Schneisingen hat auf dem langen Weg zu einem neuen Kindergarten am Montagmorgen einen weiteren Meilenstein erreicht. Bei winterlichen Temperaturen und Sonnenschein schritten die Kindergartenkinder selbst zur Tat und marschierten, ausgerüstet mit Schaufeln, Schubkarren und guter Laune, zur Baustelle un-weit der Primarschule. Ihnen folgten der Gemeinderat, die Schulleitung, die Bauunternehmer und viele weitere Beteiligte.
Startklar für das Schuljahr
Vor dem offiziellen Spatenstich begrüsste Gemeinderat Markus Brunner die Anwesenden mit einer kurzen Ansprache. Mit dem Standort profitiert der Kindergarten von der Infrastruktur der Schule. In nur sechs Monaten soll der neue Holzbau bereit sein, damit der Umzug noch vor Beginn des neuen Schuljahrs stattfinden kann. Die Zeit drängt nach wie vor, denn mit dem Einwohnerzuwachs in den vergangenen Jahren ist der Bedarf für Kindergartenplätze stark gestiegen. Die bisherigen Räumlichkeiten für die Kinderbetreuung im Obergeschoss des Gemeindehauses waren kurzfristig keine Alternative mehr.
Von der Genehmigung des Projektierungskredits im Sommer 2020 dauerte es letztlich bis zur Sommergemeindeversammlung 2023, an welcher der 2-Millionen-Franken-Kredit für den Holzelementbau bewilligt wurde. Der Neubau neben dem Schulhaus Aemmert war bei der Abstimmung zudem mit der energetischen Sanierung des Gemeindehauses verbunden.
Ein herziger Spatenstich
Architekt René Ziegler betonte in seiner Ansprache die traditionelle Bedeutung des Spatenstichs, damit man mit einem guten «Feeling» in die Bauphase startet. Wenn das Wetter mitspielt, sollte alles wie geplant ablaufen. Sein Wunsch: «Bitte kein Regen im März», denn dann sollen die Holzelemente aufgestellt werden. Und selbst wenn die Gemeinde Schneisingen nun schon etwas länger auf einen neuen Kindergarten wartet, war es für das Architekturbüro eine kurze Planung.
Danach durften die gut ausgerüsteten Kindergartenkinder zur Tat schreiten. Wie die Ameisen fielen sie über den vorbereiteten Sandhaufen her und schaufelten, was das Zeug hielt. Mit kleinen Schubkarren wurde das Erdmaterial in die Baugrube gebracht, in dem bereits ein Bagger stand. Grössere Brocken wurden mit einem begeisterten «Sandstein!» auf den Ziehwagen gehoben und ebenfalls abtransportiert. Eine Viertelstunde durften die kleinen Bauarbeiter und Bauarbeiterinnen sich austoben, während die restlichen Anwesenden vom Wegesrand zuschauten. Trotz viel Elan und ein paar lauten Anweisungen war es ein unfallfreier Einsatz für die rund 25 Kinder.
Regionale Rohstoffe
Auf dem Weg zurück zur Schule, wo anschliessend ein Apéro gereicht wurde, betonte Gemeinderat Markus Brunner noch einmal, dass die kurze Bauzeit eine wichtige Rolle bei der Entscheidung für einen Holzelementbau gespielt habe. Das neue Wohnen-im-Alter-Gebäude neben der Schule sei ebenfalls ein Holzbau und biete eine sehr gute Raumqualität. «Es ist einfach zeitgemäss, und das Holz kommt zu 100 Prozent aus der Schweiz», sagte Brunner. Ausserdem sind für die Fassade Fichten aus dem Schneisinger Wald eingeplant, viel regionaler wird es nicht mehr beim Gebäudebau.