von Instrumenten zeigte – selbst das Schwyzerörgeli fehlte nicht. Die Auswahl der Lieder bei den Gesangsvorträgen hatten die Kinder selbst getroffen. Aus vollen Kehlen sangen sie unter anderem den Hit der Stubete Gäng (Aha, aha, mm, hm, so, so, Göschene Airolo). Viel Arbeit und grosse Hingabe von Lehrpersonen und Schulkindern steckten hinter diesem Gemeinschaftsprojekt, und das Publikum dankte es mit kräftigem Applaus.

Der Wettergott zeigte sich am Samstagmorgen freundlich und schloss die Schleusen wenigstens während des Umzugs. Mit viel Engagement zeigten die Schule und die zahlreichen Dorfvereine, wie sie die verschiedenen Epochen auslegten. Die Dinosaurier (alias FC Auenstein) führten den Umzug an. Mit viel Liebe zum Detail zogen Drachen, Römer, Ritter, Burgfräulein und Waschfrauen vorüber. Kinder zeigten ausserdem das Schmiedehandwerk, und der Rebverein wartete mit einem mit Reben geschmückten Wagen und Weinproben auf, die an die Zuschauer verteilt wurden.

Während des Jugendfestes durften die Besucher ein unterhaltsames Rahmenprogramm geniessen: darunter ein fetziges Konzert der Pepper Strings, ein Auftritt von Liedermacher Linard Bardill und ein Konzert von Dä Brüeder vom Heinz. Am Sonntag wurden die Titel «De schnellscht Gauesteiner» an Andrin Frei und Valentina Widmer vergeben.

Erinnerungen ans Jugendfest
Die Schreibende durfte als Kind das Jugendfest in Auenstein miterleben. Im Vorfeld «kränzte» damals die Bevölkerung Torbogen aus Tannenzweigen und schmückte sie mit rot-weissen Krepprosen.

Als Mädchen freute man sich auf das weisse Jugendfeströckli und den Blumenkranz als Haarschmuck. Daneben wurde in den Klassen gebastelt und gewerkelt, um zum Beispiel als Cowboy, Zwerg, Blume und Gärtner an den Zuschauerinnen und Zuschauern vorbeizuziehen. Reigen wurden eingeübt, und man hoffte, diese ohne Patzer dem Publikum vorzuführen. Freudige Aufregung herrschte. Den Lunapark besuchen – das Highlight überhaupt – bedeutete, aufs Kinderkarussell zu dürfen und später mit den Autoscootern zu fahren: All das und noch vieles mehr gehört zum leuchtend schönen Erinnerungsschatz. Etwas hat sich bis heute nicht verändert: das Engagement der Dorfbevölkerung und die Freude der Kinder.

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(Bilder: Gina Carenzi)

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