Der Badmintonverein Team Argovia entstand durch den Zusammenschluss von drei Vereinen im Ostaargau. Dank dem grösseren Einzugsgebiet und der Nutzung von Synergieeffekten ist das Team Argovia heute der einzige Badmintonverein im Aargau, der in der höchsten Schweizer Liga spielt. Die zwei Vereine Badminton Mutschellen und BC Gebenstorf schlossen sich 2006 zur Spielervereinigung Team Argovia zusammen, um talentierte Badmintonspielerinnen und Badmintonspieler im Aargau gezielt zu fördern und so die besten Juniorinnen und Junioren im Kanton in ihrer Entwicklung zu unterstützen.
Zwei Jahre nach dem Zusammenschluss stiess der BC Fislisbach zum Team Argovia. Die Spielerinnen und Spieler des Teams Argovia bleiben dabei Mitglied in einem der drei Clubs. 2010 stieg das Team Argovia erstmals in die Nationalliga A auf, wo es sich – mit Unterbrüchen – erfolgreich behaupten konnte.
Badmintonelite an einem Ort
Am Sonntag findet in Gebenstorf das erste Heimspiel der Saison des Teams Argovia statt. Dabei spielt sowohl Tobias Künzi (26), der in Untersiggenthal aufwuchs und Mitglied des Teams Argovia ist, als auch Jenjira Stadelmann (24) in der gegnerischen Mannschaft vom Nationalliga-A-Team BC Trogen-Speicher. Beide vertraten die Schweiz an den diesjährigen Olympischen Spielen, bei denen beide die Finalrunde nur knapp verpassten.
Die beiden Spitzenathleten kennen sich bereits bestens: Gemeinsam mit Jenjira Stadelmann gewann Tobias Künzi 2019 seinen ersten internationalen Titel im Mixed-Doppel beim Cyprus International. An den Olympischen Sommerspielen 2024 trat er im Herreneinzel an. Sein erstes Spiel verlor er gegen den auf der Nummer sechs gesetzten Li Shi Feng aus China. Sein zweites Spiel gegen Anuoluwapo Juwon Opeyori aus Nigeria konnte er zwar für sich entscheiden, verpasste die Finalrunde aber dennoch.
Auch für Jenjira Stadelmann bedeutete der gemeinsame Erfolg am Cyprus International den ersten internationalen Titel. Die gebürtige Thailänderin lebt seit ihrem 17. Lebensjahr in der Schweiz und zählt schon seit Jahren zu den besten Badmintonspielerinnen der Schweiz. In Paris erging es ihr ähnlich wie ihrem Kollegen Tobias Künzi: In ihrem Auftaktspiel musste sich Stadelmann der Spanierin Carolina Marin knapp geschlagen geben. Bei ihrem zweiten Einsatz bezwang sie zwar die Irin Rachael Darragh, für einen Einzug in die Endrunde reichte es aber auch ihr nicht.
Gelegenheit nutzen
Neben Jenjira Stadelmann und Tobias Künzi werden am Sonntag zwei weitere Spitzenathleten in Gebenstorf weilen: die beiden Paralympioniken Ilaria Renggli und Luca Olgiati. Beide stammen aus der Gemeinde Hottwil und trainieren seit 2020 regelmässig gemeinsam in Birr. Während Luca Olgiati bereits den starken 9. Schlussrang erspielte, gelang es Ilaria Renggli gar, sich einen Podestplatz zu sichern. Im Halbfinale hatte sie gegen die Chinesin Li Hongyan das Nachsehen, aber das Spiel um Bronze gegen die Japanerin Yamazaki Yuma entschied sie für sich und sicherte sich eine Medaille.
Damit ist ein grosser Teil der Schweizer Badmintonelite am Sonntag in Gebenstorf vereint. «Weil wir sie dann alle vor Ort haben», erklärt Lisa Künzi, die Schwester von Tobias Künzi und Vorstandsmitglied des Vereins Team Argovia, «ist es die ideale Gelegenheit, ihre Leistungen vor dem Spiel zu würdigen.» Bevor die Begegnung um 11 Uhr beginnt, werden um etwa 10.45 Uhr also die vier Athletinnen und Athleten für ihre Leistungen in Paris gewürdigt. Zur Feier der Erfolge der anwesenden Badmintonspielerinnen und Badmintonspieler ist der Eintritt für das erste Heimspiel der Saison in Gebenstorf frei.
Sonntag, 20. Oktober, ab 10.30 Uhr
Mehrzweckhalle Brühl, Gebenstorf