Einblick in die Berufsfeuerwehr

An der Korpsreise erlebte das Brugger Rettungskorps bei der Berufsfeuerwehr des Flughafens Zürich eine aussergewöhnliche Führung.
Das Rettungskorps vor dem Flugfeldlöschfahrzeug. (Bild: zVg)

Vermutlich hätten noch mehr Mitglieder des Brugger Rettungskorps an der diesjährigen Korpsreise vom 14. September zur Flughafenfeuerwehr Zürich teilgenommen, wenn nicht die Besucherzahl auf 25 Personen beschränkt gewesen wäre. Hier seien Unkundige daran erinnert, dass das Rettungskorps Brugg andernorts wahrscheinlich eher als Feuerwehrverein bezeichnet würde, ihm gehören Ehemalige und Aktive der eigentlichen Feuerwehr an.

Das Einsatzleitfahrzeug
Gegen 10 Uhr kam die Reisegruppe vor dem Operationscenter im Umfeld des Flughafens Kloten an. Hier wurde ihr das Einsatzleitfahrzeug von Schutz und Rettung der Stadt Zürich (SRZ) präsentiert. Dieses stellt neben modernsten technischen Hilfsmitteln einen geschützten Führungsraum zur Verfügung.

Es beherbergt diverse Telefonie-, Videokonferenz- und Funksysteme und ermöglicht neben anderen den Zugriff auf alle im Einsatzleitfahrzeug integrierten Kameras, aber ebenso denjenigen auf Livebilder von Verkehrskameras, mobilen Kameras und von SRZ-Drohnen. Nicht zu vergessen sind die Verbindungen zu Internet, Intranet, Lageführungssystem, Chemiedatenbank, Meteodaten und Pegelständen von Gewässern und Abflüssen und ein breitbandiges System für die Satellitenkommunikation. Zusammengefasst bewunderte man ein exquisites Führungsinstrument, das Staunen und Respekt auslöste.

Das Treppenfahrzeug dient der Evakuierung von Flugzeugen. (Bild: zVg)

Der Nachmittag war für den Besuch der Berufsfeuerwehr des Flughafens Zürich reserviert, was insofern ungewöhnlich ist, da solche Führungen aus Sicherheitsgründen nur ausnahmsweise Organisationen ähnlicher Bereiche vorbehalten sind. Das begann schon am Eingang zu den Gebäuden, wo wie am Flughafen kontrolliert wurde: Metallgegenstände, Handys und anderes mehr musste man in Plastikschalen durch den Scanner schieben.

Bei der Flughafenfeuerwehr
Empfangen und sachkundig geführt wurden die Korpsmitglieder vom ehemaligen Kommandanten der Feuerwehr Brugg, Florian Isenring, der für die Flughafen-Berufsfeuerwehr arbeitet.

Er berichtete, dass 120 Mitarbeitende im 24-Stunden-Schichtdienst die professionelle Hilfe auf dem Flughafen und im nördlichen Teil der Stadt Zürich sicherstellen. Bei Bedarf bietet die Berufsfeuerwehr ebenfalls den umliegenden Gemeinden Unterstützung an.

Um diese Aufgabe bewältigen zu können, werden Flugfeldlösch-, Tanklösch-, Autodrehleiter-, Pionier-, Treppen-, Kohlensäure- und Schlauchverlegerfahrzeuge eingesetzt. Eher als Ausnahme hatten die Korpsmitglieder Gelegenheit, den riesigen Vierachser, das Flugfeldlöschfahrzeug, im supponierten Einsatz zu sehen.

Man erfuhr zudem, dass die Regel gilt, in 20 Sekunden nach dem Alarm fahrbereit und nach 3 Minuten am Einsatzort angelangt zu sein. Bei einem Flugzeugereignis rücken in der Regel sechs Flugfeldlösch-, ein Einsatzleit-, ein Tanklösch- und ein Treppenfahrzeug aus. Letzteres wird an das Flugzeug geschoben, damit das Flugzeug rasch evakuiert werden kann. Ob Brand, Flugzeugereignis, Unfall, Wasser-, Öl-, Chemie- und Strahlenwehr, es gilt die Prämisse: Sämtliche Feuerwehrleute sind universell einsetzbar. Auch über den Dienstalltag erfuhr man Wissenswertes: Fahrzeugunterhalt, Materialpflege, Ausbildung, Einzelzimmer-Schlafräume, Küche und Essen, Körperpflege und die Verpflichtung, im Fitnessraum täglich zu trainieren.