Mit dem Hit «Do You Hear the People Sing?» aus dem Musical «Les Misérables» auf den Lippen marschierten am Sonntagabend 16 elegant mit roter Fliege gekleidete Männer in die Dorfkirche St. Blasius ein. Begleitet von der Dirigentin Heike Sandhöfner am Keyboard, präsentierte der Männerchor Ehrendingen dem Publikum, das zahlreich auf den Bänken und den Stühlen Platz genommen hatte, ein abwechslungsreiches Programm mit verschiedenen Showeinlagen. Zum Beispiel hatte Chormitglied Martin Reigl einen Soloauftritt im Stück «Wahrheit» aus dem Musical «Tanz der Vampire». Mit Perücke, buschigem Schnauz und Augenbrauen als Professor Abronsius verkleidet, sang er sich durch die anspruchsvollen, schnellen Textpassagen. Bei der Elefantenparade aus dem «Dschungelbuch» drehten die 16 Sänger im Gänsemarsch eine Runde durch den Kirchensaal.
«Es ziehen die Nebel durchs blühende Tal»
Angesagt und mit dem einen oder anderen Spruch garniert wurden die Musikstücke von Moderator Fabian Würth. Nach dem Musical-Teil ging es mit Beatrice Eglis Schlager «Mini Schwiiz» weiter, danach folgte «Unsere Berge» aus der Feder des aus Ehrendingen stammenden Komponisten Hermann Suter. Obwohl er nie im Dorf gelebt habe, sei er sicher einmal hier gewesen, sagte Würth mit einem Augenzwinkern, denn die Liedzeile «Es ziehen die Nebel durchs blühende Tal» passe sehr gut zu Ehrendingen.
Beim Konzert nicht fehlen durfte die traditionelle Männerchorliteratur von Mendelssohn, Silcher und Schubert. Darin wurden Weingott Bacchus, ein Fass im tiefen Keller, die Sehnsucht nach alten Freunden und einem «jungen Mägdlein» besungen.
Dudelsack, Krummhorn und Tischorgel
Musikalisch bereichert wurde der Abend von Elisabeth Sulser und Jonas Herzog. Sie spielte unter anderem Melodica, Dudelsack, Krummhorn und Hornflöte, er begleitete sie an der Orgel. An der Tischorgel spielten Sulser und Herzog zum Teil vierhändig. Ein Sänger war dafür zuständig, die beiden Blasebälge in kurzen Abständen anzuheben, damit die Pfeifen der kleinen Orgel stets genügend Luft erhielten.
Grosser Applaus war der Lohn für den begeisternden Musikabend. «Es macht doppelt so viel Spass, wenn so viele Leute da sind», sagte Männerchorpräsident Hans Wiprächtiger erfreut, «obwohl wir schon ein bisschen nervös sind.» Er lobte die «nimmermüde» Dirigentin Heike Sandhöfner, die bei den Proben nie den Humor verloren habe. Und er erwähnte, für allfällige Interessenten, dass der Männerchor immer am Montagabend probe.